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Kapitel 10 Ein riskanter Plan – 14.12.2015

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Noch am Abend des 14.12.2015 hatte die THERRA-X mit ihren beiden Begleitschiffen die einsame Sonne HOPE erreicht, wo sie in deren Ortungsschatten bereits von der LHARO-X unter dem Kommando von Fürst Lando-Shar erwartet wurde. Unverzüglich ging man daran, die Daten der inzwischen fixierten operativen Einsatzplanung mittels der via Nahbereichsfunk vernetzten Bordrechner der Schiffe auszutauschen.

„Hallo Fürst Lando, freut mich sehr, dich zu sehen“, eröffnete Großfürst Kendo-Kar die Bord-zu-Bord-Kommunikation.

„Es ist mir eine Ehre, dir mit dem neu in Dienst gestellten Flaggschiff unserer Regierungschefin zu Hilfe zu eilen“, erwiderte der larojanische Wissenschaftsminister und derzeitige Kommandant der LHARO-X sogleich.

„Und – funktionieren die neuen Schutzschirme?“, fragte Kendo-Khar seinem Ministerkollegen mit angespannter Miene.

„Soweit ich das von den erfolgreich durchgeführten Tests meiner Ingenieure her weiß, brauchen wir uns nach dem Umbau der Schirmprojektoren an Bord all unserer Großkampfschiffe keine Sorgen mehr über deren Defensiveinrichtungen zu machen.

Wir können die doppelt ausgelegten Feldschirme jetzt überlagernd ansteuern und je nach Bedrohungslage – binnen Nanosekunden zusammen, oder gegebenenfalls auch völlig getrennt voneinander aktivieren. Deshalb werden diese STYXX-Bestien gegen keines unserer großen Schiffe künftig auch nur den Hauch einer Chance haben.

Nur eines müssen wir noch hier vor Ort erledigen. Es ist angesichts der beabsichtigten Mission nämlich unabdingbar notwendig, zusätzlich auch noch eure Shuttles und Raumjäger mit einem frequenzvariablen Überlagerungsschirm auszustatten.

Daher bin ich nach Kenntnisnahme eurer Grobplanung auch froh, dass ihr mit viel Bedacht – und nicht sofort – in den Einsatz gehen wollt. Denn das gibt uns die nötige Zeit, um alle für den Einsatz vorgesehenen Beiboote und Jäger entsprechend auszurüsten.“

„Sehr gut, dann lass uns sofort damit anfangen“, erwiderte der larojanische Flottenchef Kendo-Khar knapp.

„Ist schon in Arbeit, Kendo. Meine Leute kommen jetzt gleich mit den erforderlichen Materialien zu euch an Bord. Und ich selbst komme später auch zu dir rüber “, erwiderte Fürst Lando-Shar, ehe er die Bildsprechverbindung gleich darauf wieder trennte.

Während die Bordingenieure der LHARO-X, direkt nach deren Ankunft auf der THERRA-X, zusammen mit den zur Unterstützung an Bord befindlichen Ingenieuren und Technikern von Professor Werner Matthes, mit der Umrüstarbeit an den für die Operation ausgewählten Kleinschiffen begannen, hatten die MHARIN und die THARO unterdessen vorsichtig begonnen, ihre passiven Fernaufklärungssensoren auf das Luxor-System zu richten.

„Hier können wir beide wohl im Moment nichts weiter tun“, meinte Mora gegen 21:00 Uhr dieses Montagabends zu ihrem Ehemann. „Das denke ich auch, geliebte Fürstin“, erwiderte Alexander Kranz mit einem zustimmenden Nicken.

Nach einer kleinen Pause fuhr er allerdings fort: „Wir sollten aber gleich morgen früh die Verteilung und Aufgaben unserer parabefähigten Crewmitglieder – uns eingeschlossen – nochmal eingehender besprechen und festlegen, wo und wie wir am besten helfen können.

Unsere mitgereisten Androidenfreunde gehören zwar auch in diese Kategorie, aber die meisten von ihnen werden zur Unterstützung unserer ersten und entscheidenden Angriffswelle hier auf der THERRA-X und drüben auf der LHARO-X sowie als Piloten unserer Kleinschiffe gebraucht. Und das Gleiche gilt für die Oskars an Bord unserer übrigen Kampfschiffe.“

„Das heißt dann wohl, dass, du den morgigen Einsatz auf einem unserer Transportshuttles mitmachen willst?“, fragte Mora mit nachdenklich gefurchter Stirn.

„Natürlich meine Liebe – und ich denke, du willst das auch. Oder irre ich mich da etwa?“

„Mitnichten, mein fürstlicher Gemahl“, grinste Mora ihren Mann jetzt unverblümt an. „Als gegenwärtig 1. Offizier dieser neumodischen Kiste gehören Außeneinsätze ja sowieso zu meinem originären Aufgabenbereich. Lass uns also mal überlegen, wen wir morgen für unsere geplante Mission zur Unterstützung der Shuttles und Raumjäger sonst noch benötigen.“

„Na ja, die larojanischen Schiffskommandeure einschließlich Kendo als Oberbefehlshaber scheiden dafür ja wohl aus, da sie ihre jeweiligen Raumer befehligen müssen. Und dein Vetter Alec und meine Großcousine sind ja – genauso wie Rando Starke – auf der Erde geblieben.

Bleiben also, außer uns beiden, nur Viktor und seine Shania, die ja genauso wie er, über telepathische und suggestorische Fähigkeiten verfügt.

Wusstest du eigentlich, dass Shania kein gewöhnlicher larojanischer Flottenoffizier, sondern – genau wie unser Viktor – Medoingenieurin ist und im Auftrag deiner Großcousine Mora-Sher hier an Bord mit ihm zusammen an der Verbesserung der lebensverlängernden Regenerationstanks arbeitet?“

„Nöh, ich hatte keine Ahnung. Ich glaube ich muss nach unserer Rückkehr mal ein ernstes Wort mit meiner verehrten Großcousine reden. Shania und sie sind ja schließlich miteinander verwandt und sie hat mir darüber bisher überhaupt nix gesagt“, entgegnete Alex Ehefrau ein wenig erstaunt.

„Na ja, vielleicht war sie mit ihrem Alec doch ein bisschen mehr beschäftigt, als wir beide mitbekommen haben. Wäre übrigens schön, wenn aus den beiden auf Dauer ein Paar würde – oder wie siehst du das?“, erwiderte Alex mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht.

„Ja, das würde ich deinem schottischen Vetter absolut gönnen. Jetzt, wo sie ihn wieder gesundgemacht hat, braucht er – genauso, wie du – die Führung einer erfahrenen Frau. Und dafür ist meine liebe Großcousine genau die Richtige“, meinte Mora sogleich mit einem selbstgefälligen Grinsen.

„Du überraschst mich immer wieder, mein Schatz. Ich wusste nämlich noch gar nicht, dass ich deiner Führung bedarf“, ächzte Alex in diesem Augenblick mit gespielter Verzweiflung.

„Tja, da kannst du mal sehen, wie geschickt ich bei sowas bin. Oder muss ich mich jetzt, wo du dieses Geheimnis kennst, gleich wieder auf eine spätere Bestrafung von dir gefasst machen?“, meinte Mora mit ihrem gewohnt kessen Augenaufschlag.

„Nein, nein, meine Liebe“, lachte Alex jetzt amüsiert. „Es ist nur zu komisch, wie du das gerade enthüllt hast. Wenn ich dich nicht bereits über alles lieben würde, wäre es spätestens jetzt um mich geschehen gewesen.

Aber nun mal zurück zu unserem Thema. Ich denke, dass wir zusätzlich mindestens 40 von Oskars Androidenbrüdern brauchen, wenn wir die für den Einsatz vorgesehenen 40 Raumjäger durch parabefähigte Besatzungsmitglieder verstärken wollen.

Und Viktor, Shania, du und ich werden uns wohl am besten den Crews anzulandenden vier Bodentrupps anschließen.

Übrigens hast du gerade immenses Glück, dass Kendo nicht in der Nähe ist. Deine vorhin mal wieder geäußerte despektierliche Bezeichnung der THERRA-X als ‚Kiste’ hätte er ganz sicher gar nicht gemocht.“

„Hab’ aber neumodische Kiste gesagt – und das hätte ihm wiederum gut gefallen“, gab Mora flugs mit einem spitzbübischen Lächeln zurück, wobei sie ihren sprachlos kopfschüttelnden Mann an der Hand packte und sich zusammen mit ihm rasch in Richtung ihres gemeinsamen Quartiers entfernte.

