Читать книгу Das Geheimnis des wahren Evangeliums - Band 2 - Johanne T. G. Joan - Страница 18
Оглавление11. Kapitel
Ein halbes Jahr war seit der Fastenkur mit den Probanden vergangen. Carlucci war neugierig zu erfahren, ob die Raucher, die nach der Fastenkur das Rauchen aufgegeben hatten, dies auch weiterhin beibehalten hatten. Bei einem erneuten Treffen der beiden Freunde beantwortete Gilberto ihm diese Frage:
„Diejenigen, die psychische Probleme hatten, haben sich bis hierher gut gehalten. Nikotin- oder Alkoholabhängigkeit sehe ich als eine Art Kompensation, ein Ausweg, einer Depression auszuweichen. Soweit ich den Berichten meiner Patienten glauben kann, ist keiner von ihnen rückfällig geworden. Es handelte sich zwar um leichte Fälle, aber immerhin!
Was das Rauchen oder das Trinken anbelangt, kreist meine Bestürzung immer um den gleichen Missstand: Um unsere verlogene und schizophrene Politik. Der Staat ist ganz und gar nicht daran interessiert, auf die Zigaretten- und Alkoholsteuer zu verzichten. Um das feindliche Vorgehen des Staates gegen seine Bürger zu tarnen und auch um die Maschinerie anzukurbeln, kommt die Krankenkasse für die Medikamente und die psychologischen Betreuungskosten der Alkohol- und Nikotinabhängigen auf, die mit dem schleichenden Selbstmord aufhören wollen.
In Anbetracht der Werbung der Zigarettenindustrie, die Freiheit durch Rauchen an jeder Straßenecke auf überdimensionierten Plakaten verspricht, andererseits aber astronomische Beträge für Maßnahmen gegen die Krankheiten ausgibt, die durch Rauchen und Nikotinabhängigkeit entstehen, kann nur von einer Volksverdummung gesprochen werden. Sie wird so augenscheinlich unverfroren vorangetrieben, dass man diese Handlungsweise mit einem Dieb vergleichen kann, der in aller Ruhe am helllichten Tag einen Juwelierladen ausraubt, ohne als solches erkannt zu werden, vergleichen kann“, empörte sich Gilberto.
„Wir haben es mit einer Stopfloch-Politik zu tun“, bestätigte Carlucci. „Wie du schon sagtest, eine Hälfte der Welt ist damit beschäftigt, die andere Hälfte gesund zu pflegen. Es wird zugesehen, wie sich ein Missstand entwickelt und dann wird anschließend eine Menge Geld zu dessen Behebung ausgegeben, um Arbeitsplätze zu sichern. An dieser Misere aber profitieren natürlich nur die, die weit oben sitzen. So ist es schon immer gewesen und so wird es bleiben, bis das Volk aufwacht und merkt, was für ein Schabernack mit ihm getrieben wird. Anscheinend ist der finanzielle Aufwand für die Reparatur bei weitem geringer als die Vorteile, die der Staat aus dem Schaden zieht.
Was immer während des Fastens passiert ist“, lenkte Gilberto das Thema zu seinem Ursprung zurück, „es hat dazu geführt, dass jede Testperson einen gewaltigen Schritt in Richtung einer nachhaltigen Besserung seiner Situation gemacht hat. Alle konnten eine positive Wandlung sowohl psychisch als auch physisch verzeichnen. Ob die Patienten endgültig von ihrem Leid befreit sind, vermag ich jetzt noch nicht zu sagen, doch eins weiß ich sicher, kein allopathisches Medikament vermag, ohne jegliche negativen Nebenwirkungen in der gleichen Zeit ein ähnlich positives Resultat vorzuweisen.“
„Wenn es wirklich so ist, wie es aussieht, dann ist es eine revolutionäre Entdeckung“, warf Carlucci ein.
„Revolutionär erbärmlich“, erwiderte Gilberto. „Erbärmlich, weil die Menschheit, die so alt ist, die Grundlage ihrer Gesundheit immer noch nicht kennt, teilweise nicht kennen will oder nicht kennen darf.“
„Wie erklärst du die Vorgänge, die zu dieser Besserung vieler Beschwerden nach der Fastenkur geführt haben?“, wollte Carlucci wissen. Gilberto antwortete:
„In den ersten drei Fastentagen schwemmt der Körper die Flüssigkeit, die er angesammelt hat, aus. Der Täufling muss viel Wasserlassen und nimmt jeden Tag ein Kilo ab. Danach greift der Körper die Fettreserven und später die Eiweißreserven an, also die Muskulatur. In diesem Stadium scheint sich das Entscheidende zu vollziehen. Ich habe gelesen, dass psychische Krankheiten manchmal durch Eiweißmoleküle entstehen, die sich im Gehirn festsetzen, eine Art Kurzschluss auslösen und zu psychischen Störungen führen können. Wenn man bedenkt, dass der Körper während des Fastens auf alle Substanzen, die er entbehren kann, zurückgreift, ist es durchaus denkbar, dass im fortgeschrittenen Fasten-Stadium, wenn der Körper die Eiweißreserve angreift, sämtliche Eiweiße oder andere Substanzen, die der Körper angesammelt hat und, aus was für einem Grund auch immer, zurückbehält, sogar zu solchen, die im Gehirn zu einem „Kurzschluss“ in Form von Ängsten, Zwangshaltungen, Abhängigkeiten, Depressionen führten, von dem Organismus getilgt oder verdaut werden, dann ist der Vorgang der Heilung durch Fasten nachvollziehbar. Es wird der Grund sein, warum der Prophet auf eine siebentägige Fastenkur besteht und keinen Tag weniger, eher länger (Ausharren bis zum Schluss). Anhand meiner Erfahrungen können wir erkennen, dass für die Heilung einer Krankheit meistens etwas vom Menschen genommen wird und nicht hinzugefügt.“
„Ich frage mich, wie viele Menschen sich für diesen Weg entscheiden würden, wenn sie davon Kenntnis hätten“, rätselte Carlucci laut.
„Ich denke, wenn der Mensch an seinem tiefsten Punkt angekommen ist, ist er bereit, für seine Gesundheit alles zu tun, was in seiner Macht steht. In diesem Verhalten erkennen wir den Essener „Verlorenen Sohn“ wieder. Dieser Weg ist dem Menschen allem Anschein nach vorsätzlich vorenthalten worden, denn erlangten die Menschen ihre Gesundheit neu mit dem Fasten, würden die Ärzte und die Pharmaindustrie und die Lebensmittelindustrie einen irreversiblen Schaden erleiden, wovon sie sich nicht mehr erholen würden.
Ich werde aber nicht müde zu betonen, dass diese Fastenkur nicht in eigener Regie durchgeführt werden darf und nur von einem erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker angezeigt und überwacht werden sollte, denn es gibt viele Situationen im Leben, in denen eine Fastenkur nicht anwendbar ist und im Falle einer Missachtung aus Unwissenheit sehr fatale Folgen nach sich ziehen würde.“