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Kapitel 5 Pyramidenraumschiff in Not – 11.-12.12.2015

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Während im großen Versammlungssaal der UN, nach der für alle Zuschauer unbegreiflichen Teleportation von Alex und dessen Begleitern, allmählich wieder angespannte Ruhe eingekehrt war, erklärte Erzherzogin Shira-Khor näher, was man gerade gesehen hatte.

„Meine Damen und Herren, bis neue Aufklärungsergebnisse unserer Patrouillenschiffe vorliegen, haben wir meines Erachtens ein bisschen Zeit. Lassen Sie mich deshalb kurz erläutern, was es mit dem gerade von Ihnen beobachteten Teleportersprung der fünf eben noch hier anwesenden Menschen auf sich hat.

Zuerst einmal muss man wissen, dass eine ganze Reihe von uns Larojanern über solch’ paranormale Kräfte verfügen – und das trifft genauso für die Nachfahren der ursprünglichen KUNTUR-Besatzung zu, zu denen auch Mora und Alexander Kranz gehören.

Alexander Kranz ist, wie all seine in väterlicher Linie direkt mit ihm verwandten Menschen, ein sogenannter Teleporter. Das bedeutet, er kann sich kraft seiner Para-Fähigkeit mit Gedankenkraft, sozusagen in Nullzeit, an jeden beliebigen Ort versetzen, der in seiner Reichweite liegt. Und Sie wurden gerade Zeugen einer solchen Teleportation.

Diese Fähigkeit ist aber nur eine von vielen. Diejenigen, die bei meiner Ankunft auf der Erde dabei waren, haben ja gesehen, dass ich selbst die Telepathie und die Telekinese beherrsche. Was ich damit sagen will, nicht alle Para-Fähigkeiten sind bei jeder Person gleich, vielmehr ergänzen sie einander.

Was für Sie vielleicht wie ein unglaubliches Wunder oder gar Hexerei aussieht, ist bei uns eingeborenen Larojanern, mehr oder weniger ausgeprägt, schon lange vollkommene Normalität. Das soll an dieser Stelle als Erklärung fürs Erste reichen.

Ich übergebe jetzt an meinen schon ungeduldig schauenden Verteidigungsminister der als Flottenchef den schon angelaufenen Einsatz unserer Schiffe von hier aus leiten wird. Kendo, bitte übernimm!“

„Danke Erzherzogin, dann wollen wir mal sehen, wie weit unsere Besatzungen inzwischen vorangekommen sind.“

„Meldung von der KHERA“, hörte man jetzt Mora von der Brücke der THERRA-X zunächst per Funk. „Kommt unsere Bildübertragung inzwischen bei euch an?“

„Funktioniert gut“, gab Kendo-Khar knapp zurück, während er im gleichen Moment sowohl die Aufklärungsbilder der KHERA als auch das Videobild von der Brücke der THERRA-X gesplittet auf die große Bildleinwand des Versammlungssaals legte.

„Die Pyramide fliegt ungewöhnlich langsam. Fast so, als wenn sie beschädigt wäre“, meldete sich Admiral Mero-Khan wenige Sekunden später in der mittlerweile eingerichteten Konferenzschaltung zu Wort.

„Ein derart riesiges Pyramidenschiff habe ich bisher noch nie gesehen. Die mir bekannten STYXX-Schiffe waren damals höchstens ein Zehntel so groß. Außerdem sieht es ganz so aus, als ob das Schiff Navigationsprobleme hätte. Es fliegt anscheinend auch deshalb so langsam, weil es ihm offenbar schwerfällt, seinen Kurs zu halten“, ergänzte er wenige Sekunden später. „Moment bitte.“

Damit verschwand Mero-Khans stirnrunzelndes Antlitz vom Bildschirm, weil jetzt wieder Mora Kranz die Gesprächsführung von Bord der THERRA-X aus übernahm.

„Sorry Mero, aber die Pyramide sendet offenbar auf die Erde gerichtete Notsignale auf UKW. Könnt ihr das bestätigen?“, fragte sie in die Runde der übrigen Schiffe.