„Übrigens fand ich deine Antwort von eben, wonach du mich ja noch immer hinreichend gern zu haben scheinst, überaus süß“, flüsterte Mora ihrem Mann auf dem Weg zu ihrer Bordunterkunft ins Ohr.

Als beide nach einem kleinen Abendimbiss aus der Bordküche kurz darauf frisch geduscht in der Doppelkoje ihrer Bordkabine lagen, meinte Alex leise: „Sag mal, wolltest du dich nicht bemühen, so langsam mal deine vorlauten Kommentare sein zu lassen?“

„Kendo hat’s erlaubt – du erinnerst dich, mein großer Gebieter. Wir brauchen das nämlich zur Aufrechterhaltung und Verbesserung der Schiffsmoral“, erwiderte Mora im Brustton der Überzeugung.

„Und gerade vorhin hab’ ich ja schließlich auch dich, als den vor seiner Einsatzpremiere stehenden Sternenkrieger, zum Lachen gebracht“, fügte sie dann noch über beide Ohren jovial grinsend hinzu.

„Du als Moraloffizier der THERRA-X – das fehlt uns grad noch. Ich fass es nicht!“, war alles, was Alex zu dieser Antwort auf die Schnelle einfiel.

„Also gut, wenn dir das nicht ausreicht, muss ich überaus tugendhafte Frau dir halt heute Abend mal ausnahmsweise zur Stärkung deiner Kampfmoral noch zusätzlich ein unmoralisches Angebot machen – hättest du eventuell Interesse?“, entgegnete die inzwischen mit einem schwarzen, überaus verführerischen Spitzenshorty bekleidete Mora flugs.

Und noch ehe es sich Alex versah, begann Mora sich mit aufreizend langsamen Bewegungen von ihrem schwarzen Kleidungsstück zu befreien. Und gleich danach war eine wilde, von ihr angezettelte Balgerei im Gange, an deren Ende beide in enger Umarmung und sich überall küssend und streichelnd in ein äußerst befriedigendes und lustvolles Liebesspiel übergingen.

„So, war das jetzt Buße genug, oder soll ich nochmal von vorne anfangen?“, fragte Mora noch ganz außer Atem, als sie ihren Alex wieder freigegeben hatte.

„Och, euer Durchlaucht, ich hätte nichts dagegen einzuwenden“, griente der sich auf seiner Kojenseite wohlig räkelnde Alex, als er noch im selben Moment seine überrascht aufstöhnende Mora plötzlich noch einmal packte und sie kurz danach erneut zum Höhepunkt trieb.

„Nun mein ausgepowerter Schatz, ich hoffe, du bist jetzt endlich müde genug – und nun wird geschlafen – morgen wird schließlich ein aufreibender Tag“, flüsterte Alex kurz darauf, als sich Mora schon katzengleich zusammengerollt hatte und leise vor sich hin grummelnd begann, dem alles entscheidenden Tag entgegen zu schlafen.

Am nächsten Morgen war bereits in aller Frühe eine kontrollierte Betriebsamkeit in allen Bereichen der THERRA-X zu verspüren.

Großfürst Kendo-Khar hatte schon kurz nach 08:00 Uhr per Rundruf eine abschließende Einsatzbesprechung für 10:00 Uhr anberaumt, zu der sich auch der larojanische Wissenschaftsminister, Fürst Lando-Shar, als gegenwärtiger Kommandant der LHARO-X, auf dem Flaggschiff des Missions-Oberbefehlshabers einfinden wollte.

Als der nahezu gleiche Personenkreis, wie tags zuvor, pünktlich um 10:00 Uhr im Konferenzbereich unterhalb des Brückenpodests der THERRA-X Platz genommen hatte, erstatteten zuerst die per Bildfunk zugeschalteten Schiffskommandeure der THARO und der MHARIN per Videokonferenzschaltung ihren Lagebericht.

„Guten Morgen Kendo und guten Morgen meine Damen und Herren“, begrüßte Fürst Maro-Khan seine Zuhörer.

„Meine Schwester und ich haben inzwischen, wie ich glaube, sehr gute Ergebnisse unserer Fernaufklärung vorzuweisen.

