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8) Ausschaufeln

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Gerade in den letzten Jahren wurde der Stellenwert des systematischen Schaufels deutlich, da die mögliche Zeitersparnis in diesem Bereich beträchtlich ist.

Ist man als Retter alleine, beginnt man unterhalb der Sonde mit dem Ausgraben. Die Entfernung zur Sonde entspricht dabei der Verschüttungstiefe. Wichtig ist, dass man keinen „Brunnenschacht“ gräbt, sondern den Schnee großflächig wegschaufelt.

Als derzeit wohl beste Schaufelstrategie in der Gruppe kann das V-förmige Schneeförderband von Manuel Genswein bezeichnet werden. Dazu stellen sich die Retter V-förmig unterhalb der Sonde auf – bei flachen Ablagerungen macht man ein breites V (doppelte Verschüttungstiefe), bei steilen Ablagerungen ein schmales V (einfache Verschüttungstiefe). Der Abstand der Retter zueinander beträgt ca. 80 cm, wobei man sich wechselseitig positioniert. Das Kommando übernimmt der Retter an der Spitze. Da der Retter an der Spitze die höchste Belastung hat, sollte spätestens nach 4 Min. im Uhrzeigersinn rotiert werden. Nur dadurch kann auch über einen längeren Zeitraum die Grableistung aufrecht erhalten werden. Sobald man den Körper erreicht, müssen schnellstmöglich die Atemwege freigelegt werden, um das Überleben des Verschütteten zu gewährleisten. Tatsächlich ist nämlich Ersticken die Haupttodesursache bei Ganzverschütteten in Lawinen. Bereits beim Ausschaufeln sollte man darauf achten, ob der Verschüttete freie Atemwege hat – dies ist eine wichtige Information für die weitere Behandlung durch den Notarzt.


Ausschaufeln

Der Retter an der Spitze verwendet zum Freilegen der Atemwege nur noch seine Hände, um das Opfer vor weiteren Verletzungen zu bewahren. Die restlichen Retter rücken auf und graben den Verschütteten weiter aus. So kann während des Ausgrabens mit den lebensrettenden Sofortmaßnahmen begonnen werden.

Da das V-förmige Schneeförderband erst ab einer Gruppe von 5 Personen wirklich gut funktioniert, kann man in kleineren Gruppen auch ein umgekehrtes V machen. Diese von Bruce Edgerly (BCA) entwickelte und publizierte Technik ist jedenfalls eine gute Alternative.

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