„Bestätigt Fürstin, wir hören das auch“, meldete sich sofort der Kommandant des zur Raumüberwachung abkommandierten Wachschiffs THARO, Fürst Maro-Khan.

„Wir sind am nächsten an dieser Gigant-Pyramide dran. Sollen wir ihr einen Warnschuss vor den Bug setzen?“, fragte Maro-Khan wenig später.

„Kein Waffeneinsatz ohne meine Erlaubnis!“, knurrte Mora Kranz den Kommandanten der THARO unmittelbar darauf an, als gerade auch ihre Großcousine als eigentlich ranghöchste, an Bord befindliche Larojanerin, zusammen mit ihrem neuen Freund Dr. Alec MacLeod auf der Brücke der THERRA-X erschien.

Während Alec MacLeod das Geschehen um ihn herum erstaunt verfolgte, sagte die larojanische Gesundheitsministerin Mora Sher:

„Du machst das schon sehr gut, liebe Großcousine. Ich wusste gar nicht, dass du auch zur Kriegerin taugst. Also mach’ ruhig weiter. Das Problem und deine Lösung schaue ich mir gerne aus der zweiten Reihe an.“

Mora überwand die, von der kurzen Ansage ihrer nicht nur medizinisch bewanderten Großcousine hervorgerufene Überraschung sehr schnell.

„THERRA-X an THARO, MHARIN und KHERA. Was quatschen diese Vögel da auf der Ultrakurzwelle – und wem wollen sie was übermitteln?“, rief sie Sekunden später in ihren, mit allen eingerichteten Netzwerken verbundenen Kommunikator.

„Madame“, meldete sich sofort darauf die Kommandantin der EloKa7-Korvette MHARIN, Gräfin Mona-Khan, in die auf Dauerkonferenz geschaltete Kommunikationsverbindung. „Obwohl du gerade meinen lieben Bruder auf der THARO so harsch angebellt hast, berichte ich dir Folgendes:

Das uns entgegenkommende Pyramidenkampfschiff ist – bis auf seine Navigationsanlage und möglicherweise seinen Unterlichtantrieb – offenbar voll funktionsfähig.

Soweit wir das bisher sagen können, sind auch seine überlichtschnellen Kommunikationsanlagen und seine Waffensysteme intakt, aber nicht in Betrieb. Zudem bestätige ich – das Schiff sendet nur auf Ultrakurzwelle – und ganz ohne Zweifel ist dieser vermutliche Notfunkspruch einzig und allein auf die Erde gerichtet.“

„Danke Gräfin – und Entschuldigung, auch an deinen fürstlichen Bruder auf der THARO – wir kennen uns ja noch nicht so lange persönlich – aber glaub’s mir bitte, ich wollte keinen von euch beiden beleidigen.

Nur haben wir hier eine sehr ernste Lage. Also bitte verzeiht mir meine im Eifer des Gefechts unbedacht burschikose Art. Und so, wie mein lieber Ehemann mich gerade anfunkelt, plant er sicherlich, mich nach diesem Abfangeinsatz dafür noch zu tadeln.“

„Worauf du dich verlassen kannst, meine Liebe!“, knurrte Alex in diesem Moment in sein Headset und sorgte damit ungewollt für ein leicht entspanntes Grinsen aller Mithörer des auf Sammelschaltung laufenden Funkverkehrs.

„Entschuldigung akzeptiert, Fürstin“, kam es fast zeitgleich amüsiert von den beiden angesprochenen Schiffskommandeuren zurück.

„So, was macht der Eindringling gerade?“, fragte Mora gleich darauf in die Runde der mittlerweile in Gänze zugeschalteten Schiffskommandeure.

„Fliegt jetzt noch langsamer und verstärkt seine Sendeleistung immer noch in Richtung Erde“, kam es von der herannahenden Fregatte KHERA in diesem Augenblick.

„Fürst Tarek, bist du das?“, rief die erstaunte Mora sofort. „Ich dachte, du hättest diesen langweiligen Überwachungsjob deinem Stellvertreter überlassen und wärst noch auf der Erde.“

„Die Großkanzlerin und mein verehrter Chef Kendo-Khar erlauben sowas in aller Regel nicht, das solltest du doch wissen.

Schiffskommandeure gehören ihrer Meinung nach während eines Einsatzes stets auf die Brücke ihrer Schiffe – oder war dir das etwa noch nicht bekannt?“, erwiderte Fürst Tarek-Lhun jetzt schlagfertig mit einem breiten Lächeln, das auch auf den Interkom-Bildschirmen der THERRA-X und auf dem Konferenzbildschirm in der UN-Zentrale gut auszumachen war.

Übergangslos fuhr der Kommandant der KHERA jetzt wieder ernster blickend fort: „Wir lassen den Funkspruch des Pyramidenschiffs hier bei uns gerade durch unsere automatischen Übersetzungscomputer laufen.

Scheint sich dabei um eine dem Alt-Larojanischen ziemlich nah verwandte Sprache zu handeln – das ist in der Tat äußerst rätselhaft. Dennoch – oder vielleicht gerade deshalb – sollte es nicht allzu lange dauern, diesen unverschlüsselt gesendeten Spruch zu enträtseln.

Moment, ich glaube, unser Hauptrechner hat’s geschafft. Ja, das ist eindeutig ein Notruf. Spitzt alle mal die Ohren. Das hört sich wirklich ziemlich seltsam an.“

Wenige Sekunden später übertrug die KHERA die von der Pyramide in einer Wiederholungsschleife in Richtung des Planeten Erde ausgestrahlte Botschaft.

„Raumkreuzer CHRONOS an die erhabenen Herrscher von KERNET auf TERRA. Hier spricht Kommandant Hor-Ench-Amun vom Volk der Horusianer. Wir sind in Not.

Bitte gestattet uns, so wie in den Vorzeiten, bei euch im ‚Schwarzen Land’ zu landen. Wir wurden angegriffen und benötigen zur Reparatur unseres beschädigten Schiffs dringend eure Hilfe, erhabener Pharao.“

„Alle Schiffe Stopp“, befahl Flottenchef Kendo-Khar in diesem Moment, als er die schockierte Sprachlosigkeit der anwesenden Staatschefs und Diplomaten bemerkte.

„Wir brauchen jetzt Ihre Mithilfe“, wandte er sich sogleich an sein Publikum. „Kann jemand von Ihnen etwas mit den Begriffen in dieser rätselhaften Botschaft anfangen?“

Doch noch ehe jemand aus dem noch immer völlig perplexen Auditorium antworten konnte, meldete sich erneut Mora Kranz von Bord der THERRA-X.

„Kendo, ich glaube, dass ich einen Teil des Funkspruchs dieses CHRONOS-Raumkreuzers erklären kann. Als ehemalige Archäologieprofessorin habe ich dazu mehrere Anhaltspunkte.

Der Name ‚Kernet’ in Verbindung mit dem Begriff ‚Schwarzes Land’ und die Anrede des vermeintlichen Herrschers mit ‚Pharao’ deutet auf das alte Ägypten als Zieladresse dieser Botschaft hin.

Das ‚Schwarze Land’ bzw. ‚Kernet’ war nämlich der Begriff für den schwarzen Boden, die nach den jährlichen Überschwemmungen im Umland des Nils die Grundlage für die Fruchtbarkeit dieser Gegend schuf.

Für meine Annahme spricht auch der Volksname ‚Horusianer’. HORUS bezeichnet im altägyptischen einen Sonnengott, dessen Name neusprachlich auch mit ‚Der Ferne’ übersetzt wird.

Und die altägyptischen Pharaonen wurden seinerzeit mit ihm gleichgesetzt, weil sie ja dem damaligen Volksglauben nach, direkte Abkömmlinge des später auch mit dem Namen ‚RA’ bezeichneten Sonnengotts waren.

