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Prolog

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„Erzähl mir eine Geschichte Dad.“ Yza war sechzehn und somit kein kleines Mädchen mehr, dem man vor dem Schlafengehen noch ein Märchen erzählte. Aber sie liebte es, der Stimme ihres Vaters zu lauschen, denn die war tief und wohltönend, was ihr stets ein Gefühl absoluter Geborgenheit vermittelte.

„Was willst du denn hören, Liebling?“ Bryan setzte sich in den bequemen Sessel, der gleich neben dem Bett seiner Tochter stand, und lächelte sie liebevoll an.

„Etwas Schönes“, erwiderte sie leise. „Etwas, was mich vergessen lässt, dass ich jeden Tag schwächer werde.“

Yza war krank.

Todkrank, um genau zu sein.

Und da man im Krankenhaus nichts mehr für sie tun konnte, hatten ihre Eltern und ihre Geschwister einstimmig entschieden, dass sie die Zeit, die ihr noch blieb, zu Hause im Kreise ihrer Familie verbringen sollte.

„O. K., Schatz.“ Bryan lehnte sich entspannt zurück, denn er dachte nicht daran, sich kurzzufassen. Ganz im Gegenteil wollte er noch so oft und so lange wie möglich mit seiner Jüngsten zusammen sein. Auch wenn er noch nie besonders gut darin gewesen war, sich Geschichten auszudenken oder gar aufzuschreiben, hatte er sich in den vergangenen zwölf Tagen einige lustige Sachen einfallen lassen, um sie abzulenken und zum Lächeln zu bringen. Doch für heute hatte er sich etwas überlegt, was ihr möglicherweise einen Teil ihrer Angst vor dem unausweichlichen Ende nehmen konnte. Er selbst hielt sich nicht für besonders gläubig, war aber dennoch der festen Überzeugung, dass das Universum keine Seele verloren gab, sondern an einen Ort zurückführte, an welchem sie Frieden und Versöhnung mit dem eigenen Schicksal finden konnte. Allein darum war er jetzt sehr gefasst und in der Lage, so zu tun, als stünde Yza auf der Schwelle zu einem neuen Leben. „Heute will ich dich in eine Welt entführen, die dir gefallen wird“, begann er. „Schließe die Augen und hör zu.“

Xeyos Tränen

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