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Antinatalismus, bevölkerungspolitischer (Denatalismus)
ОглавлениеBevor vom Antinatalismus und Pronatalismus in der Moraltheorie die Rede war, bezeichnete man eine restriktive Bevölkerungspolitik als antinatalistisch und eine expansive Bevölkerungspolitik als Pronatalismus. Der Hauptunterschied zwischen dem bevölkerungstheoretischen und dem moraltheoretischen Antinatalismus besteht darin, dass ersterer nicht das Aussterben eines Staates oder der Menschheit zum Ziel hat, sondern nur eine verminderte Geburtenrate (Denatalismus), während der von uns verfochtene moraltheoretische Antinatalismus für ein Aussterben der Menschheit plädiert.
1988 erklärt Wolfgang Hildesheimer, warum er sich bereits im Alter von 24 Jahren entschlossen hatte, niemals Kinder zu haben: „Ich möchte mich nicht schuldig gemacht haben an der Überbevölkerung der Welt.“ (Hildesheimer, Werkgeschichte, S. 650)