Ich schicke euch jetzt eine ganze Reihe von Bildern, die wir mit unseren Passivsensoren aufgenommen haben. Wie ihr hier seht, stehen gegenwärtig gerade mal drei Pyramidenkampfschiffe und ein Walzenraumer der STYXX im planetennahen Raumsektor von LUXOR 2. Der Rest ihrer Schiffe scheint demnach auf den horusianischen Raumhäfen gelandet zu sein.

Und da wir nicht ganz sicher waren, ob wir mit dieser Interpretation unserer Fernaufklärung richtigliegen, hat die MHARIN heute Nacht zwei Wellen von Nanodrohnen ausgeschleust, um diese Annahmen zu verifizieren. Zum Ergebnis übergebe ich jetzt an meine Schwester, Gräfin Mona-Khan.“

„Danke Bruder und auch von mir ein herzlicher Gruß in die Runde. Wie Maro bereits gesagt hat, haben wir bereits heute Nacht von der MHARIN aus insgesamt 50 Nanodrohnen in zwei Paketen losgeschickt. Davon sind die ersten 25 erst vor gut einer halben Stunde zurückgekommen. Momentan läuft die Sensorauswertung noch auf Hochtouren.

Aber soviel kann ich euch bereits sagen: Wir haben jetzt schon ein wenig mehr Klarheit, sowohl zu den im Orbit stehenden STYXX-Einheiten, als auch zur momentanen Situation auf den vier Kontinenten des horusianischen Planeten.

Die Lage ist, entsprechend unserer ersten Erkenntnisse, demnach wie folgt: Das einzige, ortsfest in einem geostationären Orbit stehende Walzenschiff scheint, dem intensiven Kommunikationsaustausch mit den STYXX-Bodenkommandos zufolge, wohl tatsächlich die raumgestützte Befehlszentrale der Invasoren zu sein.

Und die drei 100-Meter-Pyramiden, die LUXOR 2 derzeit auf gegenläufigem Kurs in niedrigerer Höhe umkreisen, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit Wachschiffe, die einen sich eventuell annähernden Feind frühzeitig erfassen und bekämpfen sollen.

Allerdings scheint es uns fast so, als ob die STYXX nicht wirklich mit einer Überraschung aus dem Raum rechnen, denn an Bord aller vier im Raum befindlichen Schiffe scheint man – gemäß der mit den Bodenkommandos unverschlüsselt ausgetauschten, leider für uns aber noch unverständlichen Funksprüche – den Erfolg der gelungenen Invasion ordentlich zu feiern, was auch die nicht gerade perfekten Flugvektoren dieser drei Wachschiffe erklärt.“

„Das klingt bis hierhin sehr ermutigend. Diese drei umlaufenden Pyramiden, vor allem aber das geostationär über der horusianischen Hauptstadt Luxoria positionierte Walzenschiff, sind demnach die Ziele, die wir mit allererster Priorität ausschalten müssen, ehe wir uns den auf LUXOR 2 gelandeten Räubern zuwenden“, merkte Großfürst Kendo-Khar an dieser Stelle an.

Ohne eine Pause zu machen, fuhr Kendo-Khar fort: „Gräfin Mona, kannst du uns vielleicht noch ein paar weitere Details zu den gelandeten STYXX-Schiffen, vor allem aber zu den Aufenthaltsorten der gefangengenommenen Bevölkerung übermitteln?“

„Was ich jetzt mitteile, ist noch keine abschließend gesicherte Erkenntnis, da ich noch auf die Rückkehr der in zweiter Welle gestarteten 25 Nanodrohnen warte.

Jedoch sieht es bisher so aus, als ob die horusianische Bevölkerung der Großstädte auf allen vier Kontinenten in jeweils einer der dortigen Sportarenen, oder einem sonstigen, als Gefangenenlager geeigneten Gebäude oder Gelände, interniert worden ist.

Und darüber hinaus gibt es Anzeichen, dass die horusianische Regierung derzeit im Parlamentsgebäude der Hauptstadt Luxoria festgehalten wird. Leider muss ich noch hinzufügen, dass die Straßen der großen Städte mit getöteten horusianischen Zivilisten übersät sind. Wie es scheint, haben diese STYXX-Mörder überhaupt kein Interesse daran, diese Gefallenen halbwegs würdevoll zu bestatten.“

„Diese Drecksschweine“, knurrte Kapitän Hor-Ench-Amun in diesem Augenblick, während alle Anwesenden in die zornblitzenden Augen der Besatzungsmitglieder der CHRONOS schauten.

