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Kapitel 6 Die Landung der CHRONOS – 12.12.2015

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Obwohl die UN-Vollversammlung so abrupt unterbrochenen worden war, blieben die meisten Konferenzteilnehmer, wegen der angekündigten Verschiebung der Abschlussveranstaltung, für den Rest des Wochenendes in New York.

Wie sich zeigte, war, angesichts der neuen Situation, nämlich keiner der vor Ort anwesenden Staatschefs zu einer vorzeitigen Abreise bereit. Vielmehr wollte man genauer erfahren, was genau es mit der überraschenden Ankunft des horusianischen Raumkreuzers CHRONOS im erdnahen Raum auf sich hatte.

Die CHRONOS war, mit tatkräftiger Hilfe der THERRA-X sowie der THARO, schließlich noch am späten Freitagnachmittag auf exakt dem Trockensee des Edwards Field niedergegangen, der bereits den früheren Space-Shuttle-Missionen als Landeplatz gedient hatte. Und das ruhige und für die Jahreszeit typische Wüstenklima hatte die Notlandung bei frühlingshaften Temperaturen sowie blauem Himmel mit extrem klarer Sicht vorteilhaft begünstigt.

Die THERRA-X hielt im Endanflug dicht über der CHRONOS einen parallelen Kurs und verankerte dabei vier Magnettrossen an der Pyramidenbasis, während die knapp darunter fliegende MHARIN die Spitze des Pyramidenschiffs stabilisierte.

Und kurz nach der geglückten Landung des fremden Raumkreuzers hatten auch die THERRA-X sowie die zwei in New York zurückgebliebenen Beiboote des Flaggschiffs mit Shira-Khor, Kendo-Khar und der US-Delegation auf dem besagten Flugplatz der amerikanischen Luftwaffe aufgesetzt.

Außerdem hatten es sich auch die meisten führenden westlichen Staatschefs nicht nehmen lassen, mit dem zweiten Shuttle der THERRA-X vom kalten New York ebenfalls nach Kalifornien zu fliegen.

Und zur Überraschung aller brachte die THERRA-X-2 auch den russischen Präsidenten Yuri Semjow sowie den chinesischen Premier Li-Chen Ling mit.

Nach den unter Quarantänebedingungen von Ministerin Mora-Sher und ihren zahlreichen Medizinandroiden durchgeführten Untersuchungen, konnten die Ärzte bis zum Morgen des folgenden Tages jedweden Bio-Erreger ausschließen.

Damit war klar, dass sowohl die Besatzung der CHRONOS, als auch die von ihr geretteten horusianischen Passagiere grundsätzlich gesund waren, und dass deshalb keinerlei Infektionsgefahr für die Bewohner der Erde bestand.

Während die Passagiere der CHRONOS im Anschluss mit Essen und Getränken versorgt wurden, überlies Shira-Khor klugerweise dem US-Präsidenten als Hausherrn den offiziellen Empfang der horusianischen Besatzung.

Das provisorisch organisierte Begrüßungszeremoniell, bei dem auch der russische und der chinesische Premier beim gegenseitigen Händeschütteln in der ersten Reihe gestanden hatten, war am späten Samstagvormittag rasch zu Ende gegangen.

Und schon wenig später lud der amerikanische Präsident alle anwesenden Regierungschefs sowie die Führungsoffiziere der CHRONOS, zusammen mit den larojanischen Regierungsvertretern, nach einer mittäglichen Stärkung in der Offiziersmesse des Militärflugplatzes, in einen hastig freigeräumten Lageraum der Edwards Air Force Base ein.

„Meine Damen und Herren, ich glaube, wir stehen heute einmal mehr an einem Wendepunkt unserer irdischen Geschichte“, leitete Präsident Parker die Zusammenkunft kurz darauf ein, während sein Blick auf den Horusianern und Larojanern ruhte.

„Wir haben ja gerade erst mal seit gestern alle Staatschefs unseres Planeten versammelt, um unsere neuen Verwandten vom Planeten LARO 5 näher kennenzulernen. Das alleine ist schon eine nahezu unfassbare Sache. Denn wir Menschen der Erde haben bisher gedacht, dass wir die einzige Zivilisation in unserem Universum wären.

