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Kapitel 10

Flüchtlingscamp

2. September 2012, 14:00 Uhr

Die hohen Temperaturen waren ungewöhnlich für diese Jahreszeit. Die Luft in den Zelten war verbraucht. Die Hitze der letzten Tage ließ die Menschen schwer atmen und erdrückte sie. Die Wasserversorgung im Camp wurde drastisch minimiert, die Duschcontainer von der Versorgung getrennt. Ab diesem Zeitpunkt gab es kein Wasser mehr zum Duschen. Wer sich erfrischen wollte, war gezwungen das Trinkwasser zu nehmen. Doch dieses wurde pro Unterkunft ebenso eingeteilt. Zwei fünfzehn Liter Kanister mussten für ein fünfundzwanzig Mann Zelt ausreichen. Für Essen und Trinken. Die Stimmung unter den Leuten wurde merkbar gereizter und Streitigkeiten zwischen einzelnen Gruppen waren an der Tagesordnung. Niemand konnte oder wollte den Gestrandeten Informationen über den weiteren Verlauf geben. Die Mitarbeiter schienen den Fragen schlichtweg aus dem Weg zu gehen und begnügten sich damit die Menschen zu vertrösten.

Ivy und Sven beobachteten einen Tag zuvor, wie zehn schwerbewaffnete Wachmänner eine der Wohnstätten räumten. Die gellenden Schreie von verzweifelten Frauen und verängstigten Kindern dröhnten durch das Flüchtlingscamp. Beide konnten das Spanisch nicht verstehen, aber die Angst und Verzweiflung in ihren Gesichtern reichte ihnen als Antwort. Die Familien dieser Unterkunft wurden gewaltsam von den Wachposten raus geschliffen und aus dem Camp geworfen.

»Die schmeißen die tatsächlich raus!«, sagte Ivy fassungslos den Kopf schüttelnd, währenddessen Sven seinen Arm locker auf ihre Schulter legte.

»Tja, das sind hier keine Kindergartenregeln, wo sie dich zur Strafe in die Ecke stellen«, pflichtete Sven seufzend bei.

»Was haben die gemacht?«, erkundigte sich Ivy empört.

»Das werden wir nicht erfahren.« Sven drehte Ivy zu sich, schaute ihr beunruhigt in Augen. »Lass uns zurückgehen. Der Anblick macht mich wahnsinnig.«

***

Lethal Vacation

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