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30. Tod Maximians, 310.
ОглавлениеSo hatte Maximian die Ehre als Kaiser und Schwiegervater eingebüßt. Aber er konnte sich in die Erniedrigung nicht finden und sann wieder auf neue Nachstellungen, nachdem es ihm das erstemal ungestraft hingegangen. Er beruft seine Tochter Fausta und reizt sie durch Bitten und Schmeicheleien zum Verrat an dem Gemahl. Er verspricht ihr einen anderen, würdigeren Mann, nur solle sie gestatten, daß das Schlafgemach offen bleibe und nachlässiger bewacht werde. Jene verspricht alles, hinterbringt aber die Sache sofort ihrem Gemahl. Man verabredet eine Veranstaltung, um den handgreiflichen Beweis der Untat zu erlangen. Ein geringfügiger Eunuch wird unterschoben, um für den Kaiser zu sterben. Maximian steht in der Stille der Nacht auf und findet alles für den Anschlag gelegen. Die Wächter waren spärlich und in größeren Abständen. Diesen schützt er ein Traumgesicht vor, das er geschaut habe und das er seinem Sohne erzählen wolle. So dringt er bewaffnet ein, ermordet den Eunuchen und stürzt prahlend heraus unter lauter Anpreisung seiner Tat. Da zeigt sich plötzlich auf der anderen Seite Konstantin mit einem Haufen Bewaffneter. Der Leib des Erschlagenen wird aus dem Schlafgemach gebracht. Wie angewurzelt steht der auf frischer Tat ertappte Mörder, wie
„Hartes Gestein aufragt und starrt marpessische Klippe“47.
Man wirft ihm Ruchlosigkeit und Verbrechen vor und gestattet ihm schließlich die freie Wahl des Todes; und
„Hoch an den Balken knüpft er die Schlinge des garstigen Todes“48.
Maximian war einer der mächtigsten Kaiser des römischen Namens gewesen; er hatte, was lange nicht mehr stattgefunden, mit ungeheurem Glanze das Fest der zwanzigjährigen Regierung gefeiert; und jetzt endigte er, den so stolzen Hals zerquetscht und gebrochen, ein abscheuliches Leben mit einem schimpflichen und schmachvollen Tode.