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Atroxologie/Neganthropologie

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Der Begriff Atroxologie ist gebildet in Anlehnung an das lateinische Wort „atrocitas“, zu deutsch: Schrecklichkeit, Abscheulichkeit, Härte.

Urheber des Begriffs ist Karl Georg Zinn. In seinem Buch „Kanonen und Pest. Über die Ursprünge der Neuzeit im 14. und 15. Jahrhundert“ verwendet Zinn das Wort atroxisch, um die Intensität des Vernichtungsgeschehens insbesondere zu Beginn der Neuzeit im 14. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Erfindung und Benutzung von Feuerwaffen und später weltweit im 20. Jahrhundert zu bezeichnen. Zinn verlangt nach einer Atroxologie als der „Lehre menschlichen Vernichtungshandelns“. Seine eigenen Ausführungen können als „Einführung in die Atroxologie des 14. Jahrhunderts“ gelesen werden. Zinn rechtfertigt seinen Neologismus „atroxisch“ damit, dass die deutsche Sprache kein geeignetes Wort enthalte, „um die zeitliche Ballung, die extreme Scheußlichkeit und Inhumanität der Vernichtungsorgie auf einen Begriff zu bringen.“ (Zinn, S. 149)

Im Sinne unserer Begrifflichkeit handelt es sich bei der Atroxologie um eine Neganthropologie. Wir plädieren für eine Atroxologie/Neganthropologie als obligatorischen Teil des Geschichtsunterrichts an allgemeinbildenden Schulen: Aufklärung der Schüler über die horrenden Unwerte, mit denen die Fortsetzung des Menschheitsexperiments in der Vergangenheit – von Individuum zu Individuum, von Generation zu Generation – einhergegangen ist. Aufgeklärte Staaten benötigen mündige Bürger, denen bereits in der Schule vor Augen geführt wurde, was eine Fortsetzung des Menschheitsexperiments auch nur in einer einzigen Minute bedeutet.

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