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Lady Gaga – 2012

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Warum Leon Skip?

Ganz einfach. Sowohl mein Vor- als auch mein Nachname sind zu lang, zu verbreitet und deshalb auf dem Weg zu Ruhm und Kunst ungeeignet. Ein Star hat nun mal wenige Silben sowohl im Vor- als auch im Nachnamen aufzuweisen. Nehmt nur David Bowie oder Stevie Wonder. Noch wer: Helge Schneider! Oder glaubt hier allen Ernstes jemand, eine Josephine Schmalzbüttelgruber lockt irgendwen hinterm Ofen vor? Selbst wenn sie ein Kleid aus Schnitzeln trägt wie Lady Gaga - wen würd´s kümmern?

Ok, ok… Eine Silbe vorn und hinten ist auch fetzig. Gebe ich zu. Hat einen ganz anderen Drive. Also die Künstlernamen mit zwei mal zwei Silben klingen so nach Lalli Lalla, das merkt man sich echt leicht. Die mit einmal einer Silbe gehen dann eher in Richtung Ratz Fatz - auch sehr einprägsam - zugegeben. Ist Geschmackssache. Die hört man einmal und kann sie partout nicht vergessen. Denken Sie an Max Goldt, Brad Pitt, Ben Hur oder Jay C. Da ich jedoch nicht monatelang darüber nachdenken kann, habe ich mich - Schluss aus - für eine Kombination aus Lalli Lalla und Ratz Fatz entschieden. Weiß nicht warum.

Und ich weiß auch nicht, warum mir das jetzt wichtig ist, aber hier noch was Philosophisches zum Thema Schreibblockade, derowegen so viele leidend und ratlos vor der Tastatur sitzen und sich absichtlich und sinnlos das Leben vermiesen, wobei – Achtung! - es zu berücksichtigen gilt, dass es mindestens zwei Arten von Blockade gibt.

Erstens die Blockade derjenigen, die keine Geschichte auf Lager haben. Da kann man nur sagen: Bleibt am Ball, Leute! Vielleicht wird das noch was. Nehmt ab und zu – aber wirklich nur ab und zu – Drogen, führt keine festen Beziehungen und entfernt den Fernseher aus eurer Wohnstätte.

Und dann wäre da noch die Blockade der großen Geister. In diesem Fall mangelt´s wahrlich nicht an Wort und Zeil, ganz im Gegenteil. Der Kopf ist voll und alles drängt nach außen. Es schreit förmlich nach Arial 11 in all seiner Pracht.

Doch es kommt nicht.

Obwohl es könnte.

Es kommt nicht.

Klar! Denn unbewusst durchlebt der große Geist die Qual, etwas zu schaffen, das er selbst vielleicht nicht mehr wird übertreffen können. Was soll danach noch kommen? Welche Tat könnte das Niederschreiben der großartigen Geschichte dann noch in den Schatten stellen?

Das Leben?

Ist der große Geist nicht erhaben über die Niederungen unseres evolutionären Dahinschleichens? Man erlaube mir die gewagte Behauptung: Der große, blockierte Geist schweigt, weil er ahnt, dass nach Verraten seiner großen These nichts Vergleichbares mehr kommt.

Wäre ich zum Tod durch den Strang verurteilt, was durchwegs hätte passieren können, wenn ich mein Unwesen in Ländern mit strengerer Rechtsprechung getrieben hätte, und man mich fragen würde, ob letzte Worte auf meinen Lippen brennen, so würde ich plappern wie ein Gebirgsbach.

Nur um Zeit zu schinden.

Klar, irgendwann treten sie dir den Schemel unter den Füßen weg, denn sonst würde das ja nie klappen mit dem Hängen, aber man kann da doch etwas Zeit schinden. Genauso verhält es sich mit der Blockade. Der große Geist schindet Zeit, bevor die garstige Klappe ihn für alle Zeiten verschluckt, denn dann kommt nix mehr. Reißt mir die Nasenhaare aus, wenn´s anders ist.

Kann natürlich auch ganz anders sein. Narzissten wie ich stellen einfach gerne unhaltbare Behauptungen auf.

Jetzt hör ich wen rufen: »Mensch, hat doch keine Seele, was der da schreibt«, und da sag ich: »Kann ja auch keine haben, Seelen gibt´s ja gar nicht!«

Von geilen, aber nicht allzu aufdringlichen Vampiren, Ehemännern mit Sixpack und Schokolade, die nicht dick macht

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