„Wir werden ihnen das heimzahlen, ich verspreche es dir, Kapitän Hor“, entgegnete Kendo-Khar mit hartem, aber dennoch mitfühlendem Blick.

Dann fuhr er an die Adresse der Kommandantin der MHARIN umgehend fort: „Bedeutet das, dass die STYXX bisher noch keine überlebenden Horusianer an Bord ihrer Schiffe gebracht haben und sich alle überlebenden Menschen noch in diesen Internierungslagern aufhalten?“

„Augenblick, soeben kommt die zweite Drohnenwelle herein. Und die hatte spezielle Biosensoren an Bord. Warte bitte noch einen Moment.“

Nach einigen Minuten, während der die Auswertung auf der MHARIN fieberhaft lief, meldete sich Gräfin Mona-Khan erneut per Bildfunk. „So, zurück zu deiner Frage nach dem gegenwärtigen Aufenthalt der Horusianer, Großfürst Kendo.

Mit den Biosensoren unserer zweiten Drohnenwelle konnten wir zumindest bisher nichts Gegenteiliges feststellen. Deshalb sind sich meine Auswerter auch ziemlich sicher, dass sich in den gelandeten Pyramiden- und Walzenraumern momentan ausschließlich nur einige wenige dieser Insektenbastarde, aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit noch keine Horusianer befinden.

So wie es aussieht, ist der Raubzug im Augenblick noch in vollem Gang und deshalb hat man bisher nur die geplünderte Beute, nicht aber die potenziellen Sklaven in die derzeit auf den horusianischen Raumhäfen gelandeten 20 Walzenraumer verladen.

Was die STYXX-Schiffe insgesamt betrifft, scheint es so, als ob sie durch die Bank nicht allzu neuesten Datums wären.

Ihre Größe variiert, allerdings haben nur die 20 zylinderförmigen Walzenschiffe eine beeindruckende Länge von 2.500 x 300 Metern, während die größten Pyramidenkampfschiffe gerade mal 100 x 100 Meter in der Grundfläche messen.

Außerdem sind die riesigen Walzen eindeutig uralte Schiffe. Sie sind eindeutig noch viel älter als die Pyramiden. Ich schätze mal, dass die STYXX diese Walzenraumer wahrscheinlich ebenfalls irgendwo geklaut haben, da sie allein schon aufgrund ihrer Körperstruktur nicht dazu in der Lage wären, derartige Schiffe zu bauen.

Den elektronischen Leerlaufemissionen ihrer Triebwerke und Waffenanlagen zufolge, verfügen diese schrottreifen Walzenraumer zwar über einen MPD10-ähnlichen Überlichtantrieb, jedoch über keine besonders beeindruckende Bewaffnung. Und die etwas modernere Bewaffnung der Pyramiden ist uns ja bekannt.

Wie es aussieht, haben sie auf ihren gelandeten Schiffen zudem jeweils nur eine Stallwache zurückgelassen, während sich der Rest der Besatzungen vermutlich in den Großstädten und Siedlungen des Planeten herumtreibt und dort auf Beutezug aus ist.

Die Auswerter auf der THARO sind übrigens gerade dabei, die Funksprüche der STYXX zu ihren im Raum stehenden Einheiten zu dechiffrieren. Ich schätze, dass die Leute meines Bruders schon bald deren zirpend klingende Sprachsignale übersetzen können.“

„Okay, das sind wirklich mal gute Nachrichten“, ergriff nun wieder der larojanische Oberkommandierende das Wort. „Wie weit sind wir mit unseren Vorbereitungen?“, fragte er gleich danach in die Runde.

„Die technischen Arbeiten zur Modifikation unserer Schutzschirme sind beendet. Von mir aus können wir also jederzeit loslegen“, antwortete der zu dieser Besprechung hinzugekommene Kommandant der LHARO-X, Fürst Lando-Shar, unverzüglich.

Gleich darauf bestätigten auch General Masterson, Oberst Seebauer sowie General Blackhorse, General Lange und Lieutenant Commander Rick Heller die Einsatzbereitschaft ihrer Soldaten.

