Читать книгу Authentisches geistliches Mentoring - Larry Kreider - Страница 20
Die Liebe einer Mutter
ОглавлениеEines Tages stieg der neunjährige Joey aus dem Schulbus und sagte: „Mama, der Bus ist so leer, dass jeder von uns ’ne ganze Sitzreihe für sich allein haben könnte. Aber die dämlichen Mädchen quetschen sich allesamt in eine einzige rein!“ In seiner Männlichkeit konnte er nicht begreifen, dass weibliche Menschen beieinander hocken müssen.
Gott schuf Mann und Frau einzigartig im Hinblick auf ihre Beziehungen zueinander. Die Verschiedenheit von Mann und Frau ist als Segen gedacht; sie soll unser Leben ausgewogen machen, damit wir die Liebe des Vaters zu uns nur umso reicher und völliger begreifen können. Frauen scheinen auf Intimität und tiefe Freundschaften angelegt zu sein. Weibliche Wesenszüge werden oft mit Attributen wie sanft, pflegend, intuitiv und empathisch beschrieben. Wenn Frauen zusammenkommen, reden sie oft über ihre Gefühlen und Beziehungen, ihre Arbeit und ihre Familien, und in ihren Gesprächen untereinander treten oft ihre nährenden, mütterlichen Wesenszüge hervor. Frauen sehen sich in Beziehung mit den Menschen in ihrem Umfeld und sie ziehen intime Nähe der Isoliertheit vor. Dadurch können Frauen einzigartig mit engen Beziehungen umgehen.
Die Fähigkeit der Frauen zu lieben übersteigt häufig die der Männer und zeigt überdeutlich den weiblichen Zug, Ernährerin zu sein. Sprüche 10,1 sagt: „Ein weiser Sohn erfreut den Vater, aber ein törichter Sohn ist der Kummer seiner Mutter.“ Es ist normal, dass eine Mutter tieferen Schmerz empfindet, weil ihre Liebe zu ihren Kindern sogar noch zarter ist als die eines Vaters.
Natürlich müssen Sie keine Mutter im biologischen Sinn sein, um Zartheit und Mitgefühl zu zeigen. Jede Christin, die Gottes Herz und seine ewige Liebe begreift, entwickelt umsorgende, mütterliche Wesenszüge. Woher wissen wir, dass Gott das zarte, fürsorgliche Herz einer Mutter hat? Textstellen wie Jesaja 49,15 und 66,13 schildern, dass Gott sein Volk so liebt wie eine Mutter ihre Kinder. Diese Stellen zeigen Gottes Zartheit und seinen Wunsch, uns zu umhegen und fruchtbar zu machen.
Immer wieder porträtiert die Heilige Schrift uns Gott in seinen umsorgenden, mütterlichen Zügen: „Vergisst etwa eine Frau ihren Säugling, dass sie sich nicht erbarmt über den Sohn ihres Leibes? Sollten selbst diese vergessen, ich werde dich niemals vergessen. Siehe, in meine beiden Handflächen habe ich dich eingezeichnet“ (Jes 49,15-16). Etwas weiter hinten im Jesajabuch sagt der Herr: „Wie einen, den seine Mutter tröstet, so will ich euch trösten“ (66,13). Gottes tiefe, bleibende Liebe zu uns ist sogar noch größer als die stärksten Bande zwischen einem Neugeborenen und seiner Mutter.
In Matthäus 23, wo Jesus sein Mitleid mit denen zeigte, die ihn zurückwiesen, bietet sich uns ein weiteres Bild vom umhegenden, zärtlichen Mutterherzen Gottes:
Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt! (Mt 23,37).
Jesus sehnte sich danach, seine wundervolle Gnade und Gunst jenen geistlich blinden religiösen Führern in Jerusalem zukommen zu lassen. Auch wenn sie seine Liebe zurückwiesen, bot er sie ihnen doch an, voller Mitleid, wie eine Henne ihre Küken unter ihren Flügeln schart, um sie zu schützen, zu bergen, zu wärmen und zu trösten.