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Woche vom 18.05. – 25.05.2020

Nun liegt die erste Woche im Präsenzunterricht nach dem Lockdown schon hinter uns. Es ist vollkommen klar, dass bedeutende Events in diesem Schuljahr nicht mehr stattfinden werden: die Englandfahrt der 8. Klassen, die Oberstufenfahrt nach Málaga und auch die Schüleraustausche mit Polen und Frankreich finden nicht statt!

Aber es nähert sich das Ende des Schuljahres und auch hier gibt es immer Highlights, die es lohnenswert für LehrerInnen und SchülerInnen erscheinen lassen bis zum letzten Tag zu kommen!

Ein solches Highlight wäre der Kollegiumsausflug, den unsere Jahrgangsstufe 8 immer plant. Diesmal bin ich das mit meinen KollegInnen. Das Datum ist der 11. Juni. Es soll in die benachbarte Millionenmetropole gehen! Es haben sich 8 Teams gebildet, die eine Stadtrundfahrt der besonderen Art buchen, einen Museumsbesuch planen oder etwas anderes Außergewöhnliches für die KollegInnen suchen wollen.

Zwei Kollegen kümmern sich um das leibliche Wohl in einer großen Brauerei.

Ich plane einen Besuch in einem Duftmuseum, habe vorher schon alle Eventualitäten mit dem Organisator „abgeklopft“: was gilt wenn und wenn nicht??

Im Mai kommt aber die Info, dass aus dem Kollegiumsausflug nichts wird, welche Überraschung!! Die Infektionszahlen gehen zwar zurück, sind aber weiter zu hoch!

Allmählich beginnen wir uns allgemein zu entspannen, denn weitere Höhepunkte des Schuljahres werden abgesetzt: Projektwoche (vorletzte Woche des Schuljahres), Wandertage, Sportfest, Karawane! Besonders der Ausfall der beiden letztgenannten Vorhaben macht mich persönlich traurig: das Sportfest und die Karawane.

Das Sportfest findet immer auf einer großen, sehr gepflegten Sportanlage eines hiesigen Vereins statt. Die Fachschaft Sport kümmert sich um die Organisation inklusive Lehrerbelustigung. Die Sekundarstufe 1 hat die zur Disposition stehenden Disziplinen (Weitwurf, Dauerlauf, Weitsprung) wochenlang im Sportunterricht geübt. Zumindest normalerweise, denn im Distanzunterricht hat kein Sportunterricht stattgefunden. Die Sekundarstufe II beteiligt sich als Schiedsrichter und die KollegInnen begleiten ihre Klassen zu den einzelnen Wettkampfstationen. Nach den Wettkämpfen findet noch eine gemeinsame Abschlussveranstaltung statt und dannnnnn… Lade ich meine JahrgangskollegInnen in meinen Garten ein. Wir grillen, klönen, trinken Kaffee und haben immer viel Spaß. Das soll es alles in diesem Jahr nicht geben.

Auch den Ausfall der Karawane bedaure ich sehr: bereits im Februar haben Sichtungsläufe vor der Sporthalle auf dem Schulgelände stattgefunden, um die besten LäuferInnen und Läufer mitzunehmen. Der Ansporn und die Erwartungen sind immer groß. 2020 soll es nach Kopenhagen gehen! Die Anmeldungen stapeln sich auf den Schreibtischen der KollegInnen, die die Karawane begleiten.

Zum Verständnis: es wird in jedem Jahr eine Strecke ausgearbeitet, die in mehrere Teilabschnitte unterteilt ist. Die Übernachtungsmöglichkeiten werden festgelegt. Ebenso wird festgelegt, welcher Schüler/welche Schülerin wie lange läuft pro Strecke.

Die Karawane wird von Fahrzeugen begleitet, manchmal fährt man auch ein Stück mit dem Zug und übernachtet in Jugendherbergen. Selbstverpflegung ist angesagt und muss auch geplant werden! Die SchülerInnen lieben das und man sieht bei der Rückkehr nur begeisterte Gesichter. „Nächstes Jahr wieder“ heißt es!

Traurig sind nur die SchülerInnen, die bei den Sichtungsläufen aussortiert werden.

Diese Events finden alle nicht statt. Es finden nur ein personell begrenzter Abschluss der 10. Klassen in der Aula und ein ebensolcher kleiner Festakt der Abiturienten statt.

Schade… bestimmte Dinge lassen sich auch nicht einfach aufschieben, sie finden nur EINMAL statt… der 18. Geburtstag, die Abiturfeier! Ich mag gar nicht mehr in die enttäuschten Gesichter meiner Pennäler schauen.

Von einer benachbarten Schule höre ich, dass das Festkomitee des aktuellen Abiturjahrgangs die Anmeldefrist für die Festhalle verschlafen hat und der Ball erst im September stattfinden soll. Ungewöhnlich, aber vielleicht eine Rettung!

Für alle anderen Klassen bleibt der Präsenzunterricht bis zu den Sommerferien bestehen. Das System hat sich mittlerweile eingeschliffen, die Rückfragen werden seltener und jeder/jede – so scheint es – ist einfach nur froh, wenn das Schuljahr vorüber ist.

Pandemie und Pannenwirtschaft

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