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Ich kann viele Katzen retten, aber kein einziges Schwein

Wie eine Tierschützerin für die Rechte der Nutztiere kämpft

In einer weißen Schale zur Schau gestellt, eingewickelt in Plastikfolie, liegt Sonia-Ellen Lühring über 90 Minuten lang auf dem Boden. Bis auf die Unterwäsche nackt. Regungslos. Blutverschmiert. Das Blut ist zwar mit roter Farbe nur nachgemacht, der Effekt aber unübertroffen. "Menschenfleisch, 3,99 Euro" – steht auf der Verpackung. Sonia-Ellens Körper ist einfach nur ein Stück Fleisch. Ein paar Kröten wert. Mit der "Fleischschalen-Aktion", die die Tierschutzpartei von der PETA aufgegriffen hat, wollen die Aktivisten gegen die Fleischpreise und Massentierhaltung protestieren. "Das sollte die Menschen zum Nachdenken bewegen, sie für einen Augenblick aus ihrer Routine reißen", sagt Sonia-Ellen.


Nutztiere haben keine Rechte

Der Tierschutzpartei ist die gebürtige Niedersächsin beigetreten, weil sie sich machtlos gefühlt hat. "Um für den Tierschutz wirklich etwas zu tun, muss man in die Politik gehen. Über das freiwillige Engagement in den Vereinen und Organisationen erreicht man nichts für die Nutztiere. In Deutschland gelten die Gesetze nur für die Haustiere, wenn überhaupt. Ich kann zwar Katzen retten, aber kein einziges Schwein. Das quält mich sehr." Das Messen mit zweierlei Maß findet sie unerträglich. "Wir regen uns auf, weil in China Hunde gegessen werden, die Schweine in Deutschland sind uns aber vollkommen egal.

Massentierhaltung abschaffen

Das Wegschauen und die Gleichgültigkeit in der Gesellschaft sind nur deswegen möglich, weil Politik und Wirtschaft Hand in Hand gehen. Als Kandidatin der Tierschutzpartei will Sonia-Ellen Lühring die Massentierhaltung abschaffen, ein Verbot der Tiere in Zirkussen erwirken, Tierversuche verbieten und stattdessen Alternativmethoden in der Forschung fördern. Auch mehr Unterstützung für Tierheime ist ebenso nötig wie eine Kastrationspflicht für Hunde und Katzen. Die Aufgabenliste ist lang, die erste große Herausforderung bleibt wohl aber der Zusammenhalt zwischen den Tierschützern, die sehr unterschiedliche Vorstellungen und Ziele haben. "Wir müssen eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Verbänden und Tierschutzorganisationen erreichen, an einem Strang ziehen, die Arbeit transparenter gestalten. Zurzeit gibt es noch sehr viele unterschiedliche


Sonia-Ellen Lühring

Konzepte und Vorstellungen, die für die Einzelnen eine größere Rolle spielen als das übergeordnete Ziel: ein strengeres Tierschutzgesetz, das ausnahmslos für alle Tiere gilt. Je zersplitterter die Tierschützer sind, desto weniger erreichen wir."

Gegen die Zucht

Adoptionen von Hunden und Katzen aus dem Ausland findet sie nur bedingt sinnvoll. "Tierschutz muss im eigenen Land beginnen. Ländern, in denen es kein Tierschutzgesetz gibt, muss Hilfe angeboten werden. Wenn diese nicht angenommen wird, müssen Sanktionen erfolgen. In Rumänien etwa wäre eine flächendeckende Kastration viel wirkungsvoller als die Verfolgung und Tötung der Straßenhunde." Dazu kommt noch, dass sehr oft Geschäfte mit dem Mitleid gemacht werden. "Man verstümmelt Tiere absichtlich, damit sie hier leichter vermittelt werden." Sie selbst hat drei adoptierte Katzen zu Hause. Die Tierheime quellen über, das Elend ist unermesslich. Deswegen ist Sonia-Ellen auch strikt gegen die Zucht von Tieren. "Es gibt so viele Tiere, die dringend ein Zuhause brauchen. Warum muss man sie noch zusätzlich züchten?

Partei Mensch Umwelt Tierschutz www.tierschutzpartei.de

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