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2.4.6 Depression – ein psychisches Leiden

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Auch wenn diese Krankheit wie die wirtschaftlichen Defizite kein einschneidendes Erlebnis für Carus darstellte, die Depression beeinträchtigte jedoch sein Leben und schien ihn, wie der finanzielle Engpass auch, zur Arbeit anzutreiben. In jungen Jahren beschrieb Carus des Öfteren, wie ihn die Melancholie überkam. Teils war diese Stimmung psychisch bedingt, teils wurde sie durch äußere Verhältnisse zusätzlich geschürt.68 „Was dagegen die gewisse schwermütige Stimmung betraf, […] so fehlte sie mir auch keineswegs. Sehr bald fand ich, dass dem Geiste Endziele vorschwebten, welche nur einigermaßen zu erreichen ich oftmals völlig verzweifelte. Ich fand die Wissenschaften von einem Umfange, zu welchem meine Kräfte mir unzulänglich erschienen, dabei waren mir meine Verhältnisse selbst zweifelhaft, ob sie jemals mir ein vollkommenes Sich hingeben an die Wissenschaft gestatten würden, und so kam es, dass mich oft ein Gefühl von verfehlter Lebensrichtung anwehen konnte, welches, wenn es bei einsamen Spaziergängen im Walde […] mich befiel, mir eine Trübheit der Seele herbeiführen musste, welche nicht selten in eine dunkle Sehnsucht nach dem Tode sich endigte.“69 Diese Suizidgedanken im Jahre 1805 wiegelt der Autor jedoch ab und erläutert, dass sein Leben zu diesem Zeitpunkt zu abwechslungsreich für den Tod gewesen sei. Er kämpfte mit Arbeit, Kunst und Reisen in sonnige Gebiete gegen die Depression an. So kann auch hier die treibende Kraft, wie vorher bei den ökonomischen Befindlichkeiten auch, das Manko der Situation als Motor für die Arbeit verstanden werden.70 Wobei Carus im Alter melancholische Anwandlungen hingegen als Unreife, als eine Entwicklungskrankheit ansieht, die in der Jugend vorkommt.71

2 nach Manfred Schlösser. Denkwürdigkeiten aus Europa. Hamburg 1963. S. 17.

3 s. a. a. O. S. 24.

4 Carl G. Carus. Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten. Band 1. Weimar 1969. S. 22.

5 s. a. a. O. S. 22.

6 s. a.a.O. S. 37.

7 Carl G. Carus. Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten. Band 1. Weimar 1969. S. 38.

8 S. a. a. O. S. 38f.

9 S. a. a. O. S. 39.

10 Die Definition „wissenschaftliches Denken“ muss an dieser Stelle differenziert unter Berücksichtigung des damaligen Standes der Wissenschaft betrachtet werden.

11 Carl G. Carus. Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten. Band 1. Weimar 1969. S. 50.

12 s. a. a. O. S. 51.

13 Carl G. Carus. Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten. Band 1. Weimar 1969. S. 59.

14 Da nicht alle Wissenschaftler zu damaliger Zeit diese Meinung vertraten, muss angemerkt werden, dass Carus der Ansicht war, Menschen und Tiere hätten einen ähnlichen Körperaufbau.

15 Carl G. Carus. Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten. Band 1. Weimar 1969. S. 62

16 s. a. a. O. S. 78.

17 s. a. a. O. S. 79f.

18 (dtsch. von mir übersetzt: Entwurf allgemeiner Lebenslehre)

19 S. a. a. O. S. 86.

20 (dtsch. von mir übersetzt: Über die rheumatische Entzündung des Gebärmutter-Muskelgewebes)

21 Carl G. Carus. Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten. Band 1. Weimar 1969. S. 48.

22 s. a. a. O.

23 Carl G. Carus. Briefe über Goethes Faust. Leipzig 1835. S. 62.

24 nach Dr. Wolfgang Genschorek. Carl Gustav Carus – Arzt – Künstler – Naturforscher. Leipzig 1978. S. 79.

25 Für einen näheren Überblick über die Carus’ Kinder siehe unter 10.1. S.87.

26 Elmar Jansen (Hrsg.), in: C. G. Carus. Lebenserinnerungen u. Denkwürdigkeiten. Bd 2. Weimar 1969. S. 347

27 Carl G. Carus. Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten. Band 1. Weimar 1969. S. 137.

28 s. a. a . O. S. 566.

