Читать книгу Tranquillitatis - Karlheinz Vonderberg - Страница 14
8. März, 8.00h
ОглавлениеDelingha in Zentralchina, größtes Raketenabschuss- und Testgelände in China.
Zum Zentralraum hatten nur die Wissenschaftler Zugang, die viele Sicherheitsüberprüfungen bestanden hatten oder direkt vom ZK der Kommunistischen Partei hierhergeschickt worden waren. Dieser Raum war das Herz der Station. Er war kreisrund, hatte fast 40m Durchmesser, keine Fenster und keine nicht einsehbaren Ecken. Die mehrfach gesicherten Türen öffneten und schlossen sich pneumatisch. Neben einem unter der Haut eingepflanzten Chip und einem individuellen Code musste auch der Iris- Scanner passiert werden, um diesen Raum zu betreten. Außer der vorgeschriebenen weißen Kleidung durfte nichts getragen werden. Kein Papier oder irgendeine Aufzeichnung durfte den Raum verlassen. Jeder Mitarbeiter, der hier Zugang hatte, besaß hier einen eigenen Computer, der mit dem Zentralcomputer vernetzt war. Alles, was auf dem Computer eingegeben wurde, wurde vom Zentralrechner gespeichert. Löschen von eingegebenen Zeichen war nicht möglich. Jeder im Raum trug ein Mikrofon. Alle Gespräche und Äußerungen wurden aufgezeichnet. Zu jeder Zeit war mindestens ein Sicherheitsbeamter des Geheimdienstes anwesend. Nur er durfte eine Waffe tragen, was aber so gut wie nie vorkam. Schon beim geringsten Anlass wurden alle Zugänge von einem außen sitzenden Sicherheitsmanager blockiert. Die automatische Zentralbelüftung war mit einem Mechanismus verbunden, der unmittelbar wirkendes Betäubungsgas in den Raum leiten konnte.
Es waren keine schönen Arbeitsumstände, aber die Paranoia der Zentralregierung hatte sich hier so richtig ausgetobt.
Noch nie sind Informationen von hier nach außen gelangt, und es wurde alles getan, das auch weiterhin zu verhindern.
Wu-Shi, der Leiter des Projektes „Mondgeheimnis“, griff zur bronzenen Glocke. Dieser besondere Klang wirkte immer sofort auf alle anwesenden Mitarbeiter. Gespräche verstummten, alle Tastaturen ruhten.
Wu-Shi war hier der mächtige Mann. Der Han-Chinese mit leicht tibetischem Einschlag- einer seiner Großväter kam aus Tibet- galt als einer der klügsten chinesischen Köpfe der bemannten Raumfahrt. Er war 52 Jahre alt, etwas leicht übergewichtig, liebte gutes Essen und intelligente Gespräche. Er war Vater von vier Kindern, die jetzt an verschiedenen Universitäten studierten, immer auf den Spuren ihres Vaters, der fast 15 Jahre lang als Professor lehrte, bevor er hierher berufen worden war. Seine Frau lebte in einer kleinen Stadt in der Nähe, und wenn es möglich war, verbrachte er seine freie Zeit mit ihr und den Kindern, die gerne zu Besuch kamen. Sein rundliches Gesicht sah friedlich aus, zumal ihm kaum noch Haare geblieben waren, aber niemand durfte ihn unterschätzen. Er galt als gerecht, aber auch als unnachgiebig, wenn er ein Ziel verfolgte. Sein Englisch war passabel, aber er nutzte die Aufenthalte in Europa und den USA immer gerne aus, seine Kenntnisse aufzubessern.
Nun war ihm die Leitung dieses merkwürdigen Projektes übertragen worden. Untypische Gravitationsänderungen auf dem Mond! Nur ein Parteibonze konnte sich eine solche Projektbezeichnung ausdenken!
„Noch zehn Minuten bis zur Annäherung unseres Satelliten an den kritischen Punkt“, gab er bekannt. Die Werte liefen am unteren Rand es Bildschirmes, und die Mitarbeiter hatten sie auch auf ihren kleinen Computermonitoren. Sie verfolgten den pulsierenden roten Punkt auf den s-förmig gewundenen Bahnen.
Der kritische Punkt war der Punkt der Flugbahn, an dem der Satellit endgültig in die Umlaufbahn um den Mond einschwenken und Kurs auf das Mare Tranquillitatis nehmen würde. Spätestens dann war jedem, der auf der Welt einen Satelliten verfolgen konnte auch klar, dass die Chinesen nicht nur Kenntnis von den merkwürdigen Vorgängen dort hatten, sondern auch selbst in das Geschehen eingreifen wollten. Die Mitteilungen der NASA waren gründlich analysiert worden. Wu-Shi kannte Peter Soerenson und schätzte ihn.
„Zentralschirm einschalten, Flugbahnkorrekturrechner kontrollieren, Flugkoordinaten und Zustandsdaten der Kamera und der Messgeräte anzeigen!“
Auf dem großen Bildschirm baute sich sofort das Bild des Mondes auf. An den Rändern erschienen die geforderten Zustandsdaten. Auf einem kleinen Zusatzfenster im großen Bildschirm erschienen die vorausberechnete Flugbahn und das Symbol des Satelliten. Alles verlief normal. Der Satellit war stabil auf seiner Bahn. Langsam rückte er zu dem roten Punkt vor, dem kritischen Punkt.
Ständig wurden die Daten erneuert.
Wu-Shi stand ruhig und gelassen vor dem Hauptschirm. Die Vorbereitung dieses speziellen Satelliten war ohne Probleme verlaufen, der Start ohne Verzögerung erfolgt, die Flugbahn stabil. Alle Überprüfungen verliefen erfolgreich. Längst waren solche Projekte zur Routine geworden.
„Kritischer Punkt in einer Minute“, meldete ein Techniker, dann zählte er die Sekunden herunter.
„50…40…30…20…10…5…Zusatztriebwerk…geschaltet…kritischer…Punkt…passiert… Lageposition ohne Probleme…Zusatztriebwerk ausgeschaltet…Satellit dreht sich… Kamera erfasst Zielgebiet…Manöver geglückt und beendet…Flugbahn weiterhin stabil.“
Wu-Shi war zufrieden. Der Satellit war in die Umlaufbahn eingeschwenkt. Zuerst würde er den Mond mehrfach umkreisen, dann ebenfalls auf eine quasi-stationäre Bahn aufsteigen. Bald würde er wissen, was es mit dieser Stelle auf sich hatte, die die Amerikaner gefunden hatten.
„Manöver wie geplant fortsetzen“, befahl er. „Zwei Minuten vor Erreichen des ersten Überflugpunktes alle Messgeräte einschalten. Aufzeichnung sichern.“
„Überflugpunkt in 2 Stunden, fünf Minuten und 8 Sekunden erreicht…ab…jetzt!“
Die Meldung des Technikers war über das Kommunikationssystem für alle zu hören. Wu-Shi machte sich auf den Rückweg. Es gab so viel zu erledigen, dass diese zwei Stunden mit Arbeit gefüllt waren.
Er teilte allen mit, wo er zu erreichen war, dann drehte er sich um und ging zur Tür.
„Direktor Wu-shi!“, rief da einer der Techniker. „Da tut sich etwas! Wir empfangen Signale!“
Wu-Shi behielt einen klaren Kopf. Jetzt schon Signale? Aus dieser Entfernung?
„Wer empfängt Signale? Geht das etwas genauer?“, wollte er wissen.
„Der Satellit überträgt Signale, die er empfängt.“
Das war unmöglich. Der Satellit musste erst entsprechend aktiviert werden, bevor er Signale aufnehmen und zur Basis senden konnte. Das war aber jetzt nicht der Fall, falls keiner geschlampt hatte. Erst in zwei Stunden sollten die Systeme von Off auf On geschaltet werden.
„Systeme überprüfen, Quelle verifizieren, Computeranalyse“, ordnete er sofort an.
Wu-Shi war schnell und sicher in seinen Entscheidungen, so wie immer. Es war ausgeschlossen, dass diese Signale vom Satelliten kamen.
