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2. Wir haben den Zugang zu unseren Gefühlen, Körperempfindungen, unserer Sinnlichkeit und unseren Grenzen verloren.

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Sich über die eigenen Gefühle bewusst zu sein, besonders über solche der Unsicherheit und Angst, bringt neue Dimensionen, Farben und Tiefe in unser Leben. Ohne dieses Bewusstsein ist unser Leben steif und mechanisch, und wir spüren keine Freude. Die Körperwahrnehmungen sind dabei ein sehr empfindsames Messinstrument für unser inneres Erleben: sind unsere Emotionen erstarrt oder leben wir in Scham und Angst, sind wir verunsichert und fühlen uns schutzlos. Damit einher geht auch der Verlust unserer natürlichen Sinnlichkeit und Lebendigkeit.

Das Lähmendste daran ist, das Gefühl für die eigenen Grenzen verloren zu haben und man ist dann nicht mehr in der Lage, Übergriffe auf physischer, sexueller, emotionaler oder spiritueller Ebene mitzubekommen oder sich gar davor zu schützen. Wenn wir also nicht in unserem Körper sind, verlieren wir die Verbindung zum Liebesfluss, können unsere Grenzen nicht wertschätzen und verlieren so den Kontakt zu anderen und dem Leben an sich.

Hier möchte ich (Krish) gerne meine eigene Erfahrung beschreiben, als ich die Wahrnehmungsfähigkeit für meine Emotionen, die subtilen Signale meines Körpers, und den Respekt für meine Grenzen verloren hatte. Viele Jahre fühlte ich mich zu Lehrern hingezogen, die lehrten, dass man seine Aufmerksamkeit nicht auf den Körper richteten sollte, sondern auf die „höheren Sphären“. Während ich Medizin studierte und auch später als Assistenzarzt praktizierte ich viele Stunden am Tag Yoga und Meditationen. Es gehörte nicht zu meiner spirituellen Praxis, Körperwahrnehmungen, Gefühle, Sinnlichkeit und Sexualität zu spüren und zu erforschen. Vielmehr erforderte mein spiritueller Weg, dass ich versuchte andere zu retten, in dem Missverständnis, damit etwas Gutes zu tun. Gleichzeitig hatte ich Schuldgefühle wegen meiner eigenen Bedürfnisse und natürlich waren meine persönlichen Grenzen unwichtig. Erst als ich an einem Human-Potential-Training teilnahm, das sich „Lifespring“ nannte, wurde mir klar, wie sehr ich von meinem Körper, meinen Gefühlen, der Sinnlichkeit und Lebensenergie in mir, aber auch von der Notwendigkeit eigener Grenzen abgespalten war. Diese Einsicht veränderte mein Leben. Mit der Unterstützung der Seminarleiterin konnte ich erkennen, wie eingeschränkt meine spirituelle Suche geworden war. Mit ihrer Hilfe konnte ich sehen, dass alle Methoden, die sich gegen das Wahrnehmen des Körpers, der Emotionen, der Sexualität und Sinnlichkeit richten, nicht der richtige Weg sein können. So trennte ich mich dann von meinen früheren Lehrern und der Zwanghaftigkeit meiner bisherigen Praxis. Mit der Unterstützung verschiedener Therapien und der andauernden Liebe zu meiner Partnerin Amana, mit der ich seit 26 Jahren zusammen bin, habe ich endlich gelernt, alle Aspekte des Lebens zu genießen.

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