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3) Notruf

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Der richtige Zeitpunkt, um den Notruf abzusetzen, hängt in erster Linie von den Umständen ab. Sofort nachdem man sich einen Überblick verschafft hat, setzt man einen kurzen Notruf ab – wenn eine der folgenden Situationen gegeben ist:

Professionelle Rettung ist rasch zu erwarten (Handyempfang, Flugwetter, Pistennähe, …).

Es sind genügend Retter vor Ort, sodass jemand den Notruf übernehmen kann, ohne dass in der Verschüttetensuche eine Zeitverzögerung entsteht.

Die rasche Kameradenrettung hat wenig Erfolgschancen, da der Verschüttete oder die „Retter“ keine Notfallausrüstung mitführen bzw. nicht wissen, wie man damit umgeht.

Ist man als Retter alleine oder sind professionelle Rettungskräfte aufgrund von fehlendem Handyempfang oder schlechten Witterungsbedingungen innerhalb eines kurzen Zeitraumes nicht zu erwarten, beginnt man gleich mit der Verschüttetensuche und setzt den Notruf später – nach erfolgter Erster Hilfe – ab.

Hat man Handyempfang, wählt man den Alpinnotruf 140. Hat man mit dem eigenen Netz keinen, jedoch Zugriff auf das Mobilfunknetz eines anderen Netzbetreibers, wählt man die Nummer 112. Über diesen Euronotruf kommt man in die nächstgelegene Polizei-Leitstelle, von der aus der Einsatz dann koordiniert wird.

Für Bergführer ist es jedenfalls überlegenswert, sich ein alternatives System zur Alarmierung (z.B. Satelliten-Handy) anzuschaffen.

Rasch gilt es die folgenden Fragen zu beantworten:

Wo ist es passiert?

Was ist passiert?

Wie viele Personen sind betroffen?

Wie sind die Wetter- und Sichtbedingungen?

Stets ist dabei den Anweisungen der Leitstelle zu folgen, ihre Fragen sind zu beantworten. Nachdem die Leitstelle das Gespräch beendet hat, sollte man erreichbar bleiben (Mobiltelefon eingeschaltet lassen).

Bei der Ortsangabe ist es hilfreich, wenn man die Koordinaten des Unfallorts kennt. Diese können entweder der Karte entnommen (braucht Zeit) oder vom GPS-Gerät bzw. einem Smartphone mit GPS-Funktion abgelesen werden. Sogenannte Notruf-Apps können in diesem Zusammenhang wertvolle Hilfestellung geben, wenngleich man mit einer klassischen Ortsangabe („Wir sind ca. 100 Hm oberhalb der XY-Alm“) immer noch am schnellsten ist.

Auch wenn ein kurzer Notruf abgesetzt wurde, empfiehlt es sich, nach Freilegen der Atemwege des Verschütteten bzw. nach erfolgter Erster Hilfe nochmals anzurufen, um sich zu vergewissern, dass ein Einsatz bereits angelaufen ist und es keine Missverständnisse gegeben hat.

Hat man keinen Empfang und ist die Verschüttetensuche erfolglos, muss man notfalls den Unfallort verlassen, um Hilfe zu holen bzw. um einen Notruf abzusetzen.

Tiroler Skitouren Handbuch

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