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e) Grundaufgaben der Dogmatik

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kritische Funktion

Die Dogmatik hat eine kritische Funktion, weil sie analysiert, was Voraussetzung für die historische Möglichkeit des Glaubens und was transzendentale Voraussetzung des Glaubens ist. Ihre Aufgabe besteht darin, wechselseitig eins durch das andere zu erhellen und zu erklären. Dadurch zeigt sie, dass der christliche Glaube vernunftgemäß und glaubwürdig ist. Eine Einführung in diese Aufgabenstellung hat folgende Bereiche zu klären: Was sind die anthropologischen Voraussetzungen von Theologie, die die Dogmatik zu berücksichtigen hat? Wie verhalten sich Glaube und menschliches Denken zueinander? Von welcher Verbindlichkeit, welcher Gewissheit kann man in Glaubensdingen eigentlich sprechen? Kann der Mensch so etwas wie ‚die Wahrheit‘ erkennen, verstehen, gar prüfen und plausibel machen? Wie spricht der Mensch von Glaubensdingen? Ist das, was der Glaube behauptet, für unser heutiges Leben relevant? Inwieweit kann Glaube etwas aussagen, was relevant ist und damit wichtig für unsere Lebenswirklichkeit? Oder anders gefragt: Inwieweit kann Glaubenssprache heute noch etwas aussagen, was für die menschliche Existenz wahr ist (s. III.4 und IV.1/2)?

hermeneutische Funktion

Die Dogmatik hat eine hermeneutische Funktion, weil sie den bleibenden Sinn der Glaubensaussagen in ihrer biblischen und systematischen Gestalt herausarbeitet und deutet, ausgehend von dem Selbst-Verständnis des Menschen, dem Verständnis seiner Beziehungen und seines Verhältnisses zur Welt in den verschiedenen Epochen der Glaubensgeschichte bis heute. Von einem heutigen Blickpunkt aus müssen die je unterschiedlichen Perspektiven und Vorgehensweisen der Epochen erfasst, bestimmt und in ihren Konsequenzen für eine heutige Sicht der Dinge beschrieben werden. Als zentrale Fragestellungen legen sich hier nahe: Welchen Status und welche Bedeutung haben die Erzähltraditionen der Heiligen Schrift als der zentralen Gründungsurkunde des christlichen Glaubens? Wie wird Glaube weitergegeben? Wie gestaltet sich Glaube und seine Überlieferung in einer Gemeinschaft von Glaubenden über die Jahrhunderte hinweg? Welche verbindlichen Methoden ergeben sich für den Umgang mit dieser Überlieferungsgeschichte? Wie gelingt es angesichts zahlreicher Umwege der Überlieferungsgeschichte, zu behaupten, dass Glaube dennoch bei der Wahrheit geblieben sei?

Einführung in die katholische Dogmatik

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