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– ‚schriftlich fixiert‘

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Im Unterschied zu Märchen oder Sagen wurden Romane von Anfang an nicht mündlich überliefert, sondern als fixierte begrenzte Graphemsequenzen gespeichert und weitergegeben. Ihr Wortlaut ist deshalb konstant, woran auch unautorisierte Veränderungen durch unaufmerksame Setzer, pflichteifrige Zensoren, gewinnlüsterne Raubdrucker etc. im Prinzip nichts ändern. Die technische Entwicklung der Speicher- und Transportmedien von der Handschrift über das gedruckte gebundene Buch und das Taschenbuch bis hin zum E-Book hat die Verbreitung und Demokratisierung der Gattung stark gefördert. Vorgelesene Romane (Literaturkassette, Audiobook) gehören natürlich nicht zur oral poetry. Die viel diskutierte Entwicklung einer neuartigen Internet-Literatur hat bisher keinen bedeutenden Einfluss auf die Gattungsentwicklung gehabt; vielmehr scheint umgekehrt die Romanlektüre den Maßstab zu bilden, an dem sich dieses wie jedes andere neue Format in puncto Attraktivität zu messen hat, wenn es über den Status eines Randgruppenphänomens hinausgelangen will (vgl. Dörrich 1991).

Einführung in die Roman-Analyse

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