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HADRYN


Alva Hadryn Thomas war vor dreiundvierzig Jahren in einer kleinen Stadt in Texas geboren. Ein paar Wochen nach dem Sommerlager hatte Indra im Internet seine Geburtsanzeige gefunden und damit bewiesen, dass er tatsächlich ein Mensch war.

Zeitweise hatten sie es für möglich gehalten, dass er ein Gestaltenwandler war. Indem er sein Gesicht, seinen Körper und seine Stimme veränderte, konnte er überzeugend jemand anderen darstellen. Im Camp Rote Feder hatte er sich als beinahe jedes Mitglied des Blauen Trupps ausgegeben, die meiste Zeit über aber als Thomas, der ihrem Trupp bei der Ankunft im Camp zugeteilt worden war.

Er war vereinnahmend, clever und extrem gefährlich. Nicht nur hatte er den Ranger-Eid gebrochen, er kannte keinerlei Moral. Er rühmte sich der Morde, die er über die Jahre begangen hatte, zumeist im Streben nach mächtiger Magie und mythischem Wissen.

Soziopath, so nannte man jemanden, der kein Gewissen hatte, und das schien auf ihn zu passen.

Seit ihrer ersten Begegnung war er von Arlo Finch wie besessen gewesen, neiderfüllt und rachsüchtig zugleich. Bei ihrem letzten Zusammentreffen hatte er gedroht, jeden in Arlos Umfeld zu töten, sollte Arlo ihm nicht bei der Beschaffung weiterer geheimnisvoller Artefakte helfen. Schließlich war Hadryn in die Hände der Magus geraten, die ihn im Reich Eldritch gefangen hielten.

Bis zu diesem Abend. Hadryn war frei.

»Was sollen wir jetzt machen?«, fragte Julie, nachdem Rielle verschwunden war. »Kommt er, um uns zu holen?«

»Könnte er«, sagte Indra. »Wir müssen uns ein System einfallen lassen, damit er sich nicht als einer von uns ausgeben kann.«

»Ich mache mir mehr Sorgen, dass er uns umbringt«, sagte Jonas. »Wir können heute Nacht nicht hierbleiben. Wir sollten nach Hause zurück.«

»Er kann googeln«, sagte Indra höhnisch. »Er kann leicht herausfinden, wo wir wohnen oder wo wir zur Schule gehen.«

»Für uns ist das ein und derselbe Ort«, sagte Julie, die keine Gelegenheit ausließ, darauf hinzuweisen, dass sie und ihr Bruder zu Hause unterrichtet wurden.

Connor versuchte sich als Stimme der Vernunft. »Seht mal, Rielle hat gesagt, dass die Magus Hadryn suchen. Das bedeutet, dass er vorsichtig sein muss. Wahrscheinlich wird er sich vorerst bedeckt halten.«

»Arlo müssen wir trotzdem warnen«, sagte Indra.

Alle stimmten zu. Sie beschlossen, eine SMS an Wu zu schicken. Wenn er bei ihrer Ankunft in China sein Handy anmachte, würde er die Nachricht erhalten.

Alle umringten Connor, während er schrieb:

Rielle war hier. Sagt, Hadryn ist geflohen.

Magus wissen nicht, wo er ist. Sie sagt, ihr seid in Gefahr.

»So kannst du das nicht stehen lassen«, beschwerte sich Julie. »Es ist zu schrecklich. Ein bisschen positiv musst du schon sein.«

Indra und Jonas gaben ihr recht. Connor schickte noch eine SMS.

Viel Glück!

Arlo Finch (3). Im Königreich der Schatten

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