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Arger Verbleib

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Offensichtlich gibt es Verstecke, die unauffindbar sind.

In Höhlen kann man graben, tiefer und tiefer in Schächte eindringen, trotzdem verbleiben ein lebloser Hauch, und eine Hand vielleicht, in einer Nacht auf irgendetwas zeigend, dem man hinterherjagen kann.

War da nicht ein Wort, eine Bejahung, ein Mund?

Doch Worte fallen in verblichene Zonen hinab

wie Narren.

Diese trägen Ausreden und billigen Entschuldigungen! Gibt es Orte, an denen sie ausharren?

Sich selbst zum Gefallen ist es nützlich,

weiter durch Türen zu gehen, Kaffee zu kochen

und auf Köpfe zu spucken, um alle Worte zu vergessen,

dieses Plappern und Schnarren zwischen Lippen,

das nur Torten will und geschmeidige Betten.

Lass alles fallen, wünscht man zu sagen, wenn jemand noch die vergorenen Äpfel hält und gegen verstummte Gesichter spricht, immer mit Bedeutung, damit niemand sagen muss:

Es geschieht nichts.

Abläufe gibt es, Tagesgeschehen, Börsenkurse;

Zettel werden in Behörden verteilt, Schwüre gebrochen,

Verknüpfungen gelöst, Worte verdreht.

Wer hat mehr erwartet?

Dir wird übel von so viel nutzlosem Vibrieren. Und du sprichst:

Ich bin besiegt, von denen, deren Stimmen nur schwellen, die mit blanken Gebissen reden.

Für dich wäre die Welt bestimmt, weil du die harten Wahrheiten ahnst, den Nervendruck der offenen Fragen und die Lügen am Tag zwischen Bürostühlen, Zigaretten und Anwälten.

Du weißt auch von einem Verlöschen, plötzlich,

und einer herben Selbsterkenntnis,

und ich entsinne mich an eine Nacht, als dein Schweigen kam.

Es geschieht, dass jemand sein Leben lang allein ist.

Nachtaufnahme

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