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Ein geistliches Vermächtnis hinterlassen

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Haben Sie schon einmal von den Shakers („Schüttlern“) gehört? Die Shaker waren eine religiöse Gruppe, deren Blütezeit im frühen 19. Jahrhundert lag und die im Osten der Vereinigten Staaten große Gemeinden aufbaute. Shaker nannte man sie, weil sie den speziellen Brauch pflegten, während ihrer Versammlungen ins Zittern zu geraten.

Heute sind die Shaker Geschichte. Die letzte und sichtbarste Spur dieser Leute sind die schlichten, solide gearbeiteten Möbel, die sie hergestellt haben. Wie kam es, dass diese einst blühende Gruppe so rasch ausstarb? Weil die Shaker an den Zölibat glaubten und ihn über die Ehe stellten. So konnten sie sich kaum vermehren. Schon bald verloren sogar die religiösen Erweckungen, die dem Shakertum viele Neubekehrte zuführten, an Schwung, und im späten 19. Jahrhundert kam es zum Niedergang der Gruppierung.

Wenn wir keine Kinder in die Welt setzen, wird unser Vermächtnis ausgebremst und wir haben eben keine Nachkommenschaft, ganz ähnlich wie die Shaker. Wenn es keine geistlichen Väter und Mütter gibt, die die nächste Generation großziehen, laufen wir ernstlich Gefahr, auszusterben. Dann bleibt nichts weiter übrig als religiöses Mobiliar, das man irgendwo in einer Ecke aufstapelt und von Zeit zu Zeit mit ebenso nostalgischen wie wehmütigen Gefühlen bewundert.

Meine erweiterte Familie versammelt sich jedes Jahr zu einem Familientreffen: Tanten, Onkel, Brüder, Schwestern, Cousins und Kusinen, Neffen und Nichten, allesamt Leute, die eine Verbindung zum Kreiderschen Familienstammbaum haben. Als meine Großeltern noch lebten, konnte ich beobachten, wie sie sich bei diesen Familientreffen immer wieder verschmitzt ansahen. Sie wussten, dass es uns alle nur ihretwegen gab, und ihre Nachkommenschaft versammelt zu sehen, verschaffte ihnen eine tiefe Befriedigung.

Der Herr möchte geistliche Familien sehen, die sich fortwährend von Generation zu Generation reproduzieren. Der Apostel Paulus dachte über vier Generationen hinweg, als er Timotheus seinen Sohn nannte und ihn ermahnte, sich seinerseits vertrauenswürdige Männer auszusuchen, an die er weitergeben konnte, was Paulus ihm anvertraut hatte: „… was du [zweite Generation] von mir [erste Generation] in Gegenwart vieler Zeugen gehört hast, das vertraue treuen Menschen an [dritte Generation], die tüchtig sein werden, auch andere [vierte Generation] zu lehren!“ (2 Tim 2,2). Paulus dachte an sein geistliches Vermächtnis und sprach als geistlicher Vater zu seinem Sohn, von dem seine geistlichen Enkel und Urenkel kommen sollten. Die gesamte Bibel ist mit einer Familienperspektive geschrieben. Für Paulus war es ganz natürlich, in der Kategorie geistlicher Nachkommenschaft zu denken, denn die biblische Gesellschaft war in Familienverbänden organisiert. Das hatte Gott so gewollt. Er hat eine Generationenperspektive, und auch wir müssen diese Sicht einnehmen.

Authentisches geistliches Mentoring

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