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ОглавлениеDie Tür knallte gegen die Schlafzimmerwand, und Cate wurde hochgehoben und gegen das harte Holz gedrückt. Sie umschlang Graham mit den Beinen, ihr kurzer Rock rutschte hoch, und er küsste sie atemlos, eng an sie gepresst. Dann spreizte er ihre Schenkel noch weiter und ließ beide Hände am Rücken hinunter und in ihren Slip gleiten, sodass sie seine rauen Handinnenflächen spürte. Das erregte sie, und sie küsste ihn leidenschaftlicher, während ihr Herz heftig zu pochen begann. Plötzlich hob er sie hoch und wirbelte sie zum Bett hinüber. Cate quietschte, ohne ihn loszulassen.
»Du hast mir nicht gesagt, was du vorhast!«, sagte sie lachend und sich in seinen Armen drehend.
»Gefällt’s dir?«
»Ja!« Cate fiel rücklings auf die weiche weiße Bettdecke. Ihre Perlenkette lag um ihren Hals, und sie öffnete die Arme wie ein Engel im Schnee. Graham stand zwischen ihren nackten Knien am Ende des Betts; er lachte und atmete laut, dann knöpfte er sich das Hemd auf und ließ es zu Boden fallen. Das Licht aus der Diele lag auf der Silhouette seiner breiten Schultern und seines muskulösen Oberkörpers, der sich zu einer schmalen Taille verjüngte. Cate konnte keine Minute länger warten. Sie schob sich den Rock über die Hüften, statt Zeit damit zu verschwenden, ihn auszuziehen, und wand sich aus ihrem Slip. Grahams Gürtelschnalle klimperte, als er seine Hose öffnete, und als sie sah, wie er den Reißverschluss aufzog, streckte sie die Arme nach ihm aus.
»Warte.« Graham trat einen Schritt zurück und lachte überrascht. »Du hast dich ja nicht mal ausgezogen.«
»Ich bin ausgezogen genug!«
»Nein. Du hast deine Bluse noch an, und den Rock auch.« Graham beugte sich vor und fand den obersten Knopf ihrer Bluse, und Cate beeilte sich, ihm zu Hilfe zu kommen.
»Bei mir geht’s schneller.«
»Um Schnelligkeit geht es hier nicht.« Graham schob ihre Hände weg. »Jetzt lieg still.«
»Ah.« Cate gab auf und glitt auf das Bett zurück. Aus der Nähe konnte sie den dunklen Glanz seiner Augen und das leichte Lächeln sehen, das auf seinen Lippen lag. Eine Haarsträhne fiel ihm ins Gesicht, und sie sog den winterlichen Duft des Feuers ein, das im Kamin brannte. Sie streichelte seinen Arm, während er an dem Knopf zwischen ihren Brüsten nestelte und seine Finger ihre Brustwarze berührten. »Das hast du extra gemacht.«
»Ich gebe alles zu, Frau Richterin. Jetzt zieh den Rock aus.«
»Ich weiß gar nicht mehr, wo er ist.«
»Zieh ihn aus. Ich will ihn nicht kaputtmachen.«
Er neckte sie, und das machte Cate verrückt. »Du lügst. Es geht dir überhaupt nicht um den Rock.«
»O doch. Dein Rock geht mir über alles.« Graham hatte endlich den dritten Knopf geöffnet und streichelte zärtlich ihre Brust. Seine Fingerspitzen glitten über die feine Seide. Sie bog den Rücken durch, doch er ging leise kichernd einfach zum nächsten Knopf über. Er ließ sich Zeit, und als er schließlich den letzten Knopf geöffnet hatte, schob er ganz langsam, als würde er ein sehr teures Geschenk auswickeln, die beiden Hälften der Bluse auseinander.
Cate lag atemlos und mit hämmerndem Puls auf dem Bett. Ihre Arme waren neben dem Kopf ausgebreitet, ihre Brüste halb entblößt in ihrem schwarzen Spitzen-BH.
»Du bist schön, weißt du das?«, flüsterte Graham, der endlos lange zu zögern schien.
