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23. Allgemeine Kopf- und Vermögenssteuer.

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Indes wurde das Unglück und der Jammer erst allgemein durch die Kopf- und Vermögenssteuer, die gleichzeitig für alle Provinzen und Städte angeordnet wurde. Die Menge der Steuerbeamten ergoß sich überallhin und brachte alles in Aufruhr. Es waren Bilder des Schreckens, wie beim Einfall der Feinde und der Wegführung der Gefangenen. Die Äcker wurden schollenweise abgemessen, Weinstöcke und Bäume gezählt. Jede Art von Haustieren wird verzeichnet, bei den Menschen die Zahl der Köpfe vermerkt. In den Städten drängte sich städtische und ländliche Bevölkerung zusammen. Alle Plätze waren mit Scharen von Gesinde überfüllt. Jeglicher war mit Kindern und Sklaven zur Stelle. Foltern und Schläge hallten wieder. Söhne folterte man wider die Väter, die treuesten Sklaven gegen die Herren, Gattinnen wider die Gatten. Wenn alles erfolglos war, so folterte man die Besitzer gegen sich selbst, und wenn der Schmerz obsiegte, so schrieb man als Eigentum zu, was nicht vorhanden war. Nicht Alter, nicht Gebrechlichkeit fand Nachsicht. Kranke und Bresthafte wurden herbeigeschleppt und bei den einzelnen das Alter abgeschätzt. Kindern fügte man Jahre hinzu, Greisen nahm man sie weg37. Alles war voll Jammer und Trauer. Was einst die Alten gegen Besiegte nach dem Kriegsrechte verfügt hatten, das wagte jetzt Galerius gegen Römer und Untertanen der Römer zu verfügen; denn seine Vorfahren waren einst der Kopfsteuer unterworfen worden, die Trajan als Sieger den Daziern wegen ihrer immerwährenden Empörungen zur Strafe auferlegt hatte. Von da an mußte man Steuer für den Kopf entrichten und Kaufpreis für das Leben zahlen. — Doch traute man nicht den nämlichen Schätzleuten, sondern schickte immer die einen nach den anderen, als ob diese noch mehr finden würden; und immer wurden die Ansätze verdoppelt. Wenn nämlich die späteren nichts fanden, so fügten sie nach Belieben hinzu, um nicht umsonst geschickt zu sein. Inzwischen nahmen die Haustiere ab, Menschen starben weg. Dies hinderte nicht, daß die Abgaben nicht auch für die Verstorbenen entrichtet werden mußten. Kurz, unentgeltlich konnte man nicht mehr leben und nicht einmal mehr sterben. Nur die Bettler waren noch übrig, von denen man nichts eintreiben konnte. Elend und Unglück hatte sie gegen jede Art von Beeinträchtigung sichergestellt. Doch siehe, der mildherzige Mann erbarmte sich auch dieser, um ihrer Not ein Ende zu machen. Er ließ sie alle zusammenbringen, auf Booten hinausschaffen und ins Meer versenken. Wie barmherzig von dem Manne, daß er allem Elende unter seiner Herrschaft abhelfen wollte. Während er so der Hinterziehung der Steuer unter dem Vorwand der Besitzlosigkeit vorbeugen wollte, hat er eine Menge wirklich Armer gegen alles Gebot der Menschlichkeit ums Leben gebracht.

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