Deshalb ist es umso erstaunlicher, dass wir mit Ihnen, den Horusianern – wenn auch absolut unerwartet – ausgerechnet zu diesem historischen Zeitpunkt noch eine weitere Bruderzivilisation kennenlernen, von deren Existenz wir bislang nicht die geringste Ahnung hatten.

Und selbst meine, hier im Moment nicht anwesenden irdischen Kollegen schauen uns aus der UN-Zentrale in New York schon die ganze Zeit per Videoübertragung zu. Und Sie alle können deren Reaktionen auf die neuerliche Ankunft von Gästen aus den Weiten des Weltalls auf diesem Großbildschirm mitverfolgen.“

Damit deutete Präsident Parker auf eine eilig aufgebaute Videowand, die den im Lageraum Anwesenden einen direkten Blick in das UN-Konferenzzentrum ermöglichte.

Gleich darauf setzte der US-Präsident seine Begrüßung der Horusianer umgehend fort.

„Ich spreche zwar nur für einen großen Teilstaat der Erde, lassen Sie mich aber dennoch im Namen aller Anwesenden sowie den im UN-Gebäude versammelten Delegationen noch einmal sagen: Seien Sie uns herzlich auf unserer Erde willkommen. Das gilt umso mehr, weil Sie ja bereits selber festgestellt haben, dass Sie in Frieden kommen.

Aber, sehr geehrter Kapitän Hor, ich denke, dass es jetzt zunächst vor allem darauf ankommt, dass wir Ihre Geschichte hören, denn, wenn ich das richtig verstanden habe, sind Sie und Ihre Leute ja zur Erde geflogen, um in einer noch näher zu definierenden Notlage unsere Hilfe zu erbitten.

Zuvor will ich Ihnen aber noch gerne meine hier anwesenden Kollegen von der Erde – und vor allem natürlich auch die larojanische Regierungschefin, Erzherzogin Shira-Khor von LARO 5 – vorstellen. Ihr Planetensystem LARO 5 liegt – wenn auch deutlich näher zur Erde – ebenfalls im Sternbild Schwan.“

„Vielen Dank, Herr Präsident. Vielen Dank an Sie und all Ihre Kollegen. Und natürlich gilt mein Dank auch Ihnen, Erzherzogin“, erwiderte der sichtbar beeindruckte Kapitän Hor-Ench-Amun umgehend. „Ich hoffe, dass die Translatoren mich richtig übersetzen und Sie mir folgen können.“

Dann fuhr der Kommandant der CHRONOS, nach einem Nicken seiner Zuhörer fort: „Ich verstehe, dass Sie alle wissen wollen, warum wir gerade TERRA als Ort der Zuflucht mit der Bitte um Unterstützung angeflogen haben.

Der Grund dafür ist, dass wir Ihren Planeten, den Sie jetzt offenbar Erde nennen, schon sehr sehr lange kennen. Wir wissen zudem, dass die Urahnen meines Volks vor vielen Millionen Jahren von hier aus ins Weltall gestartet sind.

Nun ja, wir waren in der Vergangenheit Ihres Planeten, unter anderem zur Zeit der Pharaonen – und auch später noch – hin und wieder hier.

Der Grund dafür war, dass wir Ihre damaligen Hochkulturen auf allen terranischen Kontinenten studieren und den Bewohnern TERRAS beim Aufbau ihrer jeweiligen Zivilisation unter die Arme greifen wollten. Wobei wir aber stets darauf verzichtet haben, uns in die inneren Angelegenheiten der jeweiligen Länder einzumischen.

Doch lassen Sie mich, soweit ich das als altgedienter horusianischer Flottenoffizier vermag, zunächst nur das Allernotwendigste berichten.

Denn wie ich schon sagte, kommt es mir und meiner Crew in erster Linie darauf an, unseren Mitbürgern auf LUXOR 2 schnellstens zu Hilfe zu eilen. Und dazu bleibt uns wahrscheinlich nicht mehr allzu viel Zeit.“

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