„Übertragung vom Satelliten überprüft und bestätigt“, hörte Wu-Shi einen der Techniker.
„Quelle nicht terrestrisch“, kam die nächste Mitteilung. „Signalquelle muss auf dem Mond liegen.“
Wu-Shi dachte schnell nach. Das war sicher ein Trick der Amerikaner, um ihn zu verwirren. Doch wie hatten sie es geschafft, „seinen“ Satelliten auf On zu schalten und dann Signale vom Mond an ihn zu senden? Wenn es einen Sender auf dem Mond gäbe, dann wüsste er, Wu-Shi, das schon längst. Außerdem traute er Peter, seinem Freund, das nicht zu. Doch da gab es ja noch die CIA, der alles zuzutrauen war. Aber hatten die auch Mitarbeiter in der NASA?
„Quelle lokalisieren!“, ordnete er sofort an. „Wie weit ist die Computeranalyse?“
„Die empfangenen Signale weisen keine Muster auf, die in einer irdischen Sprache vorkommen, Wu-Shi“, lautete die schnelle Antwort. „Die Signale scheinen eher Bildträger zu sein.“
„Bildträger?“, verwunderte sich Wu-Shi. „Lässt sich etwas rekonstruieren?“
„Wir legen es auf den Nebenschirm.“
Wu-Shi betrachtete das Flimmern, das sich da aufbaute. Es erinnerte ihn an seine Kindheit, als er einmal zusah, wie ein alter Fernsehapparat eingerichtet wurde. In dem Dorf seiner Kindheit gab es kein modernes Fernsehgerät. Die Zeit hatte dieses Dorf schlichtweg vergessen. Bevor damals die richtige Sendefrequenz gefunden worden war, erschienen Schlieren und verzerrte Banner. Jetzt war es auch so.
„Ändern sich die Signale?“, wollte er wissen.
„Nein, es ist immer die gleiche Abfolge, wie es scheint. Wenn es ein Bildsignal ist, dann ist es offenbar ein Standbild.“
„Findet der Computer einen mathematischen Bezug, um die Bildelemente anzuordnen?“, wollte er wissen, während er immer noch dieses wirre Durcheinander beobachtete.
„Die Anzahl der gesendeten Elemente liegt bei 1.605.114.537.741. Bestätigung des Wertes bei der zehnten Wiederholung.“
„Ist das eine Primzahl?“, wollte Wu-Shi wissen. Merkwürdigerweise fiel ihm immer ein, wie er als Student auf die Frage reagiert hatte, wie er sich mit Aliens verständigen wollte. „Zuerst mit Primzahlen!“, hatte er damals geantwortet.
Der Techniker tippte etwas in den Computer ein.
„1605114537741 ist keine Primzahl, Wu-Shi“, meldete er und tippte weiter. „Es ist auch kein Produkt von zwei Primzahlen. Daher kann ich leider …“
„Ich weiß“, meinte Wu-shi. „Es gibt keine eindeutige Zerlegung. Hat jemand eine Idee?“
„Wir könnten alle Zerlegungen probieren und sehen, was dabei herauskommt“, schlug einer vor.
„Das ist zu zeitaufwendig“, entschied Wu-Shi. „Lasst uns überlegen. Das könnte ein Trick der Amerikaner sein, die irgendwo hier einen Spion haben, der ihnen die Systeme des Satelliten verraten hat. Wenn sie es schaffen, den Mond so anzufunken, dass unser Satellit die Reflexionen auffängt, dann können sie uns in die Irre führen. Das haben wir auch schon einmal so gemacht, wie ihr euch erinnert. Doch welches Muster werden sie wählen? Wenn sie uns testen wollen, muss es etwas sein, das so dicht vor unseren Augen liegt, dass wir es nicht sehen. Was könnte das aber sein?“
Alle im Raum waren ein eingespieltes Team. Jeder kannte die Stärken und Schwächen des anderen, wenn sie gemeinsam überlegten.
Plötzlich lachte eine junge Frau, die vor einem Rechner saß.
