Читать книгу Wenn die Blätter sich rot färben - Louise Penny - Страница 9

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Olivier und Gabri schlenderten den Dorfanger entlang. Es war sieben Uhr abends, und in den ersten Fenstern erschien Licht, nur das Bistro lag dunkel und verlassen da.

»Gott steh uns bei«, war in der Dämmerung ein Grummeln zu hören. »Die Elfen sind unterwegs«.

»Merde«, sagte Gabri. »Die Irre ist vom Dachboden geflohen.«

Ruth Zardo humpelte ihnen entgegen, gefolgt von Rosa.

»Ich habe gehört, du hast mit deinem messerscharfen Verstand jemanden erdolcht«, sagte Ruth zu Gabri und quetschte sich zwischen die beiden Männer.

»Ach, und ich habe gehört, dass sein Kopf explodiert ist, als er eines deiner Gedichte gelesen hat«, sagte Gabri.

»Ich wünschte, es wäre so«, sagte Ruth, während sie sich bei ihnen unterhakte und die drei Arm in Arm zu Peters und Claras Haus weitergingen. »Wie geht’s euch?«, fragte sie leise.

»Okay«, sagte Olivier, ohne zu dem dunklen Bistro zu blicken, als sie daran vorbeigingen.

Das Bistro war sein Baby, sein Werk. Alles, was ihm etwas bedeutete, hatte er dort hineingesteckt. Seine schönsten Antiquitäten, seine besten Rezepte, die großartigen Weine. An manchen Abenden stand er hinter der Theke und tat so, als würde er Gläser polieren, tatsächlich aber lauschte er dem Gelächter und beobachtete seine Gäste. Sie waren hier glücklich, sie gehörten hierher, genau wie er.

Bis jetzt.

Wer wollte noch ein Lokal betreten, in dem ein Mord passiert war?

Und wenn die Leute herausfanden, dass er den Eremiten gekannt hatte? Wenn sie erfuhren, was er getan hatte? Nein. Besser sagte er nichts und wartete ab. Es war so schon schlimm genug.

Vor Peters und Claras Haus blieben sie einen Moment stehen. Durchs Fenster sahen sie, wie Myrna ein riesiges Blumenarrangement auf den bereits gedeckten Esstisch in der Küche stellte. Clara sagte etwas zu Myrna. Ihre Worte konnten sie nicht hören, aber ihr Entzücken angesichts der Blumen war offensichtlich. Im Wohnzimmer legte Peter ein Holzscheit nach.

Ruth wandte den Blick von der anheimelnden häuslichen Szene weg zu dem Mann neben ihr. So leise, dass nicht einmal Gabri es verstehen konnte, flüsterte die alte Dichterin ihm etwas ins Ohr. »Hab Geduld. Es kommt alles wieder in Ordnung, das weißt du, oder?«

Abermals drehte sie sich zum Fenster, hinter dem Clara gerade Myrna umarmte und Peter in die Küche kam, der auch etwas zu den Blumen sagte. Olivier beugte den Kopf, gab Ruth einen Kuss auf ihre alte, kalte Wange und dankte ihr. Aber er wusste, dass sie falschlag. Sie wusste nicht, was er wusste.

Das Chaos hatte den Weg nach Three Pines gefunden. Es breitete sich im Dorf aus, und alles Warme, Sichere und Freundliche drohte zu verschwinden.

Peter hatte allen Drinks eingeschenkt, außer Ruth, die sich selbst bedient hatte. Sie thronte in der Mitte des Sofas, sah ins Feuer und nippte an einem eimergroßen Glas Scotch. Rosa watschelte durchs Zimmer, von niemandem groß beachtet. Selbst Lucy, Peters und Claras Golden Retriever, kümmerte sich kaum um sie. Anfangs hatten alle darauf bestanden, dass Rosa draußen blieb, wenn die Dichterin mit ihr kam. Aber die Ente veranstaltete ein solches Gequake, dass sie sie schließlich doch reinließen, damit sie endlich den Schnabel hielt.

»Bonjour

Aus dem Windfang war eine tiefe, vertraute Stimme zu vernehmen.

»Oh Gott, ihr habt doch nicht etwa Clouseau eingeladen?«, fragte Ruth in das leere Zimmer. Es war nur noch Rosa da, die rasch zu ihr watschelte.

