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Vorwort

Die Sklaverei ist ein in der Weltgeschichte ubiquitäres Phänomen, das in allen Epochen und auf der ganzen Welt zu beobachten ist. Seine Ursprünge liegen im Dunkeln. Während manche Forscher die Anfänge einer nicht-institutionalisierten Sklaverei bereits im Jungpaläolithikum vor gut 20000 Jahren suchen wollen, gehen andere Wissenschaftler von deren Beginn mit der sog. Neolithischen Revolution und dem Anfang einer sesshaften Lebensweise und dem Ursprung von Ackerbau und Viehzucht vor etwa 10000 Jahren aus. So wahrscheinlich eine so frühe Existenz von Unfreien auch ist, so schwer lässt sich diese allerdings einwandfrei nachweisen. Die ältesten eindeutigen Belege für die Existenz von Sklaverei finden sich erst in den Keilschrifturkunden des 3. Jt. v. Chr. im Vorderen Orient.

Die Frühgeschichte der Unfreiheit und die facettenreiche Historie der Sklaverei im Alten Orient und im pharaonischen Ägypten kann im vorliegenden Band freilich nicht berücksichtigt werden. Denn einerseits würde dies den zur Verfügung stehenden Raum sprengen und andererseits auch die Kompetenz des Verfassers übersteigen. Vielmehr soll sich diese Einführung auf die griechische und römische Antike beschränken. Auch zeitgleiche Nachbarkulturen (z.B. Kelten und Germanen) können nicht ausführlicher behandelt werden.

Ziel des Bandes, der sich weniger an Fachkollegen als vielmehr an Studierende der historischen Fächer und ihrer Nachbardisziplinen, an Lehrer, Schüler und alle am Thema interessierten Laien wendet, ist es, konzise in diesen wesentlichen Abschnitt der Geschichte der Sklaverei einzuführen und den Leser, bei dem keine einschlägigen Vorkenntnisse vorausgesetzt werden, mit den Grundlagen vertraut zu machen, auf denen unser Wissen über die Unfreiheit in der klassischen Antike beruht. Dass dabei bestimmte Schwerpunkte gesetzt und nicht jedem Problem und jeder Forschungsdebatte der gebührende Raum eingeräumt werden kann, ist offenkundig. Vieles muss weggelassen, manches kann nur kurz gestreift werden.

Dieses Buch beruht auf Forschungsarbeiten zur Unfreiheit im Altertum, die ich im Verlauf der letzten 15 Jahre unternommen habe, und auf Lehrveranstaltungen zur antiken Sklaverei, die ich an den Universitäten Salzburg, Wien und Passau gehalten habe. Herrn Prof. Dr. Kai Brodersen danke ich für die Aufnahme des Bandes in die Reihe „Geschichte kompakt“. Herrn Daniel Zimmermann danke ich für die mittlerweile bewährte, gute Zusammenarbeit. Für die Lektüre des Manuskripts und wertvolle Hinweise bedanke ich mich bei Herrn Dr. Oliver Schipp.

Der Band versteht sich als Ergänzung zum ebenfalls bei der WBG erschienenen Quellenreader Antike Sklaverei. Ich habe versucht, Überschneidungen weitgehend zu vermeiden. Daher wird der Fachmann die eine oder andere Quelle hier vielleicht vermissen, da sie bereits im früheren Band im Volltext abgedruckt wurde. In diesen Fällen wird stets auf den Quellenreader verwiesen.

Lubicz, im Winter 2020

Josef Fischer

Sklaverei in der Antike

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