»Ah, komm endlich her!« Cate wand sich unter seinem Blick. Sie hasste es, so genau angeschaut zu werden, selbst im Dunkeln. Wieder streckte sie die Arme nach ihm aus, und endlich beugte er sich über sie und küsste sie noch zärtlicher als zuvor, zärtlicher als auf dem Weg hierher. Sie küsste ihn ebenfalls, erregt von der Wärme seiner Haut, und wünschte nichts sehnlicher, als die tiefe Erregung noch einmal zu spüren, die sie vor ein paar Minuten an der Tür fast hätte den Kopf verlieren lassen. Ihre Hand glitt an seinem Oberschenkel entlang, und sie spürte seine Erektion unter der Jeans.
»Jetzt hast du mich, was?«
»Ja – das hast du davon.« Cate kicherte. Dann fühlte sie noch einmal. Eine Schachtel in seiner Tasche. »Was ist das?«
»Ich wollte es dir nachher geben, aber jetzt hast du mich erwischt.« Graham rollte zur Seite und stützte sich auf den Ellbogen, um die Schachtel herauszuholen. »Ich habe ein Geschenk für dich, Cate.«
»Ich weiß, aber warum hörst du nicht endlich auf zu quatschen?«
Graham lachte und griff nach der Nachttischlampe. »Du siehst aus wie eine echte Lady, aber nur ich kenne dein wahres Selbst.«
Plötzlich wurde es hell, und sie beschirmte sich die Augen mit der Hand. Als sie die Hand wieder wegnahm, hielt Graham die kleine Schachtel in seiner Hand, eingepackt in enteneiblaues Papier und mit einer weißen Satinschleife auf der Oberseite. Von Tiffany. Cates Mund wurde trocken. »Was ist das?«
»Du musst sie aufmachen.« Graham gab ihr die Schachtel, und sie setzte sich auf.
»Ein Geschenk? Wofür?«
»Hör auf zu fragen, und mach sie auf.« Graham band die Schleife auf. »Cool, oder?«
Cate riss das Papier auf, und die Schachtel lag vor ihr. Sie war mit schwarzem Samt bezogen, und ihre Finger zitterten, als sie sie öffnete. Im Inneren glitzerte ein goldenes Armband mit einem Anhänger in Herzform. Es war wunderschön, so schön, dass es ihr die Tränen in die Augen trieb. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Graham nahm es heraus, hakte es auf und hielt es ins Licht. Das Herz hatte einen kostspieligen Glanz, achtzehnkarätiges Gold. Schließlich fand Cate ihre Stimme wieder. »Das kann ich nicht annehmen. Es hat zu viel gekostet.«
»Bitte, sei still, gib mir deinen Arm.« Graham hob ihr Handgelenk hoch und legte ihr das Armband um, das er mit offensichtlichem Vergnügen betrachtete. Zierlich baumelte das Herz an ihrem Gelenk. »Wenn du willst, können wir auch etwas eingravieren lassen«, sagte er. »Aber ich mag es so, wie es ist. Was meinst du?«
Cate wusste nichts zu sagen.
»Das habe ich nach unserem ersten Date für dich in Auftrag gegeben.« Graham nahm ihre Hand, und Cate wurde steif. Sie hatte plötzlich das Bedürfnis, sich zu bewegen, aber er hielt ihre Hand fest. »Du denkst vielleicht, es ist noch zu früh, um sich festzulegen, nach meiner Scheidung, aber ich bin zweiundvierzig. Ich weiß, was ich will, und ich will dich. Schon damals, in unserer ersten Nacht, ist mir das klar geworden.«
Cate spürte seine Bewegung und konnte ihn nicht ansehen. Sie wich seinem Blick aus und sah zu den Fenstern im Schlafzimmer dieses Hauses im Kolonialstil, mit den hölzernen Sprossen und den stabilen hölzernen Fensterbrettern. Sie hatte sie mit ihren eigenen gespreizten Händen abgemessen. Draußen war die Wintersonne schon untergegangen. Ihre letzten rosafarbenen Strahlen glühten im dunkler werdenden Blau des Himmels, als wollten sie ihm die Herrschaft über den Abend bis zum letzten Augenblick streitig machen.
