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Kapitel Acht
ОглавлениеDer Königsdämon
Gareth spürte, dass ihn König Ascia genau beobachtete, als er sich vorbeugte, um sein Glas neu aufzufüllen. Der ockerfarbene Whisky war Dorians Favorit und er sorgte dafür, dass ständig ein gewisser Vorrat in seiner Nähe war, ganz egal, wo er sich befand. Einer der wenigen Luxusartikel, auf die sein König beharrte. Auf alles andere konnte er, wie es schien, verzichten, nur nicht auf diesen teuren, gehaltvollen Alkohol.
»Du wirkst verändert«, durchbrach Dorian schließlich die brennende Stille, die sich eingestellt hatte, kurz nachdem Gareth Dorians Privatzimmer betreten hatte. Hier empfing der König allein seine engsten Freunde sowie seine Familie.
Gareth schnaubte. Was sollte er auch sonst erwidern? Die Wahrheit war, dass er Dorian nicht mehr länger vertraute. Nun, zumindest nicht mehr gänzlich. Er war noch immer nicht darüber hinweggekommen, dass Dorian ihm verschwiegen hatte, wie hoch die Wahrscheinlichkeit tatsächlich gewesen war, dass er Alison durch sein Blut an sich binden würde.
Für einen Moment wirkte Ascia so, als würde er das Thema weiter verfolgen wollen, stattdessen ließ er es aber auf sich beruhen. Gareth kippte den Inhalt seines Glases vor Erleichterung in einem Zug herunter. Er wollte gewiss nicht über seine Gefühle reden, die er selbst ja schon als Schwäche sah. Es reichte, wenn er Kenntnis über seine eigenen Unzulänglichkeiten hatte. Er musste sie nicht noch der einzigen Person zeigen, von der er sich Anerkennung erhoffte, die er bisher immer bekommen hatte. Zumindest bis Alison hier aufgetaucht war und alles durcheinandergewirbelt hatte.
»Dieser Whisky …«, sinnierte Dorian und betrachtete die sich bewegende Flüssigkeit in seinem niedrigen, breiten Glas. »Ich kann mich nicht daran erinnern, ob es in Duster einen von ähnlicher Qualität gegeben hat.«
»Ich kann dir da leider auch nicht behilflich sein«, sprach Gareth etwas aus, das beiden bewusst war. Er war als kleiner Junge auf die Erde gekommen und konnte sich kaum noch an seine Heimat erinnern. Es reichte, dass er sich hier nie zu Hause gefühlt hatte.
»Hast du in letzter Zeit etwas von deiner Familie gehört?«
Manchmal wunderte sich Gareth, wie Dorians Verstand arbeitete. Die meiste Zeit aber nahm er diese sprunghafte Art der Gespräche einfach hin, da er ohnehin nicht dahinterkommen würde.
»Nein. Wieso?« Seine Familie wohnte in Billings und hielt sich weitestgehend von Gareth fern. Ganz so, wie er es gewünscht, wie er es gebraucht hatte.
»Nur so ein Gefühl.« Gareth schenkte sich ein weiteres Glas Whisky ein. »Alison scheint ihre Rolle als Anführerin gut anzunehmen. Wehrt sie sich noch gegen dein Blut oder die Bindung?«
Gareth konzentrierte sich darauf, nicht zu verkrampfen. Es wäre fatal, seine wirren Gefühle jetzt zu zeigen, da sie ein gefährliches Thema angeschnitten hatten. Alison.
»Nein. Nicht mehr aktiv jedenfalls«, antwortete er schulterzuckend. Lässig. Lapidar. Als würde es ihn nicht sonderlich interessieren, doch bevor er sich selbst daran hindern konnte, sprach er weiter. »Aber ich kann sehen, dass es sie noch immer stört.«
»Woran?« Dorians braune Augen blitzten interessiert auf, während seine Fingerspitzen über den Rand des Glases fuhren.
»Was?« Der jüngere Königsdämon war so gefangen von der selbstsicheren, machtvollen Art seines Königs, dass er die Frage vergessen hatte. Genauso wie er manchmal vergaß, wie alt Dorian tatsächlich war.