„Was ist so lustig, Ling?“, fragte Wu-Shi etwas verärgert. „Kannst du uns mitlachen lassen?“
Ling war ein Naturtalent für kryptische Systeme. Die Wissenschaftler waren auf sie aufmerksam geworden, weil sie schon als Mädchen mehrere Preise gewonnen hatte, als es um das „Knacken“ von Verschlüsselungssystemen ging. Sie wurde aus dem normalen Schulbetrieb genommen und in eine Spezialausbildung gesteckt. Schließlich landete sie in der Raumfahrt, wo sie neben einer Ausbildung als Astronautin die Aufgabe übernommen hatte, sichere Verschlüsselungen für Raketenkommandos zu entwickeln.
Ling war knapp 24 Jahre alt und immer noch ledig. Das hatte ihr schon etwas Spott eingebracht, aber es war mit ihren 1,80m nicht einfach, einen passenden Mann zu finden. Sie stammte aus dem Südosten Chinas und gehörte daher auch eher zu den ruhigen Menschentypen dieser Gegend. Ihr langes, schwarzes Haar war zu einem Pferdeschwanz gebunden und hing ihr über die Schulter. Auf Männer wirkte es auch abschreckend, wenn sie von ihren Hobbys hörten: alte chinesische Philosophen, besonders Laotse, dazu jede Menge Yogaübungen und Meditationen. Sie sammelte Abschriften von alten chinesischen Werken und las gerne in ihnen. Der größte Teil ihres Gehaltes ging dafür über die Ladentheke, der Rest fast immer an ihre Familie. Schmuck besaß sie überhaupt nicht.
„Die Amerikaner sind doch wie kleine Kinder, wenn sie sich einen Scherz erlauben wollen, Wu-Shi“, lachte sie wieder. „Das ist eine Stärke und eine Schwäche. Es handelt sich um eine dreizehnstellige Zahl, nicht wahr?“
„Jeder kann hier zählen“, knurrte Wu-Shi. „Komme zur Sache, bitte. Wir stehen vor dem ersten Überflug und haben keine Zeit für Nebensächlichkeiten.“
„Diese Nebensächlichkeit ist aber der Schlüssel“, meinte Ling. „Was wissen wir von den Anomalien? Sie bilden eine Fibonacci-Folge, die mit 13 endet. Das kann noch Zufall sein, aber wenn man diese Zahlen hintereinanderschreibt, hat man eine achtstellige Zahl. Nimmt man die zweite Musterzahl 1-4-2-8-5-7 auch dazu, hat man eine zusätzliche sechsstellige Zahl. Und jetzt kommt die Lösung, Wu-Shi.“
Sie machte eine kleine Pause. Doch Wu-Shi war schnell im Denken. Er kannte auch Lings Art zu denken und zu argumentieren. Nicht umsonst hatte er darauf bestanden, sie in seinem Team zu haben.
„Das Produkt dieser beiden Zahlen ist entweder eine dreizehn- oder vierzehnstellige Zahl. Sehr gut, Ling! Wenn das stimmt, hast du einen Orden verdient! Die Idee muss man erst einmal haben.“
„Es stimmt, Wu-Shi!“, rief der Techniker, der die Werte längst eingegeben hatte. „Ich habe es überprüft. 1605114537741 ist das Produkt von 11235813 und 142857. Ganz schön raffiniert von den Amis.“
„Nicht raffiniert genug“, lachte Wu-Shi und sah zu Ling hinüber. „Baut die Signale in einem 11235813 x 142857 Gitter auf. Auf den Bildschirm!“
In weniger als einer Sekunde baute sich das Bild auf.
„Das ist ein Witz!“, rief Wu-Shi. „Was soll das sein?“
Alle starrten auf das Bild, das aus zwei verschiedenen Elementen bestand.
„Was ist das?“, fragte Wu-Shi wieder. „Bildsuchanalyse!“, ordnete er schnell an.
Fast sofort kam die Antwort.