Und da die Besatzung der CHRONOS um Landeerlaubnis in gerade diesem Gebiet bittet, in dem auch die ägyptischen Pyramiden stehen, scheint es so, als ob der Schiffskommandant einen ihm anscheinend bekannten Platz anfliegen will.“

„Willst du damit sagen, dass dieses Schiff von Außerirdischen geflogen wird, die in der Vergangenheit schon des Öfteren Kontakt zur Erde hatten?

Denn woher sollten sie sonst den von den alten Römern erfundenen lateinischen Namen ‚TERRA’ kennen?“, warf Großfürst Kendo-Khar in diesem Moment ein.

„Das hatte ich noch gar nicht zu Ende überlegt – aber ja, ich denke, dass du damit Recht haben könntest, Kendo“, erwiderte Mora spontan.

„Okay – alle Schiffe haben mitgehört. Mora, wie ich sehe, steht ihr mit der THERRA-X inzwischen hinreichend nahe bei dem Eindringling. Also enttarnt euch und ruft die anfliegende Pyramide an. Sendet eine Grußbotschaft und fragt, wie wir ihnen helfen können.

An alle übrigen Schiffskommandeure: Ihr fliegt weiter getarnt und bleibt abwehrbereit, damit wir keine Überraschung erleben. Also passt auf und hört den Funkverkehr zwischen der THERRA-X und dieser Pyramide mit.“

Wenige Augenblicke enttarnte sich die riesige THERRA-X unmittelbar vor der Pyramide und antwortete der CHRONOS über das in aller Eile programmierte Übersetzungsmodul.

„CHRONOS, wir hören Sie. Hier ist das larojanisch-terrestrische Raumschiff THERRA-X. Ich bin die derzeit stellvertretende Kommandantin, Fürstin Mora Kranz. Welcher Art ist Ihre Notlage und wie können wir Ihnen helfen?“

„Den Göttern von TARES sei Dank, Fürstin Mora. Sie gehören sicher dem Hochadel von Kernet an. Vielen Dank, dass Sie uns zur Hilfe eilen, Durchlaucht. Auch sind wir froh, dass Ihr Volk nach so langer Zeit endlich wieder den Raumflug beherrscht. Ich kann Ihr Schiff mittlerweile orten und schalte jetzt auf Bildkommunikation um. Können Sie unsere Übertragung empfangen?“

„Was denkt sich der Knilch eigentlich?“, schnauzte Mora sogleich. „Glaubt er etwa, er hat hier einen rostigen Kahn aus dem alten Ägypten vor sich? Wir sind fast doppelt so groß, wie er und unser Schiff funktioniert, ganz im Gegensatz zu seinem torkelnden Eimer, überaus prächtig!“

Mit einem Blick auf den stirnrunzelnden Alex besann sie sich aber sofort eines Besseren und antwortete einigermaßen höflich: „THERRA-X an den horusianischen Raumkreuzer CHRONOS. Ja, ich denke, dass wir das hinbekommen – ich schalte jetzt unsere Bildsprechverbindung ein.“

Was kurz darauf auf den in Konferenz geschalteten Bildschirmen zu sehen war, überraschte alle Zuschauer dieser Videoübertragung.

Das Bild von der Brücke der CHRONOS zeigte nämlich vier silbergrau uniformierte, ziemlich stämmig gebaute Personen, die sich nur durch ihre gedrungene Statur sowie ihre tiefbronzene Hautfarbe und ihre blauschwarz schimmernden Haare von einem auf der Erde geborenen Menschen unterschieden.

„Ich bin Hor-Ench-Amun, der Kapitän dieses Schiffs“, stellte sich der in der Mitte stehende Kommandant der CHRONOS in diesem Augenblick vor.

„Und neben mir stehen mein erster Offizier, Chephren-Raneb, mein Funk- und Navigationsoffizier Votan-Nur sowie seine Schwester Huni-Nur, unsere Bordingenieurin.

Wir haben, einschließlich meiner Besatzung, über 1.000 Frauen und Männer an Bord und wir kommen von LUXOR, einem rund 1.400 Lichtjahre entfernten Sonnensystem, das im von Euch so genannten Sternbild Schwan liegt.

