Читать книгу Die Richterin - Lisa Scott - Страница 15
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ОглавлениеAm nächsten Morgen fuhr Cate die belebte Market Street entlang, und nur die dicht schließenden Fenster und Türen ihres Mercedes verhinderten, dass sie das hektische Hin und Her der Medienvertreter vor dem Gerichtsgebäude hautnah mitbekam. Reporter probierten Mikrofone aus, und Kameraleute tranken Kaffee vor weißen Lieferwagen mit farbenfrohen Senderlogos. Sie warteten auf sie, aber sie würde ihre Fragen nicht beantworten. Einfach deshalb, weil sie keine Antworten hatte. Letzte Nacht war Art Simone erschossen worden. Und die Polizei fahndete nach Richard Marz, der nirgends zu finden war.
Cate wurde von einer Welle des Bedauerns überspült. Sie hätte voraussehen müssen, dass das passieren konnte. Dass Marz, wenn er vor Gericht keine Gerechtigkeit erstreiten konnte, sich auf andere Weise Recht verschaffen würde. An der Sixth Street bog sie nach rechts. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass Simone tatsächlich ermordet worden war. Sie brachte ihm keinen Respekt entgegen, aber den Tod hatte sie ihm nie gewünscht. Hoffentlich hatten ihre Bemerkungen vor Gericht den Mörder nicht ermutigt.
Als sie ihr Auto in der bewachten Parkgarage abgestellt hatte, fuhr sie mit einem für Richter und ihre Angestellte reservierten Lift nach oben. Als Bundesrichterin hatte sie theoretisch die Möglichkeit, den ganzen Tag in ihrer Hälfte des Gebäudes zu verbringen, wo die Öffentlichkeit nicht zugelassen war. Gewöhnlich dachte sie, dass ein solches Leben nicht gesund sei, aber heute war sie froh darum.
Sie öffnete die Tür des Richterzimmers, und Bella sah von ihrem Schreibtisch auf. Ihre braunen Augen waren voller Anteilnahme. Ihren vollen Lippen und ihrer glatten Haut nach zu urteilen, hätte niemand geglaubt, dass sie schon sechsundfünfzig Jahre alt war. Sie nahm die Hörer des Diktafons von den Ohren und sagte: »Es tut mir so leid, Ms Fante.«
»Danke.« Cate legte ihre Aktentasche auf die blaue Couch an der Rezeption. Neben der Couch, die sie von ihrem Vorgänger geerbt hatte, standen noch zwei dazu passende Ledersessel. Sie schlüpfte aus ihrem Schaffellmantel und hängte ihn an die Garderobe.
»Es ist eine Schande. Ich habe für ihn gebetet, und für Sie auch. Haben Sie wenigstens noch ein bisschen Schlaf bekommen?«
»Ja.« Cate ging mit ihrer Handtasche zum Schreibtisch ihrer Sekretärin. »Und Sie?«
»Mir geht’s gut.« Bella gab Cate die Zettel mit den Gesprächsnotizen. Auf ihrem Tisch standen Fotos von der Examensfeier ihrer beiden Kinder. »Der Inquirer ruft immer wieder an. Sie sagen, es sei wichtig, dass Sie zurückrufen.«
»Gleich. Nächstes Jahr.«
»Graham Liss hat zweimal angerufen und sagte, Sie sollten unbedingt zurückrufen. Und Gerichtspräsident Sherman will Sie so bald wie möglich sehen.«
»Na, wunderbar.«
Bella runzelte die Stirn. »Nur nicht den Kopf hängen lassen. Sie haben nichts Falsches getan.«
Genau daran hatte Cate die ganze Nacht gezweifelt. Sie machte eine Handbewegung zum angrenzenden Büro, wo alles verdächtig still war. »Sie lauschen, oder?«
»Sie machen sich Sorgen um Mama.«
»Wie kommt Emily damit klar? Es ist auch ihr Fall.«
»Gut. Ich hab ihr Tee gemacht. Ich kümmere mich um Ihre Akten. Gehen Sie nur.«
»Die Unentbehrliche«, sagte Cate und machte sich auf den Weg zu Sherman.
Mit dem Lift dauerte es nur wenige Minuten, aber Cate nützte die Zeit, um sich zu sammeln, sich zu straffen und in der funkelnden Messingverkleidung der Aufzugsarmaturen ihr Make-up zu überprüfen. Sie sah einigermaßen präsentabel aus: Das Haar hing ihr lose bis auf die Schultern, die Perlen um ihren Hals schimmerten wie das weiße Seidenshirt unter dem teuren schwarzen Kostüm. Sie trat aus dem Lift, eilte den Flur hinunter und betrat das Zimmer ihres Chefs.
»Hey, Mo«, sagte sie zu seiner Sekretärin, Mavis Tidell. Sie kannte ihren Spitznamen, weil sie auch Bellas beste Freundin war. Mo sah lächelnd von ihrem Schreibtisch auf.
»Hallo. Gehen Sie schon mal rein. Die anderen sind bereits da.«
»Die anderen?« Cate öffnete die Tür und wäre fast zurückgeprallt. Der Gerichtspräsident saß am Kopf seines Konferenztischs aus Mahagoni, doch zu seiner Rechten saßen Meriden und zwei andere Männer mit Jacketts und Krawatten. Einer von ihnen kam ihr bekannt vor.
»Bitte treten Sie ein, Frau Richterin.« Sherman stand auf. Er sah elegant aus mit seiner schmalen Lesebrille mit Goldrand. Auch die anderen standen auf. Ein grimmiges Lächeln lag auf ihren Gesichtern.
»Guten Tag, allerseits.« Cate nickte Meriden zu und hoffte, man würde ihr die Überraschung nicht ansehen.
Sherman stellte ihr mit einer Handbewegung die beiden Männer vor. »Cate, unsere Gäste sind Polizisten der Mordkommission von Philadelphia.« Ein hochgewachsener, muskulöser Detective in einem locker fallenden, khakifarbenen Jackett mit gleichfarbiger Hose und gestrickter Krawatte trat vor und streckte die Hand aus.
»Steve Nesbitt«, sagte er mit einem festen Händedruck. Er musste etwa fünfundvierzig sein. Sein dichtes Haar wurde schon grau. Sein buschiger, graumelierter Schnurrbart über einer Reihe gerader Zähne und seine gelassene Haltung signalisierten, dass er nichts zu verbergen hatte.
»Guten Tag.« Cate versuchte, sich zu fassen.
»Steve Roots«, sagte der andere Detective. Er war jünger und sehr attraktiv, in einem dunklen, teuer geschnittenen Anzug mit dunkler Seidenkrawatte.
»Sehr angenehm«, sagte Cate und setzte sich an das entgegengesetzte Ende des Tisches. Die Herren nahmen wieder Platz. Sie war bisher nur ein Mal in Shermans Büro gewesen. Es sah genauso aus, wie man sich das Zimmer eines Bundesrichters vorstellte. Auf dem dunkelblauen Teppichboden lag ein Perserteppich, und um den prachtvollen alten Mahagonischreibtisch waren passende Sessel gruppiert. Außerdem gab es eine Couch mit geblümtem Bezug und mehrere kleinere Tische, die verschiedenen Zwecken dienten. An den Wänden hingen antike Karten des kolonialen Philadelphia und gerahmte Auszeichnungen verschiedener Universitäten. Auf den Regalen lagen, jahrgangsweise geordnet, juristische Zeitschriften. Die Luft duftete leicht nach Zigarrenrauch und gab dem Raum ein angenehmes Altherren-Flair.
Sherman räusperte sich: »Cate, ich habe Sie rufen lassen, weil gestern ein schreckliches Verbrechen geschehen ist. Ich weiß, dass Sie sehr darunter leiden, und es tut mir leid, dass es ausgerechnet in Ihrem Zuständigkeitsbereich geschehen ist. Noch nie zuvor hatten wir es hier mit etwas Ähnlichem zu tun, oder irre ich mich, Jonathan?«
»Nein, Chief.« Meriden nickte, obwohl er selbst erst fünf Jahre Richter war, und Cate beschloss, es übelzunehmen, dass er überhaupt hier war.
Sherman fuhr fort: »Die Detectives wollen mit Ihnen über den Fall reden.« Seine Augen hinter den Brillengläsern wurden dunkler und die Falten um seinen schmalen Mund tiefer. »Vielleicht sagt Ihnen Detective Nesbitt, um was es genau geht.«
Nesbitt sah Cate an. »Euer Ehren, wie Sie wissen, wurde Arthur Simone letzte Nacht ermordet. Er wurde vor dem Le Jardin, einem Restaurant in der Delaware Avenue, durch einen einzigen Schuss in die Stirn getötet, abgefeuert aus nächster Nähe. Wir glauben, dass das etwa um zwanzig Uhr fünfzehn geschah. Irgendjemand ging einfach auf Mr Simone zu, schoss und rannte weg. Er benutzte eine Waffe des Kalibers 22.« Nesbitt holte einen dünnen Spiralblock aus seiner Brusttasche und öffnete ihn. »Simone hatte mit seinem Anwalt und einer weiteren Person namens Courtney Flavert, einer Juryberaterin, die mit ihm zusammenarbeitete, zu Abend gegessen. Simone hat noch vor ihnen das Lokal verlassen, um das letzte Flugzeug nach L. A. zu erwischen.«
Cate stellte sich die Szene vor. Es schauderte sie. »Gab es Zeugen?«
»Nein. Es sind nur zwei Restaurants in dieser Gegend, und das andere war geschlossen. Es war Montag, sie hatten Ruhetag. Sonst ist in dieser Straße abends nichts los.«
»Wenn es keine Zeugen gab – woher wissen Sie dann das alles?«
Nesbitt zögerte. »Es ist nicht allgemein bekannt, aber wir haben die Aufzeichnung einer Kamera auf dem Parkplatz des Restaurants. Unser erster Verdächtiger ist Richard Marz, der gestern seinen Prozess verlor. Der Mann auf dem Video könnte Marz sein, jedenfalls ist er von ähnlicher Größe und Statur. Wir haben aber bis jetzt noch keine positive Identifizierung. Es war dunkel und auch dunstig, wegen des Regens.«
»O Gott.« Cate hörte ihre eigene atemlose Stimme. Wie schrecklich, wie barbarisch das war.
»Wir versuchen, Mr Marz zu finden, aber noch wissen wir nicht, wo er sich aufhält.«
»Haben Sie mit seiner Frau gesprochen?«
»Natürlich, und mit seiner Mutter. Sie wissen nicht, wo er ist. Sie sind völlig aus dem Häuschen.«
Cate dachte an den Tumult im Gerichtssaal. Marz’ Frau, ihr Gesichtsausdruck, ihr Schrei.
»Können Sie uns irgendetwas über Marz sagen, das uns helfen könnte, ihn aufzuspüren?« Nesbitt holte einen Kugelschreiber aus der Tasche und drückte mit seinem flachen Daumen auf die Spitze.
»Eigentlich nicht.« Cate versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. »Ich weiß nicht viel von ihm. Neulich habe ich seinen Anwalt getroffen, und ich weiß, dass er versuchen wollte, einen Vergleich zu erreichen, aber Simone wollte nicht.«
Sherman fragte: »Wie weit waren sie auseinander, Cate?«
»Marz war von zwei Millionen runtergegangen auf fünfundzwanzigtausend. Simone wollte laut seinem Anwalt keinen Cent zahlen.«
»Kein Wunder, dass der Vergleich nicht zustande gekommen ist.«
Nesbitt schrieb mit. »Es gab also Verhandlungen hinter den Kulissen?«
»Ja. Marz’ Anwalt und Simones Anwalt waren bei mir. Ohne ihre Mandanten.« Cate verwünschte sich. Wenn sie Marz und Simone in ihr Büro gebeten hätte, wäre das Ganze womöglich nicht passiert.
»Gibt es Aufzeichnungen darüber?«
»Nein. Das ist nicht üblich«, antwortete Cate, und Sherman nickte ihr zu.
»Na gut, Ms Fante, dann kommen wir zum Punkt.« Nesbitt drückte wieder auf seinen Kugelschreiber und steckte ihn ein. »Der Grund, warum wir hier sind, ist, dass wir es für möglich halten, dass Mr Marz als Nächstes zu Ihnen kommen könnte.«
»So etwas würde er tun?«, fragte Cate erschrocken.
»Er hat ein Motiv, sich an Ihnen zu rächen. Sie haben das Urteil gefällt.«
»Aber ich war auf seiner Seite.« Cate begriff es nicht. »Das habe ich in aller Deutlichkeit gesagt.«
Meriden schnaubte, und Nesbitt fuhr fort: »Feststeht, dass er aufgrund Ihres Urteils den Prozess verlor. Das hat ihn eine Menge Geld gekostet, Millionen von Dollar. Wir wissen bis jetzt nicht, wo er ist, und wir wissen nicht, in welchem Zustand er sich befindet. Vielleicht rastet er aus. Vielleicht greift er erneut zur Waffe.«
Sherman fügte hinzu: »Cate, ich nehme diese Sache sehr ernst. Alle Angehörigen des Gerichts haben eine E-Mail von mir bekommen, damit sie die Augen offen halten. Sobald Mr Marz versucht, das Gebäude zu betreten, werden wir Bescheid bekommen.« Shermans Blick wurde weicher, und er sah Cate eindringlich an. »Ich will nicht, dass dem neusten Mitglied des Eastern District irgendetwas Schlimmes zustößt.«
Cate lächelte, die beiden Detectives lächelten, nur Meriden lächelte nicht.
Sherman fuhr fort: »Traurigerweise werden wir Richter immer wieder bedroht, weil wir Urteile gefällt haben, die irgendjemandem nicht passen. Wir können und dürfen uns nicht verstecken. Wir müssen unsere Arbeit tun, und unsere Gerichtstermine sind öffentlich. Jeder kann an unseren Verfahren teilnehmen, entweder hier im Gebäude oder über unsere Website. Ich selbst wurde während meiner Laufbahn mehrmals bedroht.«
»Ich auch«, ergänzte Meriden.
»Aber Marz ist kein unbesonnener, impulsiver Verbrecher«, sagte Cate. »Er ist juristisch gebildet. Er hat für einen Staatsanwalt gearbeitet. Vielleicht würde er sich an Simone rächen wollen, aber nicht an mir. Er ist einfach nicht der Typ dafür. Mir hat er sich eher als ein Intellektueller dargestellt. Jemand, der tagelang an seinem Computer sitzt und recherchiert.«
Nesbitt runzelte die Stirn. »Bei allem Respekt, Frau Richterin, aber das sieht auf unserem Video ganz anders aus. Der Mann feuerte, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. Ich habe Leute aus dem finstersten Gangstermilieu gesehen, die mehr Skrupel hatten.«
»Falls der Mann auf dem Video wirklich Marz ist.«
»Ich glaube, er ist es, und ich glaube, er hat wenig Hemmungen beim Schießen.«
»Waren Sie bei dem Verfahren im Gerichtssaal?«
»Ja, ich habe zugesehen. Ich habe früher mit Frank Russo zusammengearbeitet.«
»Deshalb hatte ich den Eindruck, Sie schon mal gesehen zu haben.« Cate fragte sich flüchtig, wie Russo nach dem Urteil wohl zu ihr stand. »Haben Sie mit Detective Russo über all das gesprochen?«
»Ja.«
»Hat Marz Russo gesagt, dass er Simone töten werde, oder irgendetwas in dieser Art? Oder dass er mich töten werde?«
Nesbitt wurde förmlich. »Über laufende Ermittlungen darf ich mich nicht äußern. Aber Marz hat gestern nicht mit Russo gesprochen. Direkt nach Ihrem Urteil ist er verschwunden. Aber jetzt zu Ihnen, Ms Fante«, fügte er hinzu. »Haben Sie gestern Abend bemerkt, dass Ihnen jemand folgte? Gab es vielleicht sonst irgendetwas Ungewöhnliches?«
