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3. Juni

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Ein harter Tag liegt vor mir. Ich muss die letzten Bilder drehen. WW-TV hat mich zurückgerufen. In Afrika gibt es irgendwo einen Volksaufstand, das sei im Augenblick wichtiger und zugkräftiger als Indien, schreibt Wolf Maier in dem Telegramm, das mir der Zimmerboy heute Früh unter der Tür durchgeschoben hat. Maier hat nicht so unrecht; schließlich sterben jeden Tag irgendwo auf der Welt soundso viele Menschen an Hunger, aber Revolutionen gibt es gar nicht mehr so häufig.

Mir soll’s recht sein. Die eine Woche hier reicht mir. Ich muss aber unbedingt noch genügend Monsunbilder zusammenkriegen, denn seit heute Nacht fällt das Wasser nur so vom Himmel. Zwar habe ich schon einige Einstellungen, aus dem Dorf, damals nach dem Regen. Aber es geht um die Atmosphäre, die ich als Ergänzung zu meinen Dürrebildern brauche. Auch dem Feature wird es gut tun, wenn ich es ein wenig mit entsprechendem Material anreichere.

Um die aktuellen Kurzberichte kümmere ich mich nicht mehr, dafür habe ich keine Zeit. Das kann die Redaktion aus dem Materialangebot der Agenturen nehmen. Ich frage mich nur, wann hier, bei diesen hygienischen Verhältnissen, die Cholera ausbricht … Heute Nachmittag um sechzehn Uhr geht meine Maschine. Ich darf nicht vergessen, mit Wolf Maier dieselben günstigen Konditionen für Afrika auszuhandeln wie für den hiesigen Einsatz.

Die Welten des Jörg Weigand

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