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Zwangsarbeit
ОглавлениеDas Wort „Roboter“ hat seine Wurzeln in einem slawischen Ausdruck für Knechtschaft. Es leitet sich ab vom tschechischen robotnik, was „Zwangsarbeiter“ bedeutet, und von robota, einer Bezeichnung für Fron- und Zwangsarbeit. Das Wort „Roboter“ [roboti] geht speziell auf den tschechischen Bühnenautor Karel Čapek zurück, der es 1922 in seinem Drama Rossumovi Univerzální Roboti (Rossums universale Roboter; R.U.R.) verwendete, um damit industriell gefertigte Menschengestalten zu bezeichnen. Den Ausdruck selbst hat er von seinem Bruder übernommen, dem Schriftsteller und Künstler Josef Čapek, der das Wort für eine Kurzgeschichte geprägt hatte. Die Roboter, die Karel sich vorstellte, waren aus künstlichen organischen Teilen geschaffen und entsprachen eher den Replikanten aus Blade Runner als Maschinen. Im Grunde handelt es sich bei ihnen um Menschenklone. Der Name „Roboter“ aber hat sich gehalten. In Čapeks Stück sind die Roboter nicht zu eigenständigem Denken in der Lage, doch wie in jeder guten dystopischen Erzählung erlangen einige von ihnen ein Bewusstsein und lehnen sich gegen ihre menschlichen Schöpfer auf. Hört sich bekannt an? Es ist ja auch ein gängiger Sciencefiction-Plot.
Die meisten der Spezialroboter in der heutigen Welt kommen in der industriellen Fertigung zum Einsatz, insbesondere in der Auto- und Zulieferindustrie. Laut einem Bericht der International Federation for Robotics von 2017 liegt die Zahl der weltweit in Fabriken eingesetzten Industrieroboter aktuell bei 1,8 Millionen. Weitere 285.000 sollen derzeit als Dienstleistungsroboter im professionellen Einsatz sein – etwa als Verteidigungsroboter, medizinische Roboter, Unterwasserroboter und Landwirtschaftsroboter. Dagegen sind die marktüblichen Haushalts- und Personalroboter viel erschwinglicher und viel weniger spezialisiert. Hierzu gehören die staubsaugenden und Schwimmbecken reinigenden Roboter sowie diejenigen, die im Bildungssektor und in der Unterhaltung eingesetzt werden. Von diesen gibt es rund 6,7 Millionen und ihre Zahl wächst ständig.
Doch hatte man uns für unsere Zukunft nebst Raketenrucksäcken, Mondbasen und Nahrung in Tablettenform nicht auch Roboterdiener versprochen? So gesehen, haben wir es mit den kleinen Geräten in Scheibenform, die regelmäßig an Läuferkanten stranden, noch nicht sehr weit gebracht. Und dann sollen wir uns plötzlich wegen der Einführung von Sexrobotern sorgen? Hmmm …