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Kapitel 3

San Francisco, Hotelzimmer

27. August 2012, 10:30 Uhr

Alles war eingepackt und sie hatten eine halbe Stunde Zeit, bis der Transfer zum Flughafen folgte.

Ivy stellte ihren Rucksack neben die Koffer und kramte die kleine Gepäckwaage aus der Seitentasche. Das erste Gepäckstück zeigte zwanzig Kilo auf der Waage an, das zweite knapp drei Kilo mehr. »Ab wann gilt es als Übergepäck?«, fragte sie und stellte ihre Habseligkeiten vor die Zimmertür.

»Dreiundzwanzig!«, rief ihr Sebastian aus dem Bad zu. Als er alles in den Kulturbeutel gestopft hatte, kam er in das Zimmer zurück und verstaute ihn in dem leichteren Gepäckstück. »Hast du die Kamera im Handgepäck eingepackt?«

Sie nickte bestätigend.

»Die Ladegeräte und den Adapter?«

Ein bisschen den Kopf schräg haltend überlegte sie und stimmte wortlos zu.

»Dann sollten wir alles eingepackt haben. Die Jacken können wir auf der Reise in die Hand nehmen.« Geschafft, aber glücklich nahm er sie für einen Moment in die Arme und drückte sie an sich.

*

Noch einmal nahm Ivy das Handy aus der Hosentasche. Sie wählte die Nummer ihrer Mutter und hoffte, sie diesmal zu erreichen.

»Ivy?«, hörte sie ihre Mutter am Hörer fragend.

»Endlich erreiche ich dich!«, jauchzte Ivy erleichtert, als sie ihre Stimme hörte.

»Ich versuche es auch schon den ganzen Tag. Keine Ahnung was hier los ist«, wunderte sich Marlene.

»Ich wollte mich kurz melden, bevor wir uns auf den Weg zum Flughafen machen. Was macht ihr Schönes?«

»Hailey und Konrad schauen einen Film mit deinem Vater und dann gibt es Pizza. Sie sind schon ganz aufgeregt, dass ihr übermorgen wieder hier seid.«

»Wir freuen uns auch sehr. Gib mir doch mal einen von den beiden«, forderte Ivy und hörte ein Rascheln am Telefon.

»Mama?«, fragte Konrad freudig.

»Hey Schätzchen! Wie geht’s euch so?«, entgegnete sie erfreut, als sie die Stimme ihres Sohnes hörte. Sie stellte den Lautsprecher an, sodass Sebastian mithören konnte.

»Ich habe jeden Tag Bilder für euch gemalt. Sie sehen echt toll aus! Wo seid ihr?«

»Im Hotelzimmer. Papa und ich haben unsere Sachen gepackt und fahren gleich zum Flughafen. Wo ist deine Schwester?«

»Die bockt, weil die Lehrerin geschimpft hat. Hast du den Schechen eingepackt?«, erkundigte sich Konrad aufgeregt.

»Natürlich!«, flunkerte sie, weil er noch auf dem Bett lag. Sie griff nach ihm. »Gib mir doch mal bitte deine Schwester.«

»Okay! Aber bring‘ den Schechen wieder mit. Er muss mir viel erzählen«, forderte er.

»Das mach‘ ich, Hase. Gib mir jetzt deine Schwester«, bat Ivy erneut.

»Okay, ich lieb‘ euch bis zum Mond und wieder zurück!«, jauchzte Konrad vor lauter kindlicher Vorfreude ins Telefon hinein.

»Wir lieben dich bis zum Jupiter und zurück!«, erwiderte sie schmunzelnd.

Es raschelte in der Leitung und ihre Tochter war am Telefon.

»Hey Mama«, sagte Hailey.

»Hallo Schatz. Wie geht’s dir?«, erkundigte sich Ivy und strich dem Teddybären ihres Sohnes über den weichen Kopf.

»Mir geht’s gut. Seid ihr noch in den Staaten?«

»Ja. Konrad hat gesagt, dass es Ärger in der Schule gab?«

Ivy hörte ein dumpfes Rascheln im Hintergrund und ihren Sohn unverständlich mit seiner Schwester schimpfen.

»Ach, der erzählt nur Scheiße! Ich habe meine Mathematikarbeit vergeigt, Mama«, beschwerte sie sich.

Sebastian zuckte nur lächelnd mit den Schultern und Ivy schmunzelte vor sich her.

»Ist nicht schlimm. Du weißt, dass sowas kein Weltuntergang ist. Lass uns drüber reden, wenn wir wieder da sind. Okay?«

»Ja … Zum Glück seid ihr bald wieder da. Habt mir ganz schön gefehlt«, klagte Hailey.

»Ihr uns auch. Drück deinen Bruder, Opa und Oma von uns. Ich lieb‘ dich.«

»Ich lieb‘ dich auch. Bis morgen oder so«, erwiderte Hailey.

»Eher übermorgen, denk ich. Wegen dieser blöden Zeitverschiebung komme ich total durcheinander«, bemerkte Ivy und rieb sich seufzend die Stirn.

»Dann bis übermorgen. Oma will nochmal mit dir reden. Ich geb‘ sie dir.«

Wieder raschelte es am Hörer und Ivy schritt mit dem Handy auf den Balkon, um eine Zigarette zu rauchen. Ihr Blick schweifte über die Strandpromenade und es waren verhältnismäßig wenig Menschen dort zu sehen. Ungewöhnlich für so einen schönen Tag.

Sebastian überprüfte derweil das Hotelzimmer, ob sie nichts vergessen hatten.

»Bist du noch dran?«, wollte Marlene wissen.

»Was hat sie denn in der Arbeit bekommen?«, hakte Ivy neugierig bei ihrer Mutter nach.

»Drei. Finde ich nicht tragisch, aber du kennst sie ja.«

»Ja, ich weiß. Sie ist halt eine richtige kleine Streberin. Das hat sie definitiv nicht von mir«, erklärte sie lächelnd. Innehaltend erinnerte sie sich an das das Telefonat von Sebastian mit dessen Mutter. »Sag mal, hast du von dieser Grippe gehört? Es sollen schon viele daran gestorben sein.«

»Ja. Aber die kriegen das wieder in den Griff! Das tun sie doch immer!«, antwortete Marlene zuversichtlich. »Es soll in den Staaten ein paar Fälle geben. Die wissen nicht genau, was es ist. Und wie es übertragen wird.«

»Hier ist alles sicher, keine Panik. Wir fahren gleich zum Flughafen. Ich schreibe dir nochmal, wenn wir in den Flieger steigen, okay?«

»Alles klar. Wir wünschen euch einen guten Flug. Hab dich lieb.«

»Hab dich auch lieb, bis dann.« Sie legte das Smartphone mit einem mulmigen Gefühl auf den kleinen Tisch und lehnte sich an die Reling des Balkons.

Sebastian gesellte sich zu ihr, küsste zärtlich ihren Hals, während er sie fest in seine Arme nahm.

Seufzend schloss sie genießend die Augen für den Moment.

»Wir haben noch zwanzig Minuten Zeit. Lust auf ‘nen Quickie in Amerika?«, hauchte er ihr ins Ohr.

Ivy drehte sich zu ihm um, gab ihm einen Kuss und strich über seinen Bauch. »Aber einen ganz schnellen«, lächelte sie mit einem Augenzwinkern und verschwand mit ihm im Zimmer.

***

Lethal Vacation

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