Unser Heimatplanet LUXOR 2 wurde vor wenigen Tagen von grausamen Aggressoren überfallen, die bereits vor vielen Millionen Jahren unsere Urväter aus deren damaliger Heimat LUXORIA vertrieben haben.“

„Entschuldige, dass ich dich unterbreche, Kapitän Hor. Kannst du uns sagen, wie diese Angreifer ausgesehen haben?“, fragte Mora mit einem spontanen Zwischenruf.

„Ja natürlich, denn das Bild dieser verbrecherischen Insektenrasse kennt bei uns jedes Kind. Sie selbst nennen sich STYXX und sie ziehen in kleineren Horden raubend und mordend durch unsere Milchstraße und die benachbarten Galaxien.

Ursprünglich kommen sie aus der Nachbargalaxis, die Ihr auf TERRA ‚ANDROMEDA’ nennt. Und dort lag auch LUXORIA, die Heimat unserer Ahnen, die von den STYXX schon vor sehr langer Zeit überfallen und ausgeraubt wurde und von wo aus nur wenige von uns zurück in die heimatliche Milchstraße nach LUXOR 2 fliehen konnten.“

„Achtung CHRONOS, hier spricht der Oberbefehlshaber des dich anfliegenden Schiffs. Ich bin Großfürst Kendo-Khar von LARO 5 und ich befinde mich derzeit auf TERRA. Ich habe soeben mit unseren terranischen Partnern gesprochen und weise euch jetzt einen Landeplatz auf dem nordamerikanischen Kontinent zu.

Folgt der in eurer Nähe befindlichen THERRA-X. Sie wird euch zur Edwards Air Force Base in Kalifornien leiten. Dort gibt es einen ausgetrockneten See, der ausreichend Platz für die Landung eures großen Schiffs bietet.

Benötigt ihr darüber hinaus noch weitere Hilfe? Wir beobachten nämlich, dass ihr anscheinend Antriebs- und Navigationsprobleme habt und könnten euch von der THERRA-X aus mit Traktorstrahlern bei der Landung unterstützen.“

„Dafür wären wir sehr dankbar, Großfürst Kendo. Unser Unterlichtantrieb wurde bei unserer Flucht offenbar beschädigt“, erwiderte Kapitän Hor-Ench-Amun höflich. „Aber warum lassen Eure Exzellenz uns nicht bei den Pyramiden des Pharaos landen?“

An dieser Stelle schaltete sich Mora wieder in die Bildsprechverbindung ein. „THERRA-X an alle, Auftrag wurde verstanden. Kapitän Hor, wir fliegen jetzt eine 180°-Kurve und setzen uns dann knapp vor dich. Bitte folge meinem Schiff.

Was deine Frage nach dem Landeplatz bei den Pyramiden des Pharaos angeht – nun, die Zeit der Pharaonen ist auf der Erde schon lange vorüber. Ihr wart scheinbar schon länger nicht mehr bei uns zu Besuch. Heute herrschen auf TERRA andere Verhältnisse. Weitere Erklärungen dann später nach eurer Landung.

Ich melde mich vor dem Endanflug wieder und nehme deine CHRONOS dann mit einem weiteren unserer Schiffe per Traktorstrahl von schräg oben ins Schlepp, damit du deine beschädigten Impulstriebwerke abschalten kannst.“

„Verstanden THERRA-X, wir folgen euch“, antwortete jetzt der leitende Funkoffizier der CHRONOS, Hotep-Nur. Übrigens funktionieren unsere Antigrav-Triebwerke einwandfrei, sodass wir bei unserer Notlandung das Abbremsen unmittelbar vor dem Aufsetzen selbst übernehmen können.“

„Sehr gut CHRONOS, dann mal los!“, erwiderte Mora Kranz, ehe sie die Funkverbindung zur CHRONOS wieder unterbrach.