Oje. »Nein, ich glaube, es ist mir niemand gefolgt.« Cate war von Nesbitts Frage so überrascht, dass sie nicht wusste, wie viel sie ihm sagen sollte. »Nach der Arbeit traf ich mich mit einem Bekannten. Wir gingen zusammen essen, und dann fuhr ich mit meinem Bekannten in dessen Haus.« Sie nahm wahr, dass es stiller geworden war. Jeder war interessiert daran, etwas über das Leben einer alleinstehenden Bundesrichterin zu erfahren. Sie schluckte. »Danach fuhr ich zu mir nach Hause.«
»Mit Ihrem Wagen?«
»Ja.«
»Und Sie haben nicht gesehen, dass Ihnen jemand folgte?«
»Nein.«
Nesbitt sah auf seinen Notizblock. »Marz fährt einen dunkelblauen Subaru, neueres Modell. Ich werde Ihnen sein Kennzeichen aufschreiben.« Er schrieb die Nummern auf den Block, riss das Blatt ab und gab es ihr. »Halten Sie heute Abend die Augen offen. Darf ich fragen, ob Sie allein leben?«
»Ja. In Society Hill.«
»Haben Sie in der Nähe Ihres Hauses irgendetwas Ungewöhnliches bemerkt?«
»Nein.«
Nesbitt machte sich eine Notiz. »Wenn Sie heute Abend heimkommen, sollten Sie prüfen, ob auf der Straße alles normal aussieht. Schauen Sie sich vor allem die Autos in der Nachbarschaft an. Haben Sie eine Alarmanlage?«
»Ja.«
»Schalten Sie sie ein. Besitzen Sie eine Waffe?«
»Nein.« Cate lachte und bemerkte dann die überraschten Gesichter von Sherman und Meriden. »Chief, haben Sie eine Waffe?«
»Großer Gott. Natürlich.«
Meriden sagte: »Ich sammle Pistolen.«
»Ich sammle Blahniks«, sagte Cate, aber das verstand niemand.
»Euer Ehren, Sie sollten in Erwägung ziehen, zu Ihrer eigenen Sicherheit eine Waffe zu erwerben und schießen zu lernen. Wir haben nicht genug Leute, um Sie rund um die Uhr zu schützen, aber die Marshals in der Gegend sind alarmiert und werden so viele Überstunden machen wie nötig – bis wir Marz gefunden haben.« Nesbitt wies auf Meriden. »Mr Meriden und Sie sind die einzigen Richter im achten Stock, nicht?«
»Ja.«
»Cates und meine Büros gehen vom gleichen Flur ab. Wenn Besucher kommen, müssen sie klingeln. Es gibt eine Überwachungskamera, sodass man in jedem Richterzimmer sehen kann, welcher Besucher eingelassen wird.«
»Was tut das zur Sache?«, fragte Cate verwirrt.
Meriden antwortete: »Heute Morgen haben wir einen Reporter eingelassen, der sich als Anwalt in einem Steuerrechtsfall vorstellte. Glücklicherweise hat meine Sekretärin ihn rechtzeitig entlarvt.«
»Aber was hat das mit Marz zu tun?«, fragte Cate, und Nesbitt nickte.
»Das Wesentliche bleibt, dass Sie beide unbedingt wachsam sein müssen. Passen Sie aufeinander auf. Seien Sie vorsichtig.«
Sherman entspannte sich. »Sagen Sie, Detective, so einen ähnlichen Fall gab es doch neulich in Hill Street Blues. Finden Sie diese Sendung realistisch?«
»Ich finde Barney Miller besser.« Nesbitt lächelte. »Aber dazu müssen Sie meinen Partner fragen. Er ist ein echter Experte. In Cold Case ist er fast Regieberater geworden.«
Detective Roots erwachte unvermittelt zum Leben. »Ja, sie haben mich angerufen, ich war in der engeren Wahl.«
Nesbitt kicherte. »Der Unterschied zwischen Regieberatung und engerer Wahl ist ein Haus in Margate, eine Yacht und zwei Millionen Dollar.«
»Na gut, aber es war ein schöner Traum.« Roots stand auf und strich sich die Hose glatt. »Bevor wir gehen, sollten wir uns im achten Stock noch ein wenig umsehen.«
»Ich führe Sie herum, meine Herren«, bot Meriden an, bevor Cate etwas sagen konnte.