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1937, Spanien, Guernica

11. März 1938: Ein Österreicher marschiert mit deutschen Soldaten in Österreich ein...

Später tat sie das, was solche Leute eben tun: Hedwig flüchtete. Sie flüchtete sich in die Ehe mit einem gut aussehenden Soldaten. Peter Schweitzer aus Kassel war in Emden stationiert. Nein, der wurde nicht mein Vater. Hitler war wieder im Spiel. Der von ihm – natürlich nur „in bester Absicht!“ – begonnene Krieg zog die Männer fort. Also wurden die jungen Frauen „kriegsdienstverpflichtet“, das betraf auch Hedwig. Es war eine Sonderform der Leibeigenschaft, ähnlich der Wehrpflicht. (Siehe dort, Kapitel "Polizei!"). Sie musste zur Reichsbahn und fuhr als Schaffnerin. In Rheine geriet sie 1941 unter den Zug und verlor ein Bein. Als sie nach einem Jahr aus dem Krankenhaus entlassen wurde, war sie Witwe. Peter hatte sich erhängt.


Hedwig


Aber Hedwig zerbrach nicht. Die Natur hatte sie mit einem starken Lebenswillen, gutem Aussehen und Resilienz ausgestattet, sie wollte sich immer beweisen. Ein Holzbein, na und? Nach der Trauerzeit und noch einigen Operationen ging sie mit ihren Freundinnen tanzen, wenn die Gelegenheit sich bot. Das hatte sie schon vor dem Unfall gerne gemacht und so ihren ersten Mann kennen gelernt. Und so lernte sie auch ihren zweiten Mann kennen, einen Marinesoldaten aus Schleswig-Holstein.

KLV

Einige der ganz Alten dürften bei diesem Kürzel noch glänzende Augen bekommen, es bedeutet Kinder-Land-Verschickung. Hört sich doch gut an! War aber ein Teil von Zuckerbrot und Peitsche. In Emden sollten 1942 die Abiturienten per KLV nach Bad Wildungen geschickt werden und dort auch gleich die Prüfungen ablegen. Die jungen Männer rochen Lunte und wussten, dass es ein Vorwand war. Die Wehrmacht würde sie direkt danach kassieren. Sie verabredeten sich zu einer Protestaktion in der Innenstadt. Im Gänsemarsch liefen sie die Bordsteine entlang, einen Fuß immer auf der Fahrbahn. So äfften sie den hinkenden Goebbels nach. Welche Folgen das hatte, sei den Ratsprotokollen zu entnehmen. Quelle: Ostfriesen-Zeitung. Nachfragen im Stadtarchiv ergaben, dass es in der Zeit keine Ratsprotokolle mehr gab. Durch die Gleichschaltung hatten die Bürgermeister Polizeigewalt, es gab nur noch Gestapo-Protokolle.

Das dürfte der Grund dafür sein, dass noch Jahrzehnte nach Kriegsende bei Verfehlungen die Redensart zu hören war: „Das hätte es bei Adolf nicht gegeben“.

Die Schicksalswende kam 1942 mit Stalingrad. Der Angriff hatte die Bezeichnung Unternehmen Barbarossa. Die 6. Armee von Paulus wurde eingekesselt und aufgerieben. Die militärischen Gründe sind hinreichend bekannt, die Ursachen unterbelichtet. Der unbeugsame Größenwahn der Nazis lenkte Deutschland in den Abgrund.

Das Leben nach Adolf Hitler

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