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Ein seltener Gast

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Omas gab es jede Menge, Opas waren sehr knapp. Christian Schlüter besuchte uns, mein Großvater aus Krogaspe. Er trug einen grauen Kleppermantel, wie den viele Leute damals trugen, eine Schirmmütze, und er fuhr ein Fahrrad mit Hilfsmotor. Rad mit Warze, wie seine Kinder spotteten. Mit dem Ding fuhr er kreuz und quer durch Deutschland, um seine Freunde zu besuchen.

Meine Großmutter lebte nicht mehr, sie hatte den Verlust ihrer beiden Söhne nicht verkraftet, die „für´s Vaterland“ gestorben waren. In einem ihrer Briefe bat sie um Nachsicht dafür, dass sie den mit Bleistift geschrieben hatte. Eine Nachbarin hatte sich Schlüters einzige Schreibfeder ausgeborgt und nicht zurück gebracht.

Im Juli 2018

besuchte ich den Friedhof in Krogaspe. Dort begegnete ich dem Friedhofsgärtner Röpke, der mit einem Trecker unterwegs war. Er erinnerte sich lebhaft an meinen Großvater, der sein Lehrer gewesen ist und der 1957 sein Ausscheiden aus dem Schuldienst verzögert hatte, um ihm noch den Schulabschluss zu ermöglichen. Er hätte immer seine Schüler gefördert und die Familie sei im Dorf beliebt gewesen.

Die Lehrer waren damals schlecht bezahlt und die Bauern mussten Deputate liefern. So mussten Röpkes täglich den Schlüters einen Liter Milch bringen, und jetzt lernte ich den Überbringer kennen. Ich erzählte ihm von einer Kondolenzkarte in der alten Familienpost, die sein Vater, August Röpke, geschrieben hatte.

Die Veröffentlichung der gesamten Post ist geplant.

Das Leben nach Adolf Hitler

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