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a) Die Bedarfslage
ОглавлениеDer Bedarf, den das Bankgewerbe bedient, entsteht im gewöhnlichen marktwirtschaftlichen Geschäftsleben, wo unter Einsatz von Lohnarbeit Elemente der Natur so kunstvoll auf- und zubereitet werden, dass allerlei brauchbare Güter herauskommen. Diese Produkte unterliegen in der ‚Realwirtschaft‘, die sie herstellen lässt, einer entscheidenden Qualitätskontrolle: Im Erlös, den sie beim Verkauf den Unternehmen einbringen, müssen sie sich als rentabel erweisen. Um dieses Ergebnis, zu erzielen in der Auseinandersetzung mit der Konkurrenz – ‚auf den Märkten‘ –, bemühen sich die Betriebsleitungen. Alle Maßnahmen, die beim Einkauf der Produktionsfaktoren, in der Organisation der Arbeit und bei der Vermarktung der Erzeugnisse fällig werden, sind Bestandteile einer Kosten-Gewinn-Rechnung. Was zunächst einmal heißt, dass das Geld für eine in diesem Sinne effiziente Produktion und Zirkulation aufgebracht werden muss; und zwar zur rechten Zeit und in erforderlicher Menge. Das macht Probleme.
Damit die Produktion nützlicher Dinge sich rentiert, muss der Vorschuss reichen, um die Arbeit des benötigten Personals so produktiv zu machen, dass das Verhältnis zwischen den Kosten seiner Bezahlung sowie für Produktionsmittel auf der einen Seite, den zu erzielenden Marktpreisen fürs Produkt auf der anderen Seite einen Gewinn hergibt, der das Unternehmen zufriedenstellt. Da diese gewinnbringende Aktivität kontinuierlich ihren Fortgang nehmen soll, kommt es des Weiteren entscheidend darauf an, dass das vorgeschossene Geld, um einen Gewinn vermehrt, dem Unternehmen möglichst rasch aus dem Verkauf wieder zufließt: Je länger diese Zeitspanne, umso mehr Kapital muss aufgewandt werden, um den Betrieb am Laufen zu halten und beständig Einnahmen und Gewinn zu erzielen; umso geringer folglich die Rendite. Schon beim Produzieren kommt es daher auf Geschwindigkeit an; dass dann bis zum Verkauf meist weitere Zeit vergeht, oft genug noch nicht einmal feststeht wie viel, ist erst recht ein Ärgernis. Vor allem aber gilt es den Absatz überhaupt zu sichern, also gegen Konkurrenten, die alle dasselbe Ziel verfolgen, Marktanteile zu erobern, zu verteidigen und auszuweiten. Deswegen muss jede Firma beim Produzieren produktiver, beim Vermarkten effizienter sein als ihresgleichen. Die dafür immer von neuem nötigen Mittel sind zu haben oder zu beschaffen – für genügend Geld, das zusätzlich aufgebracht werden muss. Wie viel, das bemisst sich an der Härte des Konkurrenzkampfes, den die Unternehmen ihren Mit-‚Wettbewerbern‘ liefern. Also jedenfalls nicht am schon erzielten Überschuss: Auf ihren Gewinn dürfen kapitalistische Betriebe sich prinzipiell nicht beschränken, wenn sie den Kampf um Kontinuität und Rentabilität ihres Geschäftsgangs bestehen wollen. Sie müssen investieren, um zu funktionieren; sie müssen wachsen, um investieren zu können; und um hinreichend zu wachsen, müssen sie eigentlich dauernd ‚über ihre Verhältnisse leben‘. So machen sich im ganz gewöhnlichen Geschäftsgang die Fristen des Kapitalumschlags und der Druck der bzw. auf die Konkurrenten als permanent drohender oder wirklicher Geldmangel bemerkbar.
Dieser Not nimmt sich das Finanzgewerbe an. Sein Interesse und seine Mitwirkung am Wirtschaftsgeschehen, soweit dieses den materiellen Lebensunterhalt der Gesellschaft bewerkstelligt, hält sich schwer in Grenzen; uneingeschränkt dagegen beteiligt es sich an der Rechnung, der die in Industrie und Handel tätige Firmenwelt das Produzieren, Verteilen und Konsumieren unterwirft. In diesem Sinne betätigt es sich als Partner aller Geschäftszweige und Protagonist des marktwirtschaftlichen Wachstums überhaupt.