»Woran erkennst du, dass es sie noch immer stört?«, wiederholte dieser die Frage in einem leicht amüsierten Tonfall.
»Die Art und Weise, wie sie mich ansieht«, äußerte Gareth recht widerstrebend und wandte den Blick ab. Er spürte, wie sich sein Innerstes bei dem Gedanken daran zusammenzog. Wieso störte es ihn so sehr, dass ihn Alison noch immer bekämpfte? Nein, nicht wirklich bekämpfte. Sie schien ihre Rolle tatsächlich akzeptiert zu haben, doch nur äußerlich, um den Schein zu wahren; um Witze mit ihm zu reißen, die sie gar nicht so meinte, und Gespräche zu führen, die sie überhaupt nicht interessierten.
»Was meinst du damit?«, hakte Dorian weiter nach. Keine Gefühle außer tiefgreifendes Interesse waren seiner Miene nun zu entnehmen. Es erinnerte Gareth an die Bilder von verrückt gewordenen menschlichen Ärzten, die er beim Herumstöbern entdeckt hatte. Als würde der Wahnsinn in den Augen lauern.
»Ich will nicht darüber sprechen, Dorian«, schob er endlich einen Riegel vor dieses Verhör, was er schon längst hätte tun sollen.
Mit viel mehr Wucht, als nötig gewesen wäre, stellte er das Glas zurück auf den kreisrunden Kaffeetisch und erhob sich von dem Korksessel. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließ er das Zimmer. Egal, was er noch gesagt hätte, es hätte ihm nicht geholfen. Man verschloss sich seinem König nicht. Er verschloss sich seinem König nicht. Und heute hatte er es getan. Wieso?
Wütend auf sich selbst stampfte er blindlings die Treppen nach oben, den Flur entlang und rannte dann ausgerechnet in die Ausgeburt seiner Probleme: Alison.
Immer wieder Alison.
»Pass auf, wo du hingehst«, knurrte er, sie an den Oberarmen packend, damit sie nicht hinfiel. Sie blickte ihn aus ihren großen braunen Augen, die von langen dunklen Wimpern umrahmt wurden, an.
»Da hat wohl jemand schlechte Laune«, flötete sie viel zu gelassen für seinen Geschmack. Wann hatte sie aufgehört, ihm mit Verachtung zu begegnen? War es vor oder nach ihrem Kuss gewesen? Er kam nicht umhin, Alisons spöttisch lächelnden Mund anzusehen.
»Geh mir einfach nur aus dem Weg«, murrte er weiter, irritiert darüber, wie gut sie sich unter seinen Händen anfühlte. Was würde passieren, wenn er diese weiter herabwandern lassen würde? Über ihre schmale Taille, ihre Hüften …
»Oder was?« Sie schien erst, nachdem sie diese Worte geäußert hatte, etwas von der Richtung seiner Gedanken zu ahnen. Seine düstere Stimmung hatte sie schon vorher eingefangen, doch ein Blick in seine Augen zeigte ihr, dass seine gefährlichen Gedanken ihn ganz und gar abgelenkt hatten.
»Oder …«, begann er, bevor er sich ganz langsam vorbeugte, um ihr Zeit zu geben, zu fliehen, wenn sie es wünschte. Sie blieb jedoch, wo sie war. Allein ihre Atmung beschleunigte sich, als er sich mit seinen Lippen ihrem Hals stetig näherte.
Sie hatte ihr langes dunkelbraunes Haar zu einem Zopf geflochten, sodass er die zarte Haut unter ihrer Kinnlinie problemlos erreichen konnte. Er berührte sie nicht. Noch nicht. Sein Atem tänzelte ihre gebräunte Haut entlang bis zu ihrer entblößten Kehle, wo er seine Lippen das erste Mal benutzte, um sie zu kosten. Ein hohes Keuchen entfloh ihr, doch noch immer bewegte sie sich nicht. Auch nicht, als seine Hände genau das taten, was er sich vorgestellt hatte. Sie wanderten ihre Arme hinab, bis sie ihre Taille erreichten und diese dann umfassen konnten. Mit den Zähnen kratzte er leicht über ihre zarte Haut, bis es ihm nicht mehr reichte und ihr offenbar auch nicht. Eine ihrer vom Kämpfen schwieligen Hände zog an seinem Hemd, während die andere seine Wange berührte und schließlich seinen Nacken umfasste.
