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Die wichtigsten Punkte bei der Lawinenrettung sind:

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Ausgraben und Kopf freilegen Atemwege sofort mit den Händen vom Schnee befreien. Ist eine Atemhöhle vorhanden?

Bewusstseinskontrolle Erfolgt auf „Anrufen“ keine Reaktion, wird durch Berührung (leichtes Zwicken) ein Weckreiz gesetzt. Reagiert der Verschüttete adäquat und ist er bei Bewusstsein, wird er weiter ausgegraben und bestmöglich versorgt (Kälteschutz, Schockbekämpfung, …). Reagiert er nicht, ist kein Bewusstsein vorhanden – es folgt die Atemkontrolle.

Atemkontrolle Die Mundhöhle wird inspiziert und bei Verlegung (z.B. durch Schnee) gesäubert. Dazu wird der Kopf vorsichtig zur Seite gedreht. Erst danach wird er überstreckt und mit Wange und Ohr die Atmung kontrolliert. Die Hand legt man dabei auf den Brustkorb, um zu fühlen, ob sich dieser hebt und senkt. Falls normale Atmung feststellbar ist: Vorsichtig weiter ausgraben, stabile Seitenlage herstellen, vor Kälte schützen und überwachen.

Sofortige Beatmung Falls keine normale Atmung feststellbar ist, sofort (noch vor dem vollständigen Ausgraben) mit der Beatmung beginnen. Dazu bleibt der Kopf in überstreckter Position und man führt in der eigenen Atemfrequenz eine Mund-zu-Mund-Beatmung durch (Beatmungsvolumen ca. 500–600 ml). Dabei beobachtet man die Hebung und Senkung des Brustkorbes als Zeichen der effizienten Atemspende.

Herz-Lungen-Wiederbelebung 30:2 Sobald es die Situation zulässt und der Verschüttete auf einer harten, festen Unterlage liegt, wird mit der kombinierten Herz-Lungen-Wiederbelebung im Verhältnis 30:2 begonnen. Der Druckpunkt liegt dabei in der Mitte des Brustkorbes, die Drucktiefe beträgt ca. 4–5 cm und die Frequenz mindestens 100/Min. Nach 30 Herzmassagen wird zwei Mal beatmet. Die Wiederbelebung wird so lange durchgeführt, bis der Betroffene wieder normal atmet oder die Rettungsmannschaften eintreffen.

Abtransport Der Abtransport des Verschütteten sollte idealerweise durch die Bergrettung bzw. durch professionelle Rettungskräfte erfolgen, da hier sehr schonend vorgegangen werden muss. Das behelfsmäßige Abtransportieren mittels Biwakschleife ist ein Notbehelf, der nur in absoluten Ausnahmesituationen gerechtfertigt ist.

Bei vielen Rettungseinsätzen im Gebirge kommt der Hubschrauber zum Einsatz. Der Landeplatz sollte einigermaßen eben, hindernisfrei und mindestens 5 × 5 Meter groß sein. Die Entscheidung, ob gelandet wird, bleibt immer dem Piloten vorbehalten. Bei Tiefschnee ist der Landeplatz nach Möglichkeit mit Skiern festzutreten.

Der Einweiser steht mit dem Rücken zum Wind am Ende des Landeplatzes. Bei der Landung muss der Einweiser unbedingt an seinem Platz bleiben. Er ist bei aufgewirbeltem Schnee die einzige Orientierungshilfe für den Piloten.

Achtung: Der unmittelbare Bereich um den Hubschrauber ist eine Gefahrenzone. Lose Gegenstände (z.B. Biwaksack, Bekleidung etc.) müssen weggeräumt werden. Eine Annäherung zum Hubschrauber erfolgt nur auf Zeichen der Besatzung.

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