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Kapitel 10. Autokauf und Führerscheinerwerb

Wichtiger als ein komplett eingerichtetes Haus war der Kauf eines Autos, denn ohne Auto ist man in den USA fast überall total aufgeschmissen, zumal wir jeden Tag nach White Plains zum Bahnhof mussten, um mit dem Zug nach Manhattan zu fahren.

Unser Kaufmann Wilfried, der sich schon um die Suche der richtigen Häuser verdient gemacht hatte, war auch in Sachen Autos für uns unterwegs und machte Händler in der Umgebung ausfindig und selektierte auch schon Autos vor.

Wir hatten von der Firma damals 3000 $ für ein gebrauchtes Auto zur Verfügung gestellt bekommen. Für diesen Preis gab es ein riesiges Angebot an gebrauchten Autos.

Umweltschutz, Benzinpreise und Sicherheitseinrichtungen waren damals Fremdworte, sodass der Schwerpunkt auf das Äußere und auch auf Größe gelegt wurde.

Der Benzinpreis lag damals bei 57 Cent für die Gallone (3,8 l), d.h., damals ca. 35 Pfenning/ Liter, und daher war klar, dass wir nach unseren heimischen Käfern, Kadetts und Fiats nun mal ein Auto mit einem richtigen Motor haben wollten. Sechs Zylinder mussten es mindestens sein, was aber ein Selbstgänger war, denn Vierzylinder gab es von wenigen Ausnahmen abgesehen überhaupt nicht.

Jetzt kam stattdessen der Achtzylinder in die engere Auswahl, da die Autos, die uns gefielen, häufig Achtzylinder hatten.

Ich landete am Ende bei einem Chrysler Coupé mit Achtzylindermotor und „nur“ zwei Türen, die es aber in sich hatten. Wenn man auf dem Parkplatz beide Seitentüren aufmachte und von vorne oder hinten auf das Auto sah, glaubte man nicht an ein Auto, sondern eher an ein abgestelltes Flugzeug.

Auch die Länge des Autos war mit deutlich über fünf Metern ein ordentliches Monster. Ich stand mal auf einem Parkplatz eines Supermarktes neben einem Mercedes S-Klasse-Modell in der USA-Ausführung. In Deutschland war die S-Klasse seinerzeit das mit Abstand größte Auto, hier wirkte sie neben dem Chrysler eher wie ein Mittelklassewagen.

Da meine Frau seinerzeit noch keinen Führerschein besaß, beschlossen wir, dass sie einen Führerschein erwerben sollte, um unabhängiger zu sein. Ich konnte mit meinem deutschen Führerschein in den USA problemlos fahren, sodass es für mich keine Eile gab. Um meine Frau zu unterstützen, ging ich mit ihr zu einer Stelle, wo wir Theorie lernen konnten. Die theoretische Prüfung bestanden wir auch beide auf Anhieb. Anschließend ging es mit dem eigenen Wagen zur kurzen Fahrprüfung, die eigentlich kinderleicht war, wir es aber schafften, beide durchzufallen, und das, obwohl ich damals schon so an die

300.0 km auf dem Buckel hatte.

Wir haben die Wiederholung dann erst mal vor uns hergeschoben, da meine Frau mit den Kollegenfrauen einkaufen konnte und unser Sohn zum Kindergarten mit dem Schulbus abgeholt und wieder gebracht wurde.

Den Führerschein machten wir dann später beide nach unserem Umzug nach New Orleans.

Da meine Frau autotechnisch versorgt war, holte ich meine beiden in der Nähe wohnenden Kollegen morgens mit dem Auto ab. Wir fuhren zum Bahnhof White Plains, parkten mein Auto dort und fuhren dann mit dem Zug zum Grand Central in Manhattan und mit der U-Bahn zu unserem Büro im One Penn Plaza.

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