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II. Von PerpignanPerpignan, Ort bis AlhamaAlhama de Murcia, Ort

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Bayerische Staatsbibliothek München, Clm 431, fol. 110v

Am 17. September kamen wir, nachdem wir 9 Meilen geritten waren, von NarbonneNarbonne, Ort in die edle Stadt PerpignanPerpignan, Ort. Sie liegt am Fuße des PyrenäengebirgesPyrenäen, Gebirge in einer sehr schönen Ebene, die 7 Meilen breit und ebenso lang ist; sie wird im Norden, Osten und Westen von den PyrenäenbergenPyrenäen, Gebirge umgeben, im Süden vom Meer1. Die Ebene wird Grafschaft von RoussillonRoussillon, L. genannt. Dort gibt es Städte, Burgen und Befestigungsanlagen, etwa 100, und die Hauptstadt ist Perpignan. Das edelste Land bringt die verschiedenartigsten Früchte hervor, hauptsächlich den hervorragenden Süßwein, der Muskateller heißt.

Diese Stadt ist meiner Meinung nach genauso bekannt wie UlmUlm, Ort, vor allem wegen seiner Kaufleute und wegen seiner Tuche aus feiner Wolle2. Die edelste unter den übrigen Kirchen ist der Jungfrau MariaPerpignan, OrtSainte-Marie de la Real, K.Maria / Maryam, Hl., bibl. Gestalt, Mutter Jesu Christi geweihtPerpignan, OrtSainte-Marie-de-la-Real, K., sie wurde neu erbaut, ist aber noch nicht vollendet. Niemals habe ich größere Bögen gesehen. Ich glaube, dass ihre Breite derjenigen der SebalduskircheNürnberg, OrtSt. Sebald, K. in NürnbergNürnberg, Ort entspricht, die nur durch einen einzigen Bogen abgeschlossen wird. Wir waren außerhalb der Stadt, in der Nähe der Mauer untergebracht, im Haus eines gewissen Ritters namens Don SigibertSigbert, Ritter, Gastgeber in Perpignan, dessen Haus so großartig war, dass man glauben konnte, es sei ein Kastell oder Palast. Jenseits des Hauses gegen Norden lagen zwei äußerst große und sehr schöne Gärten. Sie waren wie Umgänge und Kreuzgänge der Klöster in DeutschlandDeutschland, L. angelegt. Alle Wandelgänge waren von verschiedenen Arten edelster Rebstöcke umgeben, die Seiten aber mit unterschiedlichen Bäumen umsäumt. Das Quadrat des ersten Gartens maß an einer Seite 232 Schritte, und beim anderen waren es 223. Welch großen Raum diese zwei Gärten einnahmen! Jene Gärtlein waren mit den verschiedensten Arten von Obstbäumen bepflanzt, die in jenen Gegenden zu wachsen pflegen. Im September, der Zeit, als wir dort waren, wuchsen dort viele Granatäpfel, Apfelsinen, Trauben, Feigen, Mandeln, Nüsse, Pfirsiche und unzählige andere Obstsorten. Wahrhaftig, ein aufmerksamer Beobachter könnte sich im Paradies wähnen. Durch einen klug angelegten Aquädukt wurden diese Gärten sehr einfach mit dem Wasser eines vorbeiströmenden Flusses bewässert. Eine Stunde würde nicht genügen, um all diese schönen Dinge aufzuzählen. Niemals haben wir ähnliche Gärten gesehen. Das Gefolge des Ritters versicherte uns, dass alle Fremden, die sich dort aufhielten, noch nie etwas Ähnliches gesehen hätten.

Diese Grafschaft gehört seit 30 Jahren zur Jurisdiktion des Königs von FrankreichLudwig XI., Kg. von Frankreich (1461–1483), der sie als Beute vom König von Aragón erhielt. Aber im Jahr der Eroberung von GranadaGranada, Ort forderte sie der König von SpanienSpanien, L. ein, der französische König gewährte ihm dies gern, und nun ist sie unter spanischer Herrschaft3.

Am 19. September verließen wir PerpignanPerpignan, Ort. Nachdem wir drei Meilen am Fuß der PyrenäenPyrenäen, Gebirge entlanggegangen waren, gelangten wir zu einem Kastell, das den Namen VolonLe Boulou / Volon, Ort (Le Boulou) hat. Wir drangen durch einen sehr unwegsamen und rauen Weg weiter in das Gebirge ein, ließen rechts La GuardiaLaguardia, Ort, eine schöne Befestigung und eine hohe Bergspitze zurück, und nachdem wir die Pässe schließlich überquert hatten, gelangten wir nach KatalonienKatalonien, L., zunächst nach La JunqueraLa Jonquera / La Junquera, Ort und schließlich nach FigueresFigueras, Ort.

Am 20. September, nachdem wir fünf Meilen seit FigueresFigueras, Ort gegangen waren, erreichten wir die alte und edle Stadt, die GironaGirona / Gerona, Ort genannt wird. Sie hat einen Bischofssitz und eine berühmte KathedraleGirona, OrtSant Feliu, K., wo der heilige NarcissusNarcissus († 307), Bf. von Girona, der erste Erzbischof (!), durch Wunder hervorsticht4. Es sind zwei Stadtteile, die ein recht sauberes Flüsschen trennt.

Der Reisebericht des Hieronymus Münzer

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