„Sehr schön“, erwiderte Kendo-Khar nachdenklich. „Ich meine allerdings, dass wir vor unserem Zuschlagen noch auf die Entschlüsselung der STYXX-Funksprüche warten sollten. Je mehr Erkenntnisse wir über diese Heuschrecken haben, desto zielgenauer können wir ihnen in ihre hornigen Hintern treten.“

Mit grimmiger Stimme sagte er dann: „Das Ganze wird anschließend wie folgt ablaufen: Die THERRA-X wird zusammen mit Landos Schiff die vier im Raum befindlichen STYXX-Schiffe ausschalten, während sich die MHARIN mit ihren EloKa-Jammern11 gleichzeitig zwischen sie und die Planetenoberfläche setzt und den gesamten Langstrecken-Hyperfunkverkehr lahmlegt.

Die Mistkerle dürfen noch nicht mal ansatzweise die Chance bekommen, einen Notruf an ihre Bestienbrüder auf SANTOR abzusetzen.

Deshalb meine ich mit ‚Ausschalten’ im Klartext auch ‚Vernichten’. Und zwar ohne jede Vorwarnung.“

An die Adresse von General Masterson und Oberst Seebauer gewandt fuhr Kendo-Khar nach einer Weile, in der er die von der THARO eingehenden ersten Meldungen studiert hatte, mit befehlsgewohnter Stimme fort:

„Tony und Robert, ihr bekommt mit euren Piloten die schon besprochene Schlüsselaufgabe, allerdings mit einer Abänderung. Ich denke nämlich, dass wir darauf verzichten sollten, unsere Kampfshuttles und Jäger in dem bei der Abwehrschlacht um Luxor entstandenen Trümmerregen zu verstecken.

Daher wird die THARO für euch vier kreisförmige, 200 Meter große Wurmlöcher erzeugen, durch die ihr in Nullzeit direkt bis in die obere Atmosphäre von LUXOR 2 vorstoßen könnt. Und deswegen werden wir euch bereits hier – in der Umlaufbahn um HOPE – aus der THERRA-X ausschleusen.

Genau in dem Moment, in dem wir uns das Kommandoschiff und die drei Wachraumer im Planetenorbit vornehmen, springt Tony mit seinen Raumjägern direkt zur Planetenoberfläche und neutralisiert die auf den vier Raumhäfen stehenden STYXX-Raumschiffe.

Ich hatte zwar gesagt, dass wir möglichst wenige dieser Schiffe zerstören wollen, aber wenn die Lähmstrahler nicht den gewünschten Erfolg zeitigen, setzt ihr eure Strahlkanonen und Raketentorpedos ein.

Sobald Lando und ich mit den im Raum befindlichen STYXX-Einheiten fertig sind, werden wir euch direkt im Anschluss mit unseren Großkampfschiffen zu Hilfe kommen.

Aber in den ersten Minuten des Kampfs seid ihr auf euch allein gestellt. Seid also nicht zimperlich und geht vor allem kein Risiko mit dieser Mörderbande ein. Die THARO hat es nämlich vor wenigen Minuten geschafft, die Funksprüche der STYXX zu entziffern“.

Daraufhin unterbrach Kendo-Khar kurz seine Rede und hörte einige weitere Minuten lang angespannt in sein Kommunikations-Headset, ehe er fortfuhr:

„Wie ich gerade von Fürst Maro-Khan erfahre, sind diese Killer inzwischen dabei, die überlebende Bevölkerung zu selektieren.

Und sie wollen in Kürze damit beginnen, all diejenigen Gefangenen, die sie nicht als Sklaven gebrauchen können, gnadenlos in eigens dafür vorbereitete Lager zusammenzutreiben. Dort haben sie anschließend vor, diese ‚Unnützen’, wie sie diese Gefangenengruppe nennen, gnadenlos umzubringen. Deshalb haben wir auch keine Zeit mehr für alternative Herangehensweisen.“

Sichtbar wütend sprach Kendo-Khar mit Blick auf die beiden Kommandeure der Spezialkräfte sofort weiter:

„Bart, Hubert und Rick, sobald wir mit der THERRA-X und der LHARO-X nach der Vernichtung der orbitalen STYXX-Schiffe den Anflug auf LUXOR 2 beginnen, ist das exakt der Zeitpunkt, an dem ihr an Bord von Colonel Seebauers Shuttles ebenfalls durch die von der THARO aufgebauten Dimensionstore geht.

