Читать книгу ...denn ihrer ist das Himmelreich - Jost Müller-Bohn - Страница 7
2.
Januar
Оглавление„Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.
“ Offenbarung 21,4
Verschneit liegt rings die ganze Welt,
ich hab nichts, was mich freuet,
verlassen steht ein Baum im Feld,
hat längst sein Laub verstreuet.
Er träumt von künft‘ger Frühlingszeit,
von Grün und Quellenrauschen,
wo er im neuen Blütenkleid
zu Gottes Lob wird rauschen.
Das ist ein kalter Winter. Der Ostwind bläst dem kleinen Helmchen so scharf ins Gesicht, dass es richtig weh tut. Darum weint es auch. Die größere Schwester trocknet die Tränen ab und tröstet das kleine Kind: „Weine nicht, Helmchen, bald sind wir daheim! Dann machen wir im Ofen ein Feuer an und werden ganz schnell wieder warm.“
Die Kinder haben Holz gesammelt, weil es damals noch keine Zentralheizung gab und auch keine elektrischen Heizöfen. Ja, wir können Gott danken, wenn wir eine warme Stube haben und nicht frieren müssen. Als ich ein kleiner Junge war, konnten wir tagelang nicht heizen, weil es keine Kohlen und kein Holz gab. Da haben wir den ganzen Tag im Bett gelegen, damit wir nicht erfroren sind. In der ganzen Wohnung war es so kalt, dass alle Wasserleitungen zugefroren waren. Zu essen hatten wir sehr wenig und an manchen Tagen überhaupt nichts. An einem solchen Tag betete meine Mutti unter Tränen zum Heiland, weil sie ihre Kinder nicht hungern sehen konnte. Noch am selben Tag brachte uns ein ganz fremder Mann Kartoffeln.
Es klopfte plötzlich an die Tür. Da stand der Fremde und fragte: „Haben Sie Hunger? Mein kleiner Handwagen ist mir vor Ihrer Tür zusammengebrochen. Wollen Sie diese Kartoffeln haben, sonst erfrieren sie, bis ich Hilfe geholt habe.“
Wisst ihr, liebe Kinder, wie viel Geld damals in der Notzeit ein Zentner Kartoffeln kostete? 500 bis 600 Mark! Dass wir die Kartoffeln bekamen, war ein Wunder Gottes und Holz hatten wir dann an dem Abend auch noch bekommen. Später habe ich gebetet: „Lieber Heiland, ich will dir immer danken, wenn ich nur Kartoffeln und Salz habe und ein warmes Zimmer!“ Das kleine Helmchen ist wieder gut nach Hause gekommen und hat schnell seinen Kummer vergessen.
Wenn wir einst im Himmel sein werden, müssen wir nicht mehr hungern und frieren und werden auch niemals mehr weinen.
Helmchen hatte die Hände in einen kleinen Beutel gesteckt. Was ist denn das? Das nannte man Muff. In ihm bekamen die Menschen schnell warme Hände. Siehst du, wie der kleine Hund so traurig zu Helmchen hinaufschaut? Er hat wohl Mitleid mit dem Kind. Hast du auch Mitleid mit anderen Kindern, wenn sie weinen? Wenn es anderen schlecht geht, sollen wir Mitleid haben und zu helfen versuchen, hat uns der Heiland gesagt.
Nun wollen wir beten: Lieber Herr Jesus, wir danken dir, dass du so viel Mitleid mit allen Menschen hast. Wir wollen anderen Menschen helfen und sie trösten, wenn sie weinen. Im Himmel wirst du alle Tränen abwischen und wir dürfen uns nur noch freuen. Amen.