Читать книгу Antinatalismus - Karim Akerma - Страница 47

Anselm von Canterbury (1033–1109)

Оглавление

Augustinus, der wohl als erster eine Prädestinationslehre entwickelte, ging von der Vorstellung aus, die Zahl der von Gott zur Seligkeit erwählten Menschen entspreche der Zahl der gefallenen Engel.{11} In seiner Schrift „Warum Gott Mensch geworden“ erörtert Anselm von Canterbury die sich daran anschließende Frage, welche heilsgeschichtliche Zäsur es bedeutet, wenn die – allein Gott bekannte – Zahl der Erwählten geboren worden ist, die nicht zum ewigen Sterben in der Hölle prädestiniert sind. Dann, so Anselm, kommt es zum Verebben der Menschheit auf Erden, womit ein weiterer Beleg für einen antinatalistischen Kern des Christentums gegeben ist:

„Füglich dürfen wir daher, glaube ich, sagen: Gott habe die Grenzen der Völker festgesetzt nach der Zahl der erwählten Menschen, weil es so lange Völker geben wird und eine Fortpflanzung der Menschheit in dieser Welt, bis daß die Zahl jener auserwählten Menschen geschlossen ist; und erst wenn sie geschlossen, hört auch die gegenwärtige in diesem Leben statthabende Fortzeugung des Geschlechtes auf.“ (Anselm von Canterbury, Warum Gott Mensch geworden, S. 51)

Antinatalismus

Подняться наверх