Sobald ihr über euren Zielgebieten ankommt, werdet ihr sofort mit euren Spezialkräften, den K-100 und einigen unserer Oskars von den Shuttlepiloten per Richttransmitter auf die Oberfläche abgestrahlt.

Ich denke, uns allen hier ist klar, dass ihr mit euren Männern damit die risikoreichste Aufgabe erhaltet, denn ihr werdet es direkt, sozusagen von Angesicht zu Angesicht, mit diesen Bestien zu tun bekommen.

Deshalb folge ich auch dem mir heute Morgen von Fürstin Mora und Fürst Alex unterbreiteten Vorschlag und gebe euch je einen der vier bei uns an Bord befindlichen parabegabten Menschen mit.

Nun zu den Details: Commander Heller, du und deine Navy Seals werden von unserem Teleporter Fürst Alex und vom 1. Offizier der CHRONOS, Chephren-Raneb begleitet. Euer primäres Ziel ist das Regierungsgebäude in Luxoria und damit zugleich die Befreiung der festgehaltenen horusianischen Politiker.

Danach kümmert ihr euch um die gefangenen Menschen in den Sportarenen der Hauptstadt, die gottseidank am Stadtrand alle sehr nahe beieinanderliegen.

Unser Teleporter Fürst Alex wird euch helfen, die sehr wahrscheinlich vor dem und im Regierungspalast vorhandenen Wachen zu umgehen und er hilft euch anschließend beim raschen Stellungswechsel zum aufgeklärten Vernichtungs- und dann zu dem benachbarten Gefangenenlager in der horusianischen Hauptstadt.

General Blackhorse, du und Jeff Armstrong widmet euch mit euren Männern der Delta Force dem Ost- und dem Südkontinent. Dazu werdet ihr euch am besten in zwei Gruppen aufteilen, die zum einen von Viktor Thule und zum anderen von Fürstin Shania-Sher sowie von Votan-Nur und seiner Schwester Huni begleitet werden.

Hubert, dein Ziel ist der Westkontinent. Und dahin nimmst du meine Stellvertreterin Mora Kranz mit. Priorität haben dort ebenfalls zuerst das Vernichtungs- und dann das Gefangenenlager.

Und zwar genau in dieser Reihenfolge – das gilt übrigens auch für die Männer der Delta Force. Danach versucht ihr, die unterplanetarische Werft im dortigen Hochgebirge zu erreichen.

Deshalb gebe ich eurer Kampfgruppe auch unseren horusianischen Freund Kapitän Hor-Ench-Amun mit, da nur er deren genaue Lage kennt und weiß, wie man dort hineinkommt.

Ich habe mich übrigens entschlossen, noch zwölf weitere, von unseren Androiden geflogene Shuttles in Dreiergruppen einzusetzen, die gleichzeitig weitere K-100 Kampfroboter transportieren sollen und deren direktes Ziel die acht aufgeklärten Gefangen- und Vernichtungslager sind.

Und mein letzter Befehl gilt der THARO. Fürst Maro, auch wenn ich weiß, dass du mit deiner Besatzung liebend gerne bei unserem Angriff auf der Planetenoberfläche mitmischen würdest, brauche ich dennoch ein Schiff, das die Operation nach außen hin absichert und gegebenenfalls als Reserve zur Verfügung steht.

Daher wirst du alle deine Kampfshuttles ausschleusen und uns – sobald wir die orbitalen STYXX-Schiffe eliminiert haben – langsam folgen.

Aber du bleibst mit deinen Beibooten auf Abstand und in ausreichender Höhe über LUXOR 2, um unsere Bodenoperationen von einem möglichst flächenabdeckenden Orbit aus abzuschirmen.

Gibt es bis hierher noch Fragen?“, beendete der larojanische Flottenchef gleich darauf seine bestimmt und schlüssig vorgetragene Befehlsausgabe.

„Da das nicht der Fall ist, lasst uns sofort loslegen und diesen Insektenärschen gehörig die Hölle heiß machen“, fügte er dann noch hinzu, ehe er mit dem Ruf: „Roter Alarm für alle Schiffe und viel Glück für euch alle“, die an Bord der THERRA-X noch anwesenden Einsatzkräfte in den Kampf schickte.

Planet der Sklaven

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