»Du musst nicht dasselbe fühlen wie ich. Ich verstehe das. Wir sind ja erst am Anfang.«
Ein Schweigen entstand zwischen ihnen, und die Temperatur im Raum schien zu sinken. Cate wurde es kalt in ihrem BH.
»Alles in Ordnung?« Graham drückte ihre Hand, und das goldene Herz glänzte im Lampenlicht. »Du siehst nicht glücklich aus.«
»Doch, das bin ich, natürlich«, sagte Cate, obwohl es nicht stimmte. Sie wusste, dass sie bleiben sollte, und wusste, dass sie gehen würde.
»Sprich mit mir, bitte.«
Cate wünschte, irgendetwas sagen zu können, aber es fiel ihr nichts ein. Sie ließ seine Hand los, stand auf und begann, sich die Bluse zuzuknöpfen.
»Was machst du da?« Graham erhob sich langsam. »Du willst doch nicht etwa gehen?«
»Doch, ich glaube, ich gehe. Tut mir leid.« Sie versuchte, das Armband aufzuhaken, aber es gelang ihr nicht.
»Bitte, geh nicht, Liebes.« Graham hielt ihren Arm fest, doch Cate machte sich los. Sie musste gehen. Sie konnte es ihm nicht erklären. Er war ein wunderbarer Mann. Sie musste es einfach tun. Mit bloßen Füßen hastete sie zur Tür. Ihre Schuhe und Strümpfe waren immer noch unten vor dem Kamin.
Graham folgte ihr. »Warte, hör mir zu. Ich hätte es dir nicht aufdrängen sollen. Es ist einfach so passiert. Tut mir wirklich leid.«
»Mir auch«, sagte Cate und lief hinaus.
Sie brauchte weniger als eine Stunde, um eine gute Eckkneipe in einem Arbeiterviertel südlich der Innenstadt, in der Nähe des Flughafens, ausfindig zu machen. Es hatte aufgehört zu regnen, und es war wärmer geworden. Feuchtigkeit hing in der Luft. Es war nach sechs Uhr, sodass in den Fernsehnachrichten keine weiteren Meldungen über ihren Gerichtssaal kamen, und während sie ihr Bier wie üblich aus einem schlecht gespülten Glas trank, ließ sie alle Gedanken an Marz, Sherman und sogar an Graham allmählich hinter sich. Zweimal hatte er sie auf dem Handy angerufen, aber sie hatte das Gespräch nicht angenommen.
Hinter der Bar standen die gleichen staubigen Flaschen wie in jeder anderen Kneipe dieser Art aufgereiht, und über dem Spiegel hingen die gleichen Weihnachtsdekorationen vom letzten Jahr. Cate hatte die Theorie, dass diese Dinge unter den Kneipen rotierten, um Müll zu sparen. Auch die Männer sahen gleich aus; zwei Flughafenangestellte in dunkelblauen Jacken scherzten mit dem Barmann und ignorierten CNN. Schwer zu sagen, warum sie überhaupt hier waren, denn es gab heute Abend kein Basketballspiel. Ein paar Sitze weiter beugte sich ein dunkelhaariger Mann mit langen Koteletten über sein Bier, der Cate an Detective Russo erinnerte.
Merkwürdig. Es war das erste Mal, dass Cate bei einem dieser Ausflüge an ihre Arbeit dachte. Meistens hielt sie die beiden Welten streng voneinander getrennt, oder ihr Gehirn tat es für sie. In ihrem Kopf begann es zu pochen, und sie bewegte sich unbehaglich auf ihrem Barhocker hin und her. Russo. Marz. Als Richterin durfte sie sich so etwas wie das hier einfach nicht länger leisten. Wenn man ein Rechtslexikon unter dem Eintrag »Vorschriftswidriges Verhalten« aufschlug, würde man bestimmt ein Foto von ihr in dieser Bar sehen, stellte sie sich vor. Ohne Slip.
»Hi«, sagte eine männliche Stimme, und Cate sah auf. Es war der Mann mit den schwarzen Koteletten. Er stand neben ihr. In seiner schwarzen Motorradjacke sah er ziemlich gut aus. »Sie sehen einsam aus. Darf ich Sie zu einem Drink einladen?« Er setzte sich auf den Barhocker neben ihr, und Cate spürte ein gewisses Prickeln, das langsam den Rücken hinunterlief.
»Wenn Sie Elvis sind, dürfen Sie.«
»Da Sie Priscilla sind, werde ich keine Sekunde zögern«, sagte er, und sie lachten.
Es stellte sich heraus, dass Elvis ein Motel am Flughafen kannte. Ein Schild am Parkplatz verkündete: KABEL-FERNSEHEN – KLIMAANLAGE. Es war dreistöckig, und die dunkelrosaroten Eingangstüren der verschiedenen Stockwerke waren durch Außentreppen und Laubengänge miteinander verbunden. Die Wände waren verschiedenfarbig bemalt, was eher an ein Strandhaus denken ließ als an ein Stundenhotel hinter dem Terminal C. Cate fuhr ihren Mercedes auf den Parkplatz und wartete, während Elvis für sie beide eincheckte. Als er das winzige Büro mit dem Plastikfenster verließ, winkte er ihr zu, und sie stieg aus, verriegelte per Fernbedienung die Türen und folgte ihm.
»Hab die Honeymoonsuite für uns reserviert, Priscilla«, sagte er in einem schlecht nachgemachten Memphis-Akzent. Er nahm ihre Hand und führte sie weiter, an einem uralten Süßigkeitenautomaten vorbei, die Betonstufen hoch.
»Im zweiten Stock?«
»Im dritten, aber du wirst es nicht bereuen.« Er lachte noch einmal, und das Geräusch verhallte in der kalten Nacht. Über ihnen schwebten Flugzeuge zwischen Himmel und Erde. Die roten Lichter glitzerten wie kostbare Rubine an einer Halskette.
Sie erreichten den dritten Stock und bogen nach rechts in den Laubengang. Elvis holte etwas aus seiner Tasche, einen altmodischen Schlüssel, der an einem Plastikdiamanten mit der Nummer 325 hing, und er fand die dazu passende Tür sofort.
»Du warst schon mal hier«, sagte sie. Ihr Herz begann zu rasen, als er das Licht anknipste.
»Wie kommst du darauf, Darling? Ich hab doch immer nur auf dich gewartet.«
Cate lachte. Sie stand auf der metallenen Schwelle, aufgeregt und nervös. Ein langer Flur führte in ein kleines Zimmer, das nur ein Doppelbett mit einem braunen, gemusterten Überwurf, ein Fernsehtischchen und einen Schrank mit Lamellentüren enthielt.
»Hereinspaziert«, sagte er, und ohne ihr Zeit zum Nachdenken zu lassen, zog er sie hinein und schloss die Tür hinter ihr. Bevor sie wusste, was ihr geschah, lag sie in seinen starken Armen, und sein Kuss schmeckte nach Bier.
»Gegen die Tür«, hörte sie sich sagen.
»Was du willst«, murmelte er und drückte ihren Rücken im dunklen Flur gegen die Tür. Sie wollte nur noch ihn. Seine Hände schoben ihren Rock hoch. Als er ihre Haut spürte, ächzte er an ihrem Ohr.
»Pass auf«, sagte Cate kichernd. Er küsste sie erneut, drängender diesmal, und sie spürte seine Lederjacke unter den Händen. Da bemerkte sie das Glänzen. Das Das Armband. Sie hatte es immer noch an. Sie konnte es hier nicht tragen. »Warte, warte«, sagte sie, als sie den Kopf drehte und ihn zurückschob.
»Was ist?«, fragte er. Das Haar hing ihm in die Stirn, und er sah verwirrt aus. Er griff erneut nach ihr, doch sie war dabei, das Armband aufzuhaken. »Komm her«, sagte er, »komm her!«
»Warte eine Sekunde«, sagte Cate fest. Sie hielt ihre Hand in die Höhe, und er ließ von ihr ab, ging dann durch den Flur und ließ sich auf das Bett fallen.