„Das erste Teilbild zeigt den verschwundenen Reflektor der Apollo 11 – Mission“, erklärte ein anderer Techniker, der für Bildanalysen zuständig war. „Das zweite Bild zeigt mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Sternsystem, das aber in unseren Dateien keine Entsprechung hat.“
Wu-Shi war verwirrt, was selten vorkam. Warum sollten die Amerikaner mit einem Trick den Reflektor verschwinden lassen, dann an dieser Stelle mit einem anderen Trick Schwerkraftanomalien erzeugen und zuletzt mit einem dritten Trick ihren Satelliten täuschen?
Das waren entschieden zu viele Tricks, fand er. Und den Amerikanern traute er bei aller Freundschaft zu Peter Soerenson auch nicht zu, ein so gewaltiges Unternehmen mit drei Tricks dieser Größenordnung durchzuführen, ohne dass es schon eine Woche später in der Zeitung stand.
Nein, es musste eine andere Erklärung geben, eine, die ohne die Amerikaner auskam.
„Das ist undenkbar!“, murmelte er, wissend, dass jeder im Saal dieses Murmeln mitbekam. Wann hatte er schon einmal so unsicher hier gestanden?
„Was ist undenkbar, Wu-Shi?“, wollte Ling wissen.
„Wenn alles Denkbare ausgeschlossen ist, bleibt nur das Undenkbare, Ling. Das ist ein eiserner Grundsatz, den es zu bedenken gilt. Die Amerikaner sind auf eine nicht-irdische Intelligenz gestoßen. Und wir haben das soeben bewiesen. Was das für uns und alle auf der Welt bedeutet, ist auch klar.“ Er zögerte einen Moment. „Ich muss das Zentralkomitee benachrichtigen. Sofort. Nichts ist eiliger als das hier!“
Ling dachte an Laotse: „Der Himmel ist ewig und die Erde dauernd.“
„Der Überflug findet in zwei Minuten statt“, rief ein Techniker.
„Das hat jetzt keine große Bedeutung mehr“, stellte Wu-Shi fest, der sofort den Raum verließ. „Alles aufzeichnen! Ling wird mich hier vertreten!“
Das war eine große Auszeichnung, die zeigte, wie sehr Wu-Shi Ling schätzte.
Der Sicherheitsoffizier trat zu seinem Kontrollpult.
„Niemand wird den Raum verlassen, bis Wu-Shi wieder hier ist. Außer“, er wandte sich Ling zu, „Ling gibt die ausdrückliche Erlaubnis dazu.“
„Wir machen wie besprochen weiter“, ordnete Ling an. „Betrachten wir die Ergebnisse des Überfluges.“
Das Bild es Mondbodens baute sich auf. Große und kleine Krater huschten über den Schirm.
„Jetzt ist es soweit“, rief der Techniker. „Alle Systeme sind seit 10 Minuten im Zustand ON. Gravitationsmessungen laufen.“
Der Satellit überflog das Mare Tranquillitatis und lieferte alle gemessenen Werte, die mit nur ganz geringer Verzögerung angezeigt wurden.
101,23 101,24 100,66 101,34 101,22
„Wo ist die Anomalie?“, fragte Ling in die Runde. „Haben wir die Stelle verfehlt?“
Die Techniker prüften die Werte und übertrugen die Bahn des Satelliten auf das Mondgelände. Die Spur führte genau über das Gelände der ersten Mondlandung.
„Wir müssen den nächsten Überflug abwarten, Ling“, schlug einer aus der Gruppe vor. „Vielleicht arbeiten unsere Geräte nicht korrekt.“
„Dann hätten wir auch nicht die ersten Werte der Amerikaner bestätigen können“, warf ein anderer aus der Runde ein. „Die Anomalie ist verschwunden. Die Botschaft ist geblieben!“
„Fragt sich nur, was wir damit machen sollen“, warf Ling ein.
Wu-Shi ahnte nicht, dass wenig später die Überlegungen und Erkenntnisse von Haniel, einem weiteren Erzengel, verschlüsselt über ein Multimedia-Telefon auf einen Server überspielt wurden, von dort zu einer Mail-Adresse. Es bedurfte nur einiger Mausklicks, um Justus Frahm von der AUG zu informieren.