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II.
Ein nordischer Mittelmeerraum:
Griechenland, Rom und der Norden –
Familienbande
Оглавление„A new History master, Herr Pompetzki, arrived in the middle of September. He came from somewhere between Danzig and Königsberg […].“
„Let me tell you what this heritage [of ours] has meant in the last three thousand years. Round about 1800 BC, some Aryan tribes, Dorians, appeared in Greece. Until then Greece, a poor, montainous country, inhabited by people of an inferior race, was asleep, impotent, the home of Barbarians with no past and no future. But soon after the arrival of the Aryans the picture changed completely until, as we all know, Greece blossomed out into the most brilliant civilization in the history of mankind.“
„[…] So he went on for an hour […]. Some, mainly the duller boys, said there was something in his theory. What other reason could there have been for the mysterious rise of Greece so soon after the Dorians got there?“1
Fred Uhlman
Aus diesem neuen Ursprungsdiskurs in Gestalt einer Neufassung des arischen Mythos ließ sich vor allem eines ableiten: die Einbeziehung der Griechen und Römer in den Bannkreis der nordischen Rasse und Zivilisation. Die Zugehörigkeit der Griechen und Römer zu den nordischen Völkern wurde von Rassenkundlern und Historikern ebenso bestätigt wie von einer ganzen Reihe von Medien, nicht nur solchen textueller Natur. Sie wurde auf überraschende Weise auch von den politischen Führern des Regimes unterstützt. Es versteht sich ja beileibe nicht von selbst, dass sie sich für eine solche scheinbar belanglose Frage interessierten. Diese erhielt dadurch ihre besondere Bedeutung, dass sie es gestattete, die nordische Rasse zu preisen, die sich so ein ruhmreiches historisches und kulturelles Erbe einverleibte – ein Vorspiel zu ganz anderen Annexionen. Denn wenn alles aus dem Norden kommt, sind die Vertreter der nordischen Rasse überall zu Hause, im Süden wie im Osten.