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17. Erkrankung des Diokletian.

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Nachdem Diokletian solche Blutschuld auf sich geladen, war bereits auch das Glück von ihm gewichen. Er brach alsbald nach Rom auf, um dort das Fest der zwanzigjährigen Regierung zu feiern, das für den zwanzigsten November28 bevorstand. Nach Verlauf der Festlichkeiten stürzte er, da er den Freimut des römischen Volkes nicht ertragen konnte, ärgerlich und mißgestimmt aus der Stadt, obschon der erste Januar vor der Türe stand, an dem ihm das neunte Konsulat übertragen werden sollte. Dreizehn Tage konnte er nicht mehr aushalten, um lieber zu Rom als zu Ravenna seinen Aufzug als Konsul zu halten, sondern mitten im Winter brach er auf. Unter der Einwirkung von Kälte und Regen zog er sich eine zwar nicht erhebliche, aber andauernde Krankheit zu, so daß er auf dem ganzen Wege litt und sich zumeist in der Sänfte tragen ließ. So verging der ganze Sommer, bis er auf dem Umwege über das untere Donauufer nach Nikomedien kam, während bereits eine schwere Erkrankung im Anzuge war. Obwohl er sich sehr angegriffen fühlte, so ließ er sich doch in der Sänfte in die Öffentlichkeit bringen, um die von ihm erbaute Rennbahn einzuweihen, gerade ein Jahr nach dem Regierungsfeste. Dann verfiel er in eine tiefe Erschöpfung, so daß man bei allen Göttern für sein Leben betete. Am dreizehnten Dezember29 gab es mit einemmale Wehklagen im Palaste, Niedergeschlagenheit und Tränen auf dem Angesichte der Richter, Ängstlichkeit und Schweigen in der ganzen Stadt. „Er ist bereits gestorben,“ hieß es, „ja sogar schon begraben.“ Da verbreitete sich am darauffolgenden Morgen plötzlich das Gerücht, daß er lebe. Die Mienen der Hausgenossen und Gerichtsbeamten heiterten sich auf. Manche vermuteten die Geheimhaltung seines Todes, bis Galerius käme, damit die Soldaten keine Neuerung versuchten. Diese Mutmaßung kam so zur Geltung, daß niemand mehr an sein Leben glaubte, bis er am ersten März sich öffentlich zeigte. Er war kaum mehr zu erkennen; denn ein ganzes Jahr lang hatte die Krankheit an ihm gezehrt. An jenem dreizehnten Dezember war er in eine todesartige Betäubung gesunken. Er gewann zwar das Bewußtsein wieder, aber nicht ganz; denn er war nicht mehr recht bei Sinnen, so daß er zu gewissen Stunden den Gebrauch des Geistes verlor, zu gewissen Stunden ihn wieder gewann.

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