„Und ihr passt auf, dass die hinter uns keinen Blödsinn machen“, wies Mora nun die Waffen- und Ortungszentrale der THERRA-X und das jetzt ebenfalls ungetarnt fliegende Begleitschiff THARO an. „Beim geringsten Anzeichen, dass die ihre Waffen hochfahren, pusten wir sie nämlich bis nach Alpha Centauri!“

Doch Moras Besorgnis erwies sich als unbegründet. Der aus der Nähe sichtbar nur im Heckbereich leicht beschädigte Kreuzer CHRONOS der Horusianer folgte der THERRA-X im Langsamflug auf dem angewiesenen Kurs.

Inzwischen hatte US-Präsident Glenn Parker seinen Chief of the Air Force angewiesen, den für das erwartete horusianische Schiff vorgesehenen Absetzplatz auf dem Rogers Dry Lake der Edwards AFB zu markieren, abzusperren und zugleich ein Quarantänegebiet von mindestens zwei Kilometern Radius rund um den Landepunkt einzurichten.

„Großfürst Kendo-Khar an den horusianischen Kreuzer CHRONOS“, meldete sich kurz darauf der larojanische Verteidigungsminister per Bildfunk.

„Kapitän Hor-Ench-Amun, hier spricht noch einmal der Chefadmiral der larojanischen Flotte. Wir haben mit unseren zuständigen terranischen Verbündeten soeben entschieden, dass wir euch nach eurer Landung zunächst einmal für kurze Zeit isolieren, um euch medizinisch zu untersuchen.

Du musst wissen, dass auch mein Heimatplanet LARO 5 vor vielen Jahren von der gleichen Fremdrasse angegriffen wurde, wie ihr. Und damals wurde ein Großteil meines Volkes nicht nur durch ihre Schiffswaffen, sondern auch durch einen Bio-Erreger umgebracht, den diese Insektoiden auf der Oberfläche unseres Planeten versprüht hatten.

Bitte habt deshalb Verständnis, dass sich nach eurer Landung erstmal unsere Ärzte um euch kümmern werden. Wir müssen uns nämlich vergewissern, dass ihr nicht unwissend eine derartige Infektion zu uns einschleppt.

Ich selbst stehe dir natürlich sofort nach eurer Ankunft zur Verfügung und werde deshalb mit den lokal Verantwortlichen der Erde in wenigen Minuten zu dem angewiesenen Landeplatz an der nordamerikanischen Westküste aufbrechen.“

Mit Blick auf den US-Präsidenten und dessen Verteidigungsminister fügte er sogleich leise hinzu: „Ich hoffe, dass Sie dem zustimmen können, Mr. President.“

Und noch während Präsident Parker bejahend nickte und seinem Außenminister leise befahl, vor Ort in der UN-Zentrale zu bleiben, meldete sich der Kommandant der CHRONOS erneut:

„Ich verstehe Eure Besorgnis, Großfürst Kendo, auch wenn ich meine, dass wir nicht von Bio-Waffen der Insekten infiziert wurden. Also, einverstanden! Ich freue mich schon darauf, Sie und Ihre Leute zu treffen. Aber bitte bringt auch Lebensmittel mit. Ein Teil meiner Passagiere ist inzwischen seit Tagen nahezu ohne Wasser und Nahrung.“

„Wir veranlassen alles Nötige, Kapitän Hor, keine Sorge. Die euch begleitende THERRA-X hat zudem meine Gesundheitsministerin, Fürstin Mora-Sher, an Bord, die derzeit als Leitende Ärztin meines gegenwärtigen Flaggschiffs fungiert. Und ihre Fähigkeiten sind, dank der von ihr mitentwickelten larojanischen Medizintechnik unübertroffen.“

„Es ist sehr beruhigend, das zu hören“, erwiderte Kapitän Hor-Ench-Amun. „Auch glaube ich, dass wir nach unserer Landung viel bereden müssen. Denn nicht nur ich habe Fragen – ich denke, dass Sie und Ihre Verbündeten noch mehr Fragen an uns haben werden.“

„Da hast du absolut Recht, Kapitän. Und ich freue mich schon sehr, persönlich deine Bekanntschaft zu machen“, entgegnete Großfürst Kendo-Khar, ehe er noch freundlich hinzufügte: „Und jetzt wünsche ich dir und deiner Besatzung zunächst einmal eine glückliche Landung!“

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