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EIN BRIEF VON JOHN

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Liebe Freunde,

wir hatten keine Ahnung, worauf wir uns eingelassen hatten, was es alles bedeuten würde. O, wir wussten, dass wir auf etwas Wertvolles gestoßen waren – auf einen vergrabenen Schatz, auf das, wonach wir unser ganzes Leben lang gesucht hatten. Sie müssen verstehen, dass die Göttliche Romanze nicht etwas ist, was Brent oder ich uns ausgedacht hätten. Sie ist etwas, das wir entdeckten, oder besser gesagt, etwas, wozu wir eingeladen wurden. Sie war ein Geschenk. Und wie es bei so vielen der kostbarsten Geschenke Gottes der Fall ist, schlich sie sich sozusagen bei uns ein, wie unsere Freundschaft. C.S. Lewis sagte, dass alle lebenslangen Freundschaften in dem Moment geboren werden, in dem wir jemandem begegnen, der sieht, was wir sehen, der hört, was wir hören. So fing auch diese ganze Sache an.

Oft standen wir spät abends in einem Fluss beim Fliegenfischen. Es war schon dunkel geworden, und eigentlich konnten wir unsere Fliegen auf dem Wasser gar nicht mehr sehen, aber keiner von uns wollte schon nach Hause gehen. Wir rätselten über die Welt, und Brent erzählte mir irgendetwas, was er gerade bei Augustinus oder Annie Dillard gelesen hatte, und auf denselben Gedanken war ich gerade bei Juliana von Norwich oder Frederick Buechner gestoßen.

Dann merkten wir, dass uns jemand nachstellte, dass die Schönheit des Abends um uns her dieselbe Schönheit war, die wir durch die Jahrhunderte hindurch bei denen fanden, die Gott liebten. Der große Liebhaber rief.

Aber wir hatten keine Ahnung, wie weit das gehen würde, wie viele durstige Herzen dadurch berührt werden würden. Heute erkenne ich, dass das alles eine göttliche Verschwörung war. Gott stellt durch dieses kleine Buch den Herzen seiner Menschen nach, und die Reaktionen waren atemberaubend. Wir kennen uns vielleicht noch nicht, aber Sie haben Anteil an der Schönheit, der Vertrautheit und den Abenteuern, die uns mit sich gerissen haben, und ich zähle Sie zu unseren Verbündeten.

Für manche von Ihnen ist die Romanze etwas Neues. Was Sie jetzt gerade in den Händen halten, mag aussehen und sich so anfühlen wie ein Buch … aber das ist es nicht. Es ist etwas viel Gefährlicheres – teils eine Schatzkarte, teils ein Fahndungsplakat, teils eine Einladung zu einem großen Ball. Wie Chesterton sagen würde: „Ein Abenteuer ist von Natur aus etwas, das zu uns kommt. Es ist etwas, das uns auserwählt, nicht etwas, das wir wählen.“ Und jedes gute Märchen enthält die Warnung: Achtung, Abenteuer! Höchste Gefahr! Brent und ich wussten das auch. Was wir nicht wussten war, wie hoch der Einsatz war, um den es ging.

Wenige Monate, nachdem wir das Buch beendet hatten, ist Brent bei einem Bergsteigerunfall im Mai 1998 ums Leben gekommen, während wir hier in Colorado eine Männerfreizeit leiteten.

Heute muss ich gestehen – als wir mit diesem Buch fertig wurden, machte ich mir Gedanken darüber, bei wie vielen Leuten Brent sich in seinen Danksagungen bedankte. Wie demütigend war es, hinterher zu erkennen, dass er Abschied nahm, ohne es selbst zu wissen. Sie werden viele derartige Passagen entdecken, Worte, die eine tiefere Bedeutung gewinnen, wenn Sie wissen, was geschehen ist.

Natürlich ist das Abenteuer nicht vorüber – bei weitem nicht. Wenn ich nicht jedes Wort glaubte, das wir hier geschrieben haben, so hätte ich den Verlust nicht ertragen können. Aber ich glaube daran. Nein, ich weiß, dass es wahr ist. Viele Leute haben mich gefragt: „Wünschst du dir nicht, Brent könnte das alles sehen, diese große Wirkung, die eure Arbeit hat?“ Ich lächle und nicke, denn ich weiß, er sieht es. Vieles davon ist wahrscheinlich sein Werk.

Mit Liebe und Dankbarkeit

JOHN ELDREDGE

Colorado, 2001

Ganz leise wirbst du um mein Herz

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