Sie verstärkte ganz leicht den Griff ihrer Hand, doch es reichte, um ihm mitzuteilen, was sie von ihm wollte.
Selbst wenn er den Willen gehabt hätte, hätte er das Unweigerliche nicht mehr weiter hinauszögern können.
Er löste sich von ihrem Hals, zog sich einen Moment zurück und suchte den Blick ihrer halb geschlossenen Augen. Sie öffnete ihre Lider und wartete. Dann hielt er es nicht länger aus, beugte sich erneut hinab und bedeckte ihren Mund mit dem seinen.
Sobald sich ihre Lippen trafen, verlor Gareth jegliches Gefühl für Zeit und Raum. Die Emotionen, die durch ihn hindurchrasten, waren allmächtig und fremd. Er spürte Alisons willigen Körper an sich, der im gleichen Maße seine Nähe suchte wie umgekehrt, bis er sie an die Wand gedrängt hatte, um sich der Länge nach an sie zu pressen. Sie stieß ein kleines, welterschütterndes Stöhnen aus, als er den Kuss vertiefte und ihre Bewegung nachahmte. Seine Hand fuhr in ihr Haar, wie ihre in seines gefahren war. Dann jedoch verhakte er sich in ihrem Zopf und nachdem er sich nicht sofort lösen konnte, ergab sich ein Moment, in dem er wirklich nachdenken konnte.
Ein Blick in ihr Gesicht verriet ihm, dass auch sie erst jetzt begriff, was sie taten. Schon wieder. Ihre Augen weiteten sich in dem gleichen Horror, den auch er in seinem Herzen spürte.
»Halt still«, wies er sie grob an. Viel grober, als sie es verdient hatte, während er versuchte, seine Finger aus ihrem weichen Haar zu lösen.
Ihre Atmung ging stoßweise, während er sich selbst noch weit besser unter Kontrolle hatte. Schließlich war er ein Dämon. Sie war nur ein Mensch.
Ein Mensch.
Er hatte schon wieder einen Menschen geküsst.
Er hatte schon wieder Alison geküsst.
Schließlich konnte er sich befreien und rückte eilig von ihr ab. »Ich dachte, du hast Trai-« Sie war um die nächste Ecke verschwunden, bevor er den Satz zu Ende gesprochen hatte. Verwirrt und zorniger als zuvor blickte er ihr hinterher.
»Verdammte Scheiße«, fluchte er, bevor er in die Sprache verfiel, die sie in Duster sprachen. In dieser ließ es sich um einiges besser fluchen.
Als er sein Zimmer erreichte, stellte er sich als Erstes im anschließenden Bad unter die Dusche und versuchte, wieder zu Sinnen zu kommen. Einmal mochte ja noch verzeihlich sein, aber zwei Mal die Kontrolle verlieren? Wohl kaum.
Er hatte nicht gelogen, als er Alison gesagt hatte, dass es nicht verwerflich war, wenn man sich körperlich zueinander hingezogen fühlte, aber was er zurückgehalten hatte, war, dass dies nicht für Menschen galt. Zumindest nicht für Mensch und Dämon.
Wie konnte das sein? Er mochte weder ihre Rasse noch sie individuell und konnte ihr in dem Punkt nur zustimmen. Sie sollten sich voreinander ekeln; voneinander abgestoßen sein. Aber sich unter keinen verflixten Umständen zueinander hingezogen fühlen!
Die kalte Dusche trug nicht sehr viel dazu bei, seine Gefühle zu zügeln, obwohl er sonst keine Probleme damit hatte. Schließlich gab er den Versuch auf, trocknete sich ab und schlüpfte in seine normale Kleidung, die er trug, wenn er sich in Dorians Nähe aufhielt. Jeder Wächter war mit einer schwarzgrauen Uniform mit einem aufgestickten goldenen A auf der Brust ausgestattet, doch da er auch Dorians rechte Hand war, reichte es aus, wenn er sich in dunkle Jeans, ein schwarzes Shirt und eine Jacke kleidete. Hier wusste ohnehin jeder, wer er war.
Noch immer konnte er den Gedanken an Alison nicht abschütteln. Sie war ihm eindeutig unter die Haut gegangen, obwohl er sich selbst stets in Erinnerung gerufen hatte, dass er nicht vergessen durfte, dass sie nur aus einem Grund hierblieb. Sie wollte Rache. Er würde allerdings nicht zulassen, dass sie diese bekam.
Ob sie jemals Abstand davon nehmen würde? Er wusste, es war müßig, darüber zu grübeln, doch gerade in den Momenten, in denen sie sich Königsdämonen wie Elle oder Lily gegenüber ganz normal verhielt, schöpfte er Hoffnung.
Hoffnung? Er schüttelte bei dem Gedanken daran den Kopf. Es wirkte fast so, als verhielte er sich wie ein liebeskranker Vollidiot. Am besten stattete er bald mal wieder Vitória einen Besuch ab, obwohl sie ihm die meiste Zeit auf die Nerven ging. Schlimm genug, dass sie ihm bis ins Camp gefolgt war und nun auch nach Ascia …
Als er gerade sein feuchtes Haar mit einem Handtuch abrubbelte, klopfte es kurz an die Tür und Adam trat ungebeten ein.
»Ich habe dich nicht eingeladen, Adam«, warnte er seinen Freund, der sich nicht davon beeindrucken ließ. Gelassen schlenderte er zu Gareth, musterte ihn von oben bis unten und nickte dann in Richtung offener Tür.
»Lust, mich in den Garten zu begleiten?«
»Was willst du dort?« Gareths Augen verengten sich misstrauisch.
»Mir die Novizen ansehen, was sonst?« Er seufzte, als sich Gareth noch immer nicht regte. Seine Schultern senkten sich und er ließ es zu, dass Gareth die Erschöpfung in seinem Gesicht sah. »Komm schon, ich fechte genug Kämpfe mit Lystra aus. Kannst du es mir da mal nicht einfach machen?«
Gareth zögerte noch einen Moment, nickte dann aber aus für ihn unerklärlichen Gründen. Zusammen traten sie in den Flur.
»Noch immer Ärger im Paradies?«, hakte er nach, als er sich an Elle in Alisons Bett erinnerte. Die Kleine nahm das Theater um ihre Person anscheinend ganz schön mit. Was sagte das über ihre Familie aus, wenn sie ausgerechnet Trost bei einem ihrer natürlichen Erzfeinde suchte?
»Das Paradies ist schon lange vergangen und das weißt du auch.« Adam rieb sich die Schläfen. »Es ist ja nicht mal so, als würde sich Lystra sonderlich für mich oder Elle interessieren. Sie gibt sich nur mit der gehobenen Gesellschaft ab, besucht Partys und hat einfach Spaß. Wieso kommt sie dafür nach Ascia? Das alles hätte sie auch in Billings oder sonst wo haben können. Wieso muss sie es vor den Augen ihrer Tochter tun, die sie einfach verlassen hat?«
Gareth hörte die Sorge und Müdigkeit deutlich heraus, wusste aber auch, dass sein Freund sein Mitleid nicht haben wollte, weshalb er lediglich nickte. Es gab nichts, dass er zu tun in der Lage gewesen wäre. Dies war Adams Kampf.
Sie erreichten die Terrasse, doch niemand war in Sichtweite. Anscheinend übten sie gerade weiter hinten im Garten. Die Anspannung, die sich für wenige Augenblicke verflüchtigt hatte, kehrte in seine Schultern zurück.
»Und was ist mit dir los?«, lenkte Adam die Aufmerksamkeit auf Gareth. Also gerade das, was dieser nicht wollte.
»Nichts«, murmelte er, bevor sie die Lichtung erreichten, auf der die Novizen trainierten.
Die Jäger waren gerade beim Waffentraining mit Noah und kämpften zwei gegen einen. Alison hatte natürlich keinerlei Probleme mit ihrem Waidblatt in der linken und einem zweiten kleineren Dolch in der rechten Hand. Ophelia und Hadley griffen sie unkoordiniert und ineffektiv an. Gareth hätte beinahe die Augen verdreht, doch da begann seine kleine Jägerin, noch während sie sich gegen sie verteidigte, ihnen Tipps für einen besseren Angriff zu geben. Er war fassungslos. Und dann …
SEINE KLEINE JÄGERIN? Er musste sich eine ernsthafte Krankheit eingefangen haben. Anders konnte er sich diese Gedanken nicht erklären.
»Das ist also die berühmt-berüchtigte Jägerin in Aktion«, bemerkte Adam trocken. Gareth wusste von ihrem Aufeinandertreffen und es ärgerte ihn, dass er nicht dabei gewesen war. Adam hatte es so wirken lassen, als hätte Alison sich beschützend vor seine Tochter gestellt. Aber war die Vorstellung so absurd? Schließlich hatte er auch gesehen, dass sie Elle Zuflucht in ihrem Zimmer gewährt hatte.
»Hmpf.«
Adam lachte leise. Sie beide standen nebeneinander in ähnlicher Haltung, die Arme vor den muskulösen Oberkörpern verschränkt und beinahe emotionslos aufs Geschehen schauend. Adam überragte ihn um ein paar Zentimeter und war vielleicht etwas breiter im Schulterbereich, doch ansonsten hätten sie auch gut und gerne Zwillinge sein können. Im Gegensatz dazu sah Gareth Adams Bruder Dorian nicht so ähnlich. Trotzdem fühlte er sich wie ein Teil der Familie.
Sein Blick war einzig auf Alison gerichtet, die er noch vor wenigen Minuten in den Armen gehalten und geküsst hatte. Jetzt bewegte sie sich wie ein Raubtier, geschwind und natürlich. Sie erschien ihm fast wie eine Dämonin des Kampfes.
»Was?«, bellte Gareth, als das Lachen nicht aufhörte.
»Wenn du deinen Blick jetzt sehen könntest. Sie hat es dir wirklich angetan, oder?«
Gareths Miene verdüsterte sich. Er hoffte, dass Adam an seinem dämlichen Lachen erstickte. »Das ist absurd und das weißt du auch. Sie ist nur ein Mensch.«
»Ja und?« Adam hob provozierend eine Augenbraue.
»Mach dich nicht lächerlich.«
»Weißt du«, sagte er nach ein paar Sekunden des Schweigens. »Ich habe meinen Bruder nie gefragt, warum gerade sie. Wieso wollte er unbedingt eine Gildenjägerin in den Reihen? Das verursacht nur Probleme.« Er klang fast so, als würde er die Antwort bereits kennen, doch Gareth biss trotzdem an.
»Dorian will verhindern, dass die Krankheit, die die Schattendämonen in den Wahnsinn treibt, weiter um sich greift und dafür braucht er die beste Jägerin. Alison ist die beste.«
»Die Beste, hm?« Gareth schwieg eisern. »So oder so, wir haben jetzt die Kaskaden am Hals. Ich sollte zu meinen Soldaten zurückkehren, um unsere Truppen zu stärken. Vor allem, wenn sich die Lage mit Billings weiterhin verschärfen sollte.«
»Spätestens wenn wir aufbrechen, wird Dorian erwarten, dass du dich von Elle trennst.«
»Zuerst muss Lystra verschwinden«, erwiderte er ernst. Keine Spur war mehr von dem neckischen Lächeln zurückgeblieben. Gareth wünschte sich plötzlich, dass das Leben einfacher wäre. Zumindest manchmal.