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Das Ende des Nationalsozialismus und die Adenauer- Ära

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Diese Ausführungen lassen es nicht verwunderlich erscheinen, dass der Eigenanteil der deutschen Bevölkerung an dem Ende des Nazi- Regimes 1945 als marginal zu bezeichnen ist. Neben dem mutigen, aber ineffektiven Widerstand der Kommunisten, der nach der Teilung Deutschlands zudem tabuisiert wurde, gab es kaum nennenswerten bewaffneten Widerstand, der als demokratisch oder fortschrittlich zu bezeichnen wäre. So mag es kaum verwundern, dass für viele, die sich mehr oder minder gut mit dem Nationalsozialismus arrangiert hatten, der 8. Mai 1945 ein Tag der Niederlage und Schmach und weniger ein Tag der Befreiung war. Verschiedene Umfragen zwischen November 1945 und August 1947, in denen immerhin die Hälfte der Bevölkerung befand, der Nationalsozialismus sei an sich eine gute Sache, die nur schlecht umgesetzt worden sei, bestätigen diesen Eindruck. Es ist festzuhalten, dass es keine parteiübergreifende, verbindende Widerstandstradition und keinen antifaschistischen Gründungskonsens gab. Angesichts dessen ist es wenig verwunderlich, dass in der 1949 gegründeten Bundesrepublik viele Beamte und Richter des Nazi- Regimes wieder auf ihrem Posten zu finden waren. Dieses Kontinuitätsproblem verstärkte in den 60‘er Jahren die Angst vor einer Wiederkehr des Faschismus.

Der beginnende Kalte Krieg und die Entwicklung in der SBZ bewegte die westlichen Alliierten dazu, den politischen und wirtschaftlichen Wiederaufbau ihrer Besatzungszonen zu vereinheitlichen und zu forcieren. Skeptisch zeigten sie sich besonders gegenüber der positiven Besetzung des Begriffes Sozialismus im Gegensatz zur negativen Bewertung der Weimarer Parteien- Demokratie, die ihren deutlichsten Ausdruck in dem „Ahlener Programm“ der neugegründeten CDU vom Februar 1947 hatte. Bei dieser Grundstimmung wäre eine hegemoniale Stellung der SPD als einziger Massenpartei der Weimarer Republik und mit dem Etikett nicht nur gegen Hitlers Ermächtigungsgesetz gestimmt sondern auch während der Zeit des 3. Reiches Widerstand geleistet zu haben, zu erwarten gewesen. Doch gerade im verlustreichen Widerstand ist auch ein Grund für die Paralysierung der Arbeiterbewegung und ihre schwindende Integrationskraft nach dem Krieg zu sehen.

Die erste Bundestagswahl 1949 fand unter dem Eindruck eines polarisierten Wahlkampfes zwischen Vertretern einer „Sozialen Marktwirtschaft“ und Befürwortern der Wirtschaftsplanung statt und wurde vom bürgerlichen Block unter Führung der CDU gewonnen. Maßgeblichen Anteil daran hatte die Unterstützung der westlichen Alliierten und v.a. der USA, die die BRD wegen ihrer geostrategischen Bedeutung und Frontstellung gegen den Ostblock unter keinen Umständen verlieren wollten und deshalb die CDU u.a. mit den Wiederaufbauhilfen aus dem Marshall- Plan unterstützten.

Die 14 Jahre dauernde Kanzlerschaft Adenauers ist außenpolitisch gekennzeichnet durch die strikte Einbindung Deutschlands in die westliche Wirtschafts- und Verteidigungsgemeinschaft. Innenpolitisch wurden unter der Prämisse des Antikommunismus kritische Diskussionen weitgehend vermieden. Pünktlich zu den Wahlterminen konnte der Antikommunismus durch Ereignisse wie die Volksaufstände in der DDR (1953) und Ungarn (1956) als vereinheitlichende Ideologie wiederaufbereitet werden. Der rasante Wirtschaftsaufschwung brachte zudem weiten Teilen der Bevölkerung einen relativen Wohlstand, auch wenn die Einkommensschere zwischen Selbständigen und Lohnabhängigen immer größer wurde.

Die Adenauer- Ära ist gekennzeichnet durch die oben beschriebenen Geisteshaltungen, d. h. das Vertrauen in einen Staatsapparat, in den man sich nicht einmischt und die Fixierung auf materiellen Wohlstand. Das Gemeinschaftsgefühl wurde durch einen strikten Antikommunismus gespendet.

Die herbe Niederlage bei der Wahl 1957, bei der die CDU die absolute Mehrheit der Mandate errang, beschleunigte bei der SPD eine grundlegende Umorientierung weg vom traditionalistischen Marxismus hin zu einem „ethischen Grundwertesozialismus“, der sich 1959 in dem neuen Godesberger Programm widerspiegelte.

Terrorismus in Deutschland und Italien: Theorie und Praxis der RAF und der BR

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