29 s. a. a . O. S. 571.

30 Carl G. Carus. Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten. Band 1. Weimar 1969. S. 435.

31 Vgl. hierzu Carl G. Carus. Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten. Band 2. Weimar 1969. S. 325.

32 Vgl. hierzu Meffert, Ekkehard. Carl Gustav Carus – Arzt – Künstler – Goetheanist. Basel 1999. S. 13-35.

33 Carl G. Carus. Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten. Band 1. Weimar 1969. S. 215.

34 s. a. a. O. S. 57.

35 Carl G. Carus. Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten. Band 1. Weimar 1969. S. 58.

36 s. a. a. O. S. 69.

37 s. a. a. O. S. 94.

38 s. a. a. O. S. 101.

39 s. a. a. O. S. 94.

40 s. a. a. O. S. 100f.

41 s. a. a. O. S. 100.

42 Carl G. Carus. Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten. Band 1. Weimar 1969. S. 101.

43 s. a. a. O. S. 102.

44 s. a. a. O. S. 112f.

45 Carl G. Carus. Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten. Band 1. Weimar 1969. S. 113.

46 s. a. a. O. S. 115.

47 Der Tugendbund war ein 1808 gegründeter Verein, der sich gegen die französische Herrschaft lehnte und im eigenen Volk sowie im Heer für die psychische Rekonvaleszenz eintrat. Er pflegte das Verhältnis zur Dynastie und sorgte für die Erziehung der Jugend. Der Verein hatte etwa 300-400 Mitglieder und wurde 1809 durch Napoleon verboten.

48 s. a. a. O. S. 117.

49 nach s. a. a. O. S. 118.

50 Carl G. Carus. Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten. Band 1. S. 118.

51 s. a. a. O. S. 119.

52 s. a. a. O. S. 124.

53 Carl G. Carus. Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten. Band 1. S. 262f.

54 s. a. a. O. S. 478.

55 s. a. a. O. S. 478.

56 Vgl. hierzu Schlösser, Manfred. Denkwürdigkeiten aus Europa. Darmstadt 1963. S. 260.

57 Carl G. Carus. Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten. Band 2. Weimar 1969. S. 259f.

58 Aus einem Brief des Königs Friedrich August II. an Carus zeigt sich die liebenswürdige Art Beider und Carus‘ Pflichtbewusstsein. „Schon gestern hat der peinliche Kampf, in dem ich Sie sah, mich wahrhaft bekümmert, und ich hatte auf das Vergnügen, Sie zu meinem Reisebegleiter zu haben, schon ganz Verzicht geleistet. Unerwartet teilte mir nun heute Mittag Geheimrat Minkwitz Ihren Entschluss mit, mich dennoch zu begleiten […]. Ich kann unter diesen Umständen nichts anderes tun, als Sie selbst zu ersuchen, mich nicht zu begleiten. Ich kann es unmöglich auf mich nehmen, Sie in diesem Augenblicke Ihrer Tochter zu entziehen […].“ Nach Schlösser, Manfred. Denkwürdigkeiten aus Europa. Darmstadt 1963. S. 507.

59 Licht, Wolfgang. Leibarzt am sächsischen Königshaus. Leipzig 1998. S. 65.

60 Carl G. Carus. Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten. Band 2. Weimar 1966. S. 161.

61 s. a. a. O. S. 176-186.

62 Carl G. Carus. Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten. Band 1. Weimar 1966. S. 80.

63 Carl G. Carus. Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten. Band 1. Weimar 1966. S. 142.

64 Vgl. hierzu Schlösser, Manfred. Denkwürdigkeiten aus Europa. Darmstadt 1963. S. 49.

65 Carl G. Carus. Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten. Band 1. Weimar 1966. S. 419-422.

66 Genschorek, Dr. Wolfgang. Carl G. Carus Arzt-Künstler-Naturforscher. Leipzig 1978. Bild 36.

67 Carl G. Carus. Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten. Band 1. Weimar 1966. S. 426.

68 Vgl. hierzu Schlösser, Manfred. Denkwürdigkeiten aus Europa. Darmstadt 1963. S. 66 und 194.

69 Carl G. Carus. Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten. Weimar 1969. S. 49.

70 s. a. a. O. S. 109.

71 s. a. a. O. S. 49.

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