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Die Fußspur im Schnee

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Ganz plötzlich tauchte er vor dem Auto auf. Um ein Haar wäre er überfahren worden. Bei etwas höherem Tempo hätte es ihn sicher erfaßt und auf die Straße geschleudert. Dann wäre der kleine Körper zu Boden gestürzt, und die Räder wären darüber hinweggerollt.

Fraglich, ob die kleine Gestalt mit dem Leben davongekommen wäre.

Zum Glück reagierte der Fahrer schnell und bremste, so daß das Kind vor der Motorhaube vorbeihuschte, ehe es von dem schwarzen Volvo erfaßt wurde.

Nach ungefähr zehn Metern brachte der Fahrer den Wagen zum Stehen. Die Reifen bissen sich auf dem schlüpfrigen Boden fest, und der Wagen zitterte nach der jähen Bremsung.

Der Mann am Steuer blickte in den Rückspiegel.

Aber die Gestalt, die er fast überfahren hätte, war nicht zu sehen. Er drehte sich um und spähte durch das Rückfenster, doch ohne einen Menschen zu gewahren.

Er kurbelte das Seitenfenster herunter, steckte den Kopf hinaus und schaute nach hinten.

Er sah nur die weiß verschneite Straße.

Er sah die Bremsspur im Schnee und unter einer Laterne den Abdruck kleiner bloßer Füße.

Da wurde ihm klar, wie nahe er daran gewesen war, die Gestalt zu überfahren.

Kalter Schweiß brach ihm auf der Stirn aus, und der Magen drehte sich ihm um.

Er seufzte erleichtert auf und dankte dem Himmel, daß er nicht schneller gefahren war.

Während er immer noch mit hinausgestecktem Kopf rückwärts schaute, kramte er mit bebender Hand in der Tasche nach einem Zigarettenpäckchen. Seine Zähne klapperten, und sein keuchender Atem stieg dampfend auf. Weiße Wölkchen, bei jedem Atemzug eins.

Den Mann, der neben ihm saß, hatte er vollständig vergessen.

Der Mitfahrer war zusammengesackt, nachdem er sich beim plötzlichen Bremsen den Kopf an der Windschutzscheibe angeschlagen hatte.

Triumph der Gewalt

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