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12.
Januar

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Bittet, so wird euch gegeben.“

Matthäus 7,7

„Hunger haben wir, großen, großen Hunger!“ schreien die Kinder durcheinander, „wir wollen auch einen Apfel haben!“ rufen sie ganz laut.

„Wer am lautesten schreien kann, der bekommt den Apfel“, habe ich einmal gesagt und alle schrien aus Leibeskräften. „Ihr seid wohl nicht ganz normal“, entgegnete die Mutti, „solch einen Lärm zu machen. Wie sagt man denn, wenn man etwas bekommen will - na?“

Wisst ihr es, liebe Kinder? - Natürlich, man sagt: „Bitte, Mutti, wir möchten einen Apfel haben!“ Wenn wir etwas haben wollen, sollen wir immer „bitte“ sagen. Auch der Herr Jesus hat gesagt: „Bittet, so wird euch gegeben.“ Die Mutti freut sich, wenn sie ihren Kindern etwas zu essen geben kann, aber sie freut sich noch mehr, wenn die Kinder zuerst „bitte“ sagen. Nun, wenn sich die Mutti schon so sehr darüber freut, wie viel mehr unser Vater in dem Himmel. Früher sagten die Menschen, wenn sie am Mittagstisch saßen: „Gott segne dir die Mahlzeit.“ Das war ein frommer Wunsch. Aber bald hatten die Menschen ausreichend zu essen und sagten nur noch:

„Gesegnete Mahlzeit.“ Sie ließen den Namen Gottes einfach weg. Als die Menschen dann im Überfluss zu essen und zu trinken hatten, sagten sie nur noch: „Mahlzeit“. Das ging eine Zeitlang gut, aber dann kam ein fürchterlicher Krieg und danach bekamen die Menschen ganz wenig zu essen. Da tat ihnen oft der Bauch vor Hunger weh. - Ja, und dann fingen viele wieder an zu beten. Auf unserem Bild nebenan steht geschrieben: „Trink und iss - Gott nicht vergiss.“

Zu einem Bauern kam einmal ein ganz vornehmer Mann. Der hatte einen sehr schönen Anzug an und war sehr stolz darauf. Der Bauer, seine Frau und seine Kinder trugen nicht solche vornehmen Kleider, aber sie waren gutherzig und baten den reichen Mann, doch zum Mittagessen zu bleiben. Als sich alle an den Tisch gesetzt hatten, faltete der Bauer seine Hände und betete: „Du treuer Gott, wir danken dir von ganzem Herzen für das gute Essen und bitten dich, segne uns diese Speisen jetzt.“

Die ganze Familie sagte laut: „Amen“.

Der vornehme Mann rümpfte seine Nase und meinte ganz hochmütig: „Na sowas, das scheint mir aber sehr altmodisch, wenn man heute noch betet. Wer macht das schon?“

Der Bauer antwortete bescheiden: „Gnädiger Herr, die Schweine und die Kühe und alle anderen Tiere im Stall beten bei uns nicht. Ansonsten betet jeder, der sich bei uns an den Mittagstisch setzt.“

Da hat sich der feine Mann aber geschämt.

Ihr betet doch auch, wenn ihr am Tisch sitzt und die köstlichen Speisen vor euch stehen? Wenn das nicht der Fall ist, dann habt einfach den Mut zu sagen: „Darf ich heute einmal beten?“

Nun wollen wir beten: Danket dem Herrn, denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich. Amen.


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