Читать книгу Die schönsten Pferdegeschichten - Lise Gast - Страница 28

Die erste Reitstunde

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„So, fertig“, sagte Anja und faßte nach dem Backenstück an Wiskys Halfter, um ihn aus dem Stand zu führen.

„Halt, halt! Die Hufe müssen noch ausgekratzt werden!“ rief Petra. Sie hatte die ganze Zeit bei Wisky im Stand gestanden und beobachtet, wie Anja ihn zum Reiten fertigmachte. Erst geputzt, so sauber und blank, daß er spiegelte; dann Stallhalfter herunter und Reithalfter drauf, wobei man das Gebiß mit Liebe und Vorsicht ins Maul mogeln mußte; dann den Sattel vom Bock geholt und aufgelegt, den Gurt provisorisch angezogen, die Bügel hochgeschoben – und nun, hatte Anja gedacht, sei alles fertig. Sie hatte sich ausbedungen, jeden Handgriff selbst zu tun, Petra durfte nur zusehen, damit alles stimmte. Und nun hatte sie vergessen, die Hufe sauberzumachen!

„Richtig! Hast du einen Hufkratzer da?“ fragte sie und streckte die Hand aus. Petra bohrte in ihrer hinteren Hosentasche und brachte einen zutage.

„Mußt dir mal einen eigenen wünschen. Die sind billig – aber nie findet man einen, wenn man ihn braucht. So, nun lehn dich ein bißchen gegen das Pferd, damit es das Gewicht auf die andere Seite verlagert, und streich am Bein herunter. Dann sagst du: ‚Fuß!‘ oder: ‚Gib aus!‘, und dann gibt er den Fuß. Und dann kratzt du alles raus, was er reingestampft hat, aus einem richtig ausgekratzten Huf muß man Sekt trinken können. Ja, so ist’s richtig, auch am Rand putzen. Aber den Strahl nicht verletzen! In der Mitte geht der Strahl lang, siehst du ihn? Den darfst du nicht ankratzen. Ja, so ist es gut. Jetzt das nächste Bein.“

Anja hingen die Haare über die Augen, wie sie so gebückt dastand und an dem Riesenhuf herumhantierte. Gegen die Hufe der kleineren Pferde, die sie bei Dagmar geritten hatte, erschien ihr der von Wisky wie ein Suppenteller. Aber Wiskys Hufe waren schön gewölbt, und was er sich an Mist hineingetreten hatte, konnte man gut in Klumpen heraushebeln.

„Fein. Jetzt ist er fertig“, lobte Petra. Sie hatte ihren Flieder bereits in der Stallgasse stehen, trat jetzt zu ihm hin und nahm ihn am Halfter. „Vergiß nicht nachzugurten, ehe du aufsitzt. Und dann die richtige Bügellänge einstellen.“

„Ja, ich weiß.“ Anja hatte vor Aufregung ganz rote Backen. Heute sollte sie, nach drei Einzelstunden an der Longe, zum erstenmal richtig in der Abteilung mitreiten.

Das war seit Monaten ihr heißer Wunsch, seit sie auf der Koppel Kerlchen kennengelernt hatte, den alten, gutmütigen Fuchs mit heller Mähne, der eigentlich nur noch das Gnadenbrot bekam. Mit dem hatte sie geschmust, ihm Zucker gebracht und ihn immer wieder besucht, und auf dem hatte sie das erstemal gesessen, als Herr Anders ihn zum Stall führte. Damals war der Wunsch in ihr wachgeworden, reiten zu lernen. Und im Stall hatte sie dann Petra kennengelernt, nicht nur Petra, sondern auch die anderen Mitglieder des Reit- und Fahrvereins. Auch Cornelia, die junge Ärztin, die jetzt gerade mit ihrer Moni in die Halle kam. Cornelia ritt heute mit!

„Wieso denn? Sie gehören doch wahrhaftig nicht mehr in die Anfängerabteilung“, wunderte sich Petra, die so eben den Bügel an ihrem Flieder herunterzog und seine Länge prüfte. Man macht das, indem man den eisernen Steigbügel, der am Riemen hängt, unter die Achsel hält und dabei mit ausgestrecktem Arm nach der Schnalle fühlt, mit der man den Riemen verlängern oder verkürzen kann. Wenn die Spitze des Mittelfingers den Dorn berührt, ist die Länge richtig.

„Ich kann mich heut nur um diese Zeit freimachen. Hoffentlich erlaubt der Gestrenge, daß ich mit euch reite“, sagte Cornelia vergnügt. Sie trug keine Kappe, hatte das Haar glatt zurückgestrichen und im Nacken zusammengebunden. Ihr Gesicht sah dadurch noch klarer und, so fand Anja, noch schöner aus als sonst. Sie hatte zu der jungen Ärztin, die sich gern mit ihr und Petra abgab, eine stürmische Zuneigung gefaßt.

Cornelia ritt heute Moni, einen etwas nervösen, hochbeinigen Schimmel, der viel Araberblut haben mußte. Petra hatte ihn schon ein- oder zweimal gehabt und war nur mühsam mit ihm zurechtgekommen. Außer ihnen ritt noch die kleine Bettine auf dem Pferd ihres Vaters, dem Jagdprinz, mit. Bettine war jünger als Anja, aber schon ein paar Jahre im Reitverein. Anja hatte einen heillosen Respekt vor ihr.

Sie selbst hatte immer wildes Herzklopfen, wenn sie aufsitzen sollte, so wie schon bei Dagmar, wo die Pferde doch wirklich gutmütig und leicht zu reiten gewesen waren. Jetzt und hier aber war ihr direkt schwindlig vor Lampenfieber.

„Wart nur, wenn du erst oben bist, wird es besser“, tröstete Cornelia sie in diesem Augenblick halblaut. „Ich kann mir gut vorstellen, wie dir zumute ist. Wenn ich auf ein Pferd steige, das ich noch nicht kenne“, sie klopfte sich mit der Faust auf die Brust, „da randaliert es hier immer.“

„Bei Ihnen auch?“ Anja staunte.

„Bei mir auch. Und das wird wohl so bleiben, bis ich am Stock gehe. Weißt du, wenn es da drin nicht mehr bummert, ist das Beste sowieso vorbei.“ Sie lachte, wie nur Cornelia lachen konnte. Anja seufzte tief auf und zog den Sattelgurt noch ein Loch enger.

Dann war es wirklich so. Kaum hatte sie sich, den linken Fuß im Bügel – wie hoch so ein Pferd war! – und beide Hände am Sattel, hochgezogen und das andere Bein hinübergeschwungen, da war ihr bereits besser. Sie probierte die Bügellänge, legte die Knie an und drückte, wie Petra es ihr gesagt hatte, die Absätze nach unten. Dann nahm sie die Zügel auf. Wisky stand, ohne Zicken zu machen, und wartete darauf, daß das Kommando kam. Die andern waren auch aufgesessen, und jetzt schob der Reitlehrer die Tür auf.

Er ging von einem Pferd zum andern, prüfte Kopfstück und Enge des Gurtes, sagte hier halblaut „Zügel verdreht“ oder „Noch ein Loch nachgurten“ oder „Warum keine Gerte?“ und ging dann auf seinen Platz mitten in der Bahn. Von hier aus hieß es: „Im Schritt anreiten, auf die linke Hand gehen“, und Anja war endlich dort, wohin sie sich so lange Zeit gewünscht hatte: im Reitverein, in der Abteilung.

Die Pferde gingen lautlos in der Lohe, sie hatten sich nach Anordnung des Reitlehrers eingeordnet. Vorn – man sagt: „an der Tete“ – Moni mit Cornelia, dann Petra auf Flieder, dann Bettine mit Jagdprinz und als Schlußlicht Anja auf ihrem Wisky.

„Flotten Schritt reiten, eins, zwei, eins, zwei“, sagte der Reitlehrer, und so ging es ringsum. Anja fühlte, wie ihr Herzklopfen etwas nachließ. So viele lernten reiten, warum sollte sie es nicht lernen? Es war doch keine Hexerei, und wenn man sich alle Mühe gab, mußte es doch möglich sein.

Freilich, die Selbstverständlichkeit, mit der Bettines kleine Hände in den Reithandschuhen – echten Reithandschuhen aus Leder mit ausgespartem Rücken! – die Zügel hielten und wie sie mit den Hacken in die Seiten des Pferdes puffte, war bewundernswert, und sie zu erlangen dauerte sicherlich ein paar Jahre. Und ein sehr, sehr häufiges Reiten. Bettine ritt sicherlich jeden Tag hier, jedenfalls hatte Anja sie immer getroffen, an welchem Wochentag sie auch herkam.

„Und nun: im Arbeitstempo Terrab! Leicht traben!“ rief der Reitlehrer. Wisky, der die Kommandos natürlich seit Jahr und Tag kannte, setzte sich gehorsam in Trab, und Anja merkte jetzt den Unterschied zwischen den Pferden, die sie bisher geritten hatte, und diesem genau. Ein großes Pferd hat meist viel weitere Gänge, andererseits aber trabt es auch weicher. Anja bemühte sich, in den leichten Trab hineinzufinden, sich bei jedem zweiten Schritt emporheben zu lassen und beim nächsten niederzusitzen. Es ging erstaunlich leicht. Sie hatte durch Zufall den richtigen Fuß gefunden; man trabt auf dem inneren Fuß. Im Gelände wechselt man, trabt mal auf dem rechten, mal auf dem linken; in der Halle aber, wo es rundum geht, ist es ein schwerer Fehler, auf dem falschen Fuß zu traben.

Petra mußte das heute passiert sein, denn der Reitlehrer schnaubte sie sogleich an: „Kannst du noch nicht einmal das? Wie lange reitest du denn eigentlich?“

Petra sagte nichts, sie sah nur geradeaus. Vom Pferd aus antworten durfte man nicht, nie – es sei denn, der Reitlehrer stellte direkte Fragen. Dann mußte man genau, klar und laut antworten, nicht etwa herumstottern. Anja hatte viele Reitstunden als Zuschauer miterlebt und wußte daher einiges.

„Auf welchem Fuß trabt man, Petra?“

Das war eine exakte Frage.

„Auf dem inneren Hinterfuß.“ Petras Antwort kam sofort.

„Und das heißt?“ fragte der Reitlehrer weiter.

„Man hebt sich in dem Augenblick, in dem das Pferd das äußere Bein vornimmt.“

„Hm. Scherrit.“

Anja atmete unhörbar auf. Sie rückte sich im Sattel zurecht, drückte die Fersen von neuem nach unten und bemühte sich, kein Hohlkreuz zu machen.

Jetzt ließ der Reitlehrer Cornelia allein angaloppieren. „Hoffentlich muß ich das nachher nicht auch“, dachte Anja und folgte ihr mit den Blicken. Moni sprang in der Ecke gehorsam in den Galopp an, dann aber schien es mit ihrem Gehorsam zu Ende zu sein. Sie kürzte die nächste Ecke ab, legte sich auf das Gebiß und ging mit ihrer Reiterin davon wie das Donnerwetter. Cornelia saß tief im Sattel und versuchte, das Pferd mit dem Gewicht zu lenken. An der nächsten schmalen Seite der Halle hatte sie ihre Moni wieder in der Hand.

„Gut so, richtig, nichts durchgehen lassen“, sagte Herr Taube befriedigt. „Die Abteilung überholen, ja, so. Und noch einmal, dann auf den Zirkel gehen.“

Während Cornelia ihre Lektion ritt, gingen die anderen weiter im Schritt rundum. Endlich hieß es: „Hinten anschließen. Die nächste.“

Das war Petra. Sie hatte natürlich schon darauf gelauert. Ihr Flieder ging sofort in einen verhaltenen, gut kontrollierten Galopp; man sah die Hilfen nicht, die die Reiterin gab. Unerregt und gleichmäßig wie ein Uhrwerk absolvierte Flieder seine Aufgabe. Dann kam die Reihe an Bettine.

„Und ich? Muß ich auch – alleine –“, dachte Anja und preßte die Fäuste um die Zügel. Aber siehe da, der Reitlehrer hatte ein Einsehen.

„Jetzt der Wisky. Terrab!“ kommandierte er, und Trab war Anja schon geläufig. Sie ließ Wisky eine Runde gehen und schloß sich hinten wieder an. Herr Taube lobte sie.

„Gut so. Ganze Abteilung haalt!“

Wie die Stunde verging, wußte Anja später nicht. Gegen Ende schielte sie häufig zu der großen Uhr rüber, die neben dem Spiegel hing, erst nur prüfend, allmählich sehnsüchtig. Der Zeiger kroch – waren es immer noch zehn Minuten, die man aushalten mußte? Endlich, endlich das Kommando: „Rechts dreht, links marschiert auf.“

Nun standen die Pferde nebeneinander, die Köpfe zum Reitlehrer gewandt, und es hieß: „Absitzen.“ Anja erinnerte sich noch daran, daß Petra ihr gesagt hatte: „Nimm ja beide Füße aus den Bügeln, ehe du abspringst!“ und tat es. Lieber Himmel, wie hoch war Wisky, sie hatte das Gefühl, eine wahre Luftreise zu machen, ehe sie in der Lohe landete. Und da passierte es ihr: Sie landete zwar auf den Füßen, setzte sich dann prompt auf den Hosenboden. Alle lachten. Nein, das war kein „Verbrechen“, sondern nur ein kleines Pech. Gott sei Lob und Dank, es war alles gutgegangen!

„Na? Hast dich brav gehalten“, lobte Cornelia, als sie in die Stallgasse neben Anja trat. „Die erste Stunde, das ist immer so eine Sache. Nun hast du es hinter dir, alles ging gut. Gratuliere!“

„Danke!“

Anja war erschöpft und verschwitzt, sie fühlte die Schultern feuern und die Knie zittern, aber sie ließ sich nichts anmerken. Als sie ihr Pferd, genau wie die anderen, nach Vorschrift versorgt hatte, setzte sie sich einen Augenblick auf die Futterkiste.

„Für heute langt’s mir. Aber schön war’s doch“, sagte sie, als Petra sich mit einem „Na?“ daneben hockte. Sie sagte es mit einem seligen Gesicht. Nicht ausgestiegen, nicht einmal angeschnauzt worden – war es nicht herrlich auf der Welt?

„So, und nun gehen wir noch einen Augenblick zu dir“, sagte Cornelia, zu den beiden tretend, „ich möchte deiner Mutter guten Tag sagen. Sie hat mich gebeten, die beiden Buben anzusehen.“ Anja hatte zwei kleine Brüder, Zwillinge, noch nicht ein Jahr alt. Anja und Petra sprangen von der Kiste.

Es war immer ein Fest, wenn Cornelia ein wenig Zeit für sie hatte. Sie war erwachsen und sprach mit den Mädchen, als wären die es auch. Vernünftig, lustig, ehrlich eigenen Schwächen gegenüber – so, wie es eigentlich Erwachsene sonst nie können. Die biederten sich entweder süßlich-kindlich an oder sahen erhaben auf einen herab. Seit Cornelia durch Anja und Petra auch noch Onkel Kurt, einen Studienkameraden von früher, wiedergetroffen hatte – er war der jüngere Bruder von Anjas Vater –, war die Freundschaft der drei besiegelt. Sie gingen zu Cornelias leicht mitgenommenem rotem VW und stiegen mit ihr ein.

Anjas Mutter freute sich sehr, als Cornelia kam.

„Wie schön! Volker hustet nämlich ein bißchen, und Reinhold –“ sie zog Cornelia ins Schlafzimmer, wo die Zwillinge zur Zeit stationiert waren. Anja und Petra verdrückten sich in die Küche. Sie hatten, wie immer nach dem Reiten, Durst, und suchten eifrig nach etwas Trinkbarem.

„Du möchtest sicherlich Sprudel“, sagte Anja etwas schüchtern. „Mein Vater mag nicht, daß ich welchen trinke. Entweder Milch oder Kräutertee mit Zitrone, sagt er. Die Sprudel sind heutzutage alle mit irgendwelcher Chemie versetzt.“

„Sagt meine Mutter auch. Ich krieg’ nie welchen“, sagte Petra gleichmütig und lachte. „Trinken wir halt Milch. Wenn sie nur kalt ist. Ich hab’ vielleicht geschwitzt auf dem ollen Flieder, den man nur mit aller Kraft vorwärts kriegt.“

Anja atmete insgeheim auf. Immer hatte sie Angst, Petra könnte es bei ihnen nicht schön finden, in der kleinen Wohnung mit den Zwillingen, die ewig umsorgt werden mußten. Petra hatte zwar auch Geschwister, aber größere. Und sie wohnte in einem schönen, großen Haus, das ihren Eltern gehörte. Ihr Vater war Architekt und hatte es selbst gebaut. Anja war manchmal dort.

„Bei euch ist es gemütlich“, sagte Petra in diesem Augenblick und setzte sich mit ihrem Glas Milch aufs Fensterbrett. „Hier kann man so richtig lümmeln. Ich will später auch mal eine Wohnküche haben, Holzwände, Balken an der Decke, schwarze, weißt du, richtig urige. Und einen Herd, in den man noch Holz stecken kann, Reisig, das so prasselt, wenn es richtig dürr ist. Nicht bloß so elektrische Sachen, an denen man knipst, und alles ist fertig.“

„Unser Herd ist aber auch elektrisch“, sagte Anja vorsichtig. Petra lachte.

„Ja, aber sonst ist es schön hier. Vor allem so nah bis zum Reitverein! Ich muß immer erst wer weiß wie weit radeln. Ich würde gern hier wohnen.“

Gerade kamen Mutter und Cornelia herein, jede trug einen der Zwillinge auf dem Arm. Petra sprang vom Fensterbrett und nahm der Mutter Volker ab.

„Welcher ist es denn? Max oder Moritz? Ich werde sie in alle Ewigkeit nicht unterscheiden können.“

„Sie heißen gar nicht –“

„Max und Moritz, weiß ich doch. Volker und Reinhold heißen sie. Aber mit den zweiten Namen hätte ich sie wenigstens Max und Moritz genannt. Ich wünsche mir später auch mal Zwillinge. Die nenn’ ich dann so.“

„Und wenn es Mädchen werden?“ fragte Cornelia amüsiert. Sie mochte Petras sprudelnde Lebhaftigkeit sehr.

„Dann heißen sie – herrjeh, jetzt fällt mir nichts ein! Oder doch, ja – die eine Cornelia, das steht fest. Und Sie müssen Pate sein. Und die andere – fix, sagt doch mal einen Namen, der dazu paßt!“

„Amalia“, schlug Mutter vor. Petra platzte fast vor Lachen.

„Amalia, die Kanallia, mit der engen Talia! Abgekürzt heißen sie dann Corni und Ami. Nein, dann lieber Max und Moritz. – Anja ist heute das erstemal in der Abteilung mitgeritten“, sagte sie dann.

Sie fand, Anjas Mutter müsse das wissen. Es war so wichtig.

„Und?“ fragte diese denn auch sofort gespannt.

„Sie hat es großartig gemacht, ganz toll. Keinen Schnitzer“, sagte Cornelia.

Anja wurde rot.

„Ich brauchte auch nicht zu galoppieren wie die anderen, allein an der Abteilung vorbei“, stammelte sie. Das mußte Mutter schließlich auch wissen.

Mutter sah sie an.

„Fein, Anja“, sagte sie herzlich. „Du, mein Kind, ich muß das unbedingt mal selber sehen. Darf man zusehen kommen? Wenn ich jemanden finde, der mir die beiden Kleinen solange versorgt, komm’ ich zur nächsten Reitstunde mit. Heute in acht Tagen, ja? Darf ich?“

Nun erst fand Anja, daß die erste Reitstunde im Reitverein wirklich schön gewesen war.

Die schönsten Pferdegeschichten

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