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Die Kommunikation

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Damit der Vierbeiner versteht, was Sie von ihm möchten, ist es wichtig, dass er eine Bindung an Sie hat und Sie sich so verhalten, dass er etwas Konkretes daraus ablesen kann.

Die Bindung

Sie ist die Grundlage für das Miteinander von Ihnen und Ihrem Vierbeiner und entsteht durch Nähe, Zuwendung und Fürsorge. Aber auch dadurch, dass Sie sich Ihrem Hund gegenüber stets klar, beständig, beherrscht und souverän verhalten. Dies alles gibt dem Hund Sicherheit und zeigt ihm, dass er sich auf Sie verlassen kann. Sie und Ihr Vierbeiner werden so ein Team, in dem Sie der Teamchef sind. Ihr Hund wird sich dann bereitwillig an Ihnen orientieren und Sie respektieren. Das wiederum ist die Voraussetzung für eine effektive Erziehung und Ausbildung.

Souveränität

Souveränes Auftreten heißt nicht etwa, den Hund zu »unterdrücken«, sondern ihn durch innere Autorität überzeugend zu leiten. Vieles davon vermitteln Sie Ihrem Vierbeiner durch Ihre Körpersprache und Ihre Stimme. Sie können sich unsicher oder sicher bewegen, entschlossen oder zögerlich. Je sicherer und entschlossener Sie auftreten, umso souveräner wirken Sie auch auf Ihren Hund.

Mit der Stimme ist es ähnlich. Verständigen Sie sich grundsätzlich in normaler Lautstärke oder eher leise. Aber der Tonfall ist wichtig. Sie können in ein Hörzeichen Ruhe legen, oder Sie lassen es »mitreißend« klingen. Ruhe brauchen Sie etwa beim »Sitz« oder »Bleib«. Rufen Sie Ihren Hund jedoch oder üben Sie das Bei-Fuß-Laufen, müssen Sie »Action« in Ihre Stimme legen. Sie können dem Hörzeichen einen ruhigen, aber festen Tonfall geben. Gebrauchen Sie es nämlich so, dass es eher wie eine Frage oder Bitte klingt, dann wird Ihr Hund Sie nicht ernst nehmen. Auch ein Tadel lässt sich sehr gut über die Stimme ausdrücken – von Räuspern über ein knurriges »Nein« bis zu einem wirklich drohenden Tonfall. Erklärungen versteht Ihr Hund nicht. Reden Sie zu viel mit ihm, wird er auf Ihre Stimme nicht mehr reagieren, weil er nichts daraus entnehmen kann.

Völlig unsouverän wirken zum Beispiel ständiges Streicheln des Hundes, dauerndes Reden mit ihm, Nervosität, zu passives Verhalten des Menschen und insgesamt zu viel und ungerichtetes »Verwöhnaroma«. Fehlt die Souveränität, fehlt dem Hund also Ihre Führung, wird er Sie mehr als Kumpel sehen und sich meist nur dann nach Ihnen richten, wenn sich gerade nichts Interessanteres auftut. Er wird dann leicht zu eigenständig und nimmt Sie nicht wirklich ernst. »Dankbarkeit« Ihnen gegenüber, etwa weil er verhätschelt wird oder viele Freiheiten genießt, ist dem Hund fremd.

TIPP

Am Ball bleiben

Dieser Ratgeber führt Sie durch das erste Jahr mit Ihrem Welpen. Aber das heißt nicht, dass der Hund nun »fertig« ist. Das Gelernte muss auch danach erhalten und gefestigt werden. Ihr Vierbeiner will außerdem weiter gefördert und gefordert werden. Das ist auch gut so, denn die enge Kommunikation zwischen Mensch und Hund ist das, was an der Haltung eines Vierbeiners so viel Spaß macht.

Aktiv sein

Im Zusammenleben mit dem Vierbeiner kommt es darauf an, dass Sie für den Hund interessant sind und auch, dass er in gewisser Weise von Ihnen abhängig ist. Das erreichen Sie neben souveränem Auftreten insgesamt dadurch, dass Initiativen in der Regel von Ihnen ausgehen.

Konkret bedeutet das, dass Sie bestimmen, wann es Futter gibt, wann gekuschelt wird, Spielen angesagt ist, der Spaziergang ansteht und vieles mehr. Möchten Sie Ihrem Hund dagegen möglichst alles recht machen und »springen« jedes Mal, wenn er etwas will, erreichen Sie genau das Gegenteil. Ob Sie nun grundsätzlich auf gar keine Forderung Ihres Hundes eingehen oder gelegentlich doch seinen Wünschen nachgeben, hängt vor allem davon ab, zu welchem Typ Ihr Vierbeiner gehört.

Bei eigenständigeren oder dickköpfigeren Vierbeinern sollten konsequent nur Sie der agierende Teil sein. Bei führigen Hunden dürfen Sie das auch mal etwas lockerer sehen. Aber nie sollte es so sein, dass einzig und allein der Hund agiert und Sie immer nur reagieren.

Das richtige Timing

Der exakte Einsatz von Körpersprache und Stimme ist dann am wirkungsvollsten, wenn das Timing stimmt. So kann es durchaus passieren, dass man je nach Verhalten des Hundes von lobender Stimme rasch auf ein »Knurren« umschalten muss. Oder sich unterwegs im richtigen Augenblick vom Hund entfernen muss, um ihn auf diese Weise zum Kommen oder Mitlaufen zu animieren.

Wartet man in solchen Situationen zu lange mit der Kommunikation oder signalisiert dem Hund etwas Falsches, kann er Ihrem Verhalten nicht das entnehmen, was Sie ihm jetzt gerade vermitteln möchten.

Welpen-Erziehung

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