»Frauen!«, sagte er lachend, während er die Arme unter seinen Kopf schob. »Was ist es? Der Ehering? Trag ihn, oder nimm ihn ab, mir ist es scheißegal.«
Sie folgte ihm. Aber sie bekam das Armband nicht auf. Der Haken ließ sich nicht öffnen, und Elvis war zu betrunken, um ihr zu helfen. Es ließ sie innehalten. Und denken. Was tue ich hier? Graham, Marz. Sherman. Sie konnte nicht damit weitermachen. Es war falsch. Unangemessen und vorschriftswidrig, nicht nur, weil sie Richterin war, sondern weil sie eine Frau war. Sie konnte das nicht mehr tun. Nie mehr.
»Komm endlich. Beeil dich«, rief Elvis grob. Er saß jetzt aufrecht auf dem Bett, aber Cate hatte ihren Rock heruntergezogen und war schon wieder im Flur.
»Hör zu. Warte, es tut mir leid. Es tut mir leid, aber ich will das nicht. Ich kann nicht.«
»Was?«
»Ich muss gehen, tut mir leid.«
»Du willst gehen – jetzt?« Elvis’ Augen glänzten dunkel. »Das kannst du nicht machen! Du hast mich hierhergelockt, du Schlampe!«
»Ich weiß. Entschuldigung. Hier.« Cate griff reflexartig in ihre Handtasche, holte den Geldbeutel heraus und gab ihm ein paar Scheine, um es irgendwie gutzumachen. »Hier, für deine Auslagen. Tut mir leid.«
»Du kannst mich nicht bezahlen!«, schrie er und schlug ihre Hand weg. Die Scheine flogen in der Luft herum.
Cate hastete zur Tür, doch Elvis sprang vom Bett auf und erreichte sie gerade noch rechtzeitig, um die Tür mit einem lauten Knall zuzuwerfen.
»Nein!«, schrie Cate, doch er drückte seinen Mund gewaltsam auf den ihren und presste ihren Körper gegen die Tür. Sie versuchte zu schreien, aber seine Lippen waren wie ein Knebel, und seine bierbittere Zunge wühlte in ihrem Mund. Sie versuchte, ihn abzuschütteln, aber da griff er ihr brutal unter den Rock.
»Hil – !«, schrie sie. Er legte ihr die Hand auf den Mund und begann, ihren Rock hochzuziehen. Er zwang sie; die Beine zu spreizen, und seine Hände befingerten ihre Schenkel und arbeiteten sich höher. Es tat weh. Er grunzte vor Befriedigung.
Cates Angst steigerte sich zur Panik. Er würde sie vergewaltigen. Offenbar genoss er es, ihr wehzutun. Niemand wusste, dass sie hier war. Er konnte sie töten, wenn er wollte. Sie musste verrückt gewesen sein, mit ihm hierherzukommen. Verzweifelt warf sie den Kopf hin und her. Versuchte, sich loszumachen. Zu schreien. Zu denken. Schließlich trat sie ihm mit aller Kraft, deren sie fähig war, auf den Fuß. Sie trug Pfennigabsätze.
»Au!«, schrie er, ließ sie los und beugte sich nach vorn, und in diesem Bruchteil einer Sekunde gelang es Cate, die Tür zu öffnen. Sie sprang mit einem Satz ins Freie und hastete, immer wieder stolpernd, die Stufen hinunter zum zweiten Stock.
»Du Schlampe! Du verdammte Schlampe!«, brüllte er und rannte hinter ihr her. Es hatte wieder angefangen zu regnen, aber sie ließ sich davon nicht abhalten, die Treppe hinunterzustürmen, über den Parkplatz zu laufen und im Laufen die Türen ihres Mercedes zu öffnen. Dann sprang sie auf den Vordersitz, während er vom ersten Stock aus hinter ihr herbrüllte.
Sie war noch keinen Block weit entfernt, als ihr Handy anfing zu klingeln.