»Wie hübsch«, sagte Isabelle Lacoste, als sie in die Küche trat. Auf dem langen gedeckten Holztisch standen Brotkörbe, Butter, Wasserkrüge und Weinflaschen. Es duftete nach Knoblauch, Rosmarin und Basilikum, frisch aus dem Garten.

Und mitten auf dem Tisch stand ein atemberaubendes Arrangement aus Stockrosen, weißen Kletterrosen, Klematis, Wicken und rosa Phlox.

Weitere Drinks wurden eingeschenkt, und die Gäste gingen ins Wohnzimmer, knabberten an Baguette mit reifem Brie oder Orangen-Pistazien-Rentier-Pâté.

Währenddessen verhörte Ruth den Chief Inspector.

»Sie wissen vermutlich nicht, wer der Tote war.«

»Leider nicht«, sagte Gamache gleichmütig. »Noch nicht.«

»Und wissen Sie, was ihn getötet hat?«

»Nein.«

»Irgendeine Ahnung, wer es getan haben könnte?«

Gamache schüttelte den Kopf.

»Irgendeine Ahnung, warum es im Bistro passiert ist?«

»Nein«, gestand Gamache.

Ruth funkelte ihn an. »Ich wollte nur sichergehen, dass Sie so inkompetent wie eh und je sind. Gut zu wissen, dass es Dinge gibt, auf die man sich verlassen kann.«

»Immer gerne zu Diensten«, sagte Gamache und verbeugte sich knapp, bevor er zum Kamin ging. Er nahm den Schürhaken und betrachtete ihn.

»Das ist ein Schürhaken«, sagte Clara, die plötzlich neben ihm stand. »Man benutzt ihn, um Feuer zu schüren.«

Lächelnd sah sie ihn an. Ihm ging auf, dass es ein bisschen seltsam ausgesehen haben musste, als er den Metallstab in der Hand gedreht hatte, als wüsste er nicht, was das war. Er legte ihn hin. Es war kein Blut daran. Er war erleichtert.

»Ich habe gehört, Sie haben in einigen Monaten eine Einzelausstellung.« Er drehte sich zu ihr. »Das muss aufregend sein.«

»Ja, ungefähr so aufregend, wie einen Zahn ohne Betäubung gezogen zu kriegen.«

»So schlimm?«

»Nein, überhaupt nicht. Es ist bloß Folter.«

»Sind Ihre Bilder schon fertig?«

»Ja, fix und fertig. Sie sind natürlich Mist, aber ich hab’s geschafft. Denis Fortin kommt persönlich hierher, um die Hängung mit mir zu besprechen. Ich habe eine ganz bestimmte im Kopf. Wenn er nicht damit einverstanden ist, habe ich auch einen Plan: Ich werde weinen.«

Gamache lachte. »Auf diese Weise wurde ich Chief Inspector.«

»Ich hab’s dir doch gesagt«, zischte Ruth Rosa zu.

»Sie sind eine hervorragende Künstlerin. Das wissen Sie«, sage Gamache, während er Clara von den anderen weglotste.

»Woher wissen Sie das? Sie haben nur eine einzige Arbeit gesehen. Vielleicht ist der Rest ja Müll. Ich frage mich, ob es ein Fehler war, mit dem Malen nach Zahlen anzufangen.«

Gamache grinste.

»Wollen Sie sie sehen?«, fragte Clara.

»Sehr gerne.«

»Schön. Wie wär’s nach dem Essen? Bis dahin haben Sie noch eine Stunde, um sich zu überlegen, was Sie sagen. Zum Beispiel: ›Mein Gott, Clara, das sind die größten Kunstwerke, die jemals ein Mensch geschaffen hat.‹«

»Mich einschleimen?«, sagte Gamache und lächelte. »So bin ich Inspector geworden.«

»Sie sind ja ein wahres Universalgenie.«

»Sie sind aber auch nicht ohne.«

»Merci. Aber wo wir gerade über Ihre Arbeit sprechen, wissen Sie schon, wer der Tote sein könnte?« Sie senkte die Stimme. »Bei Ruth haben Sie es gerade verneint. Aber stimmt das?«

»Glauben Sie etwa, dass ich lüge?«, fragte er. Aber warum eigentlich nicht, dachte er. Alle tun das. »Sie wollen wissen, wie nah wir an der Aufklärung dieses Verbrechens sind?«

Clara nickte.

»Schwer zu sagen. Wir haben ein paar Hinweise und Vermutungen. Dass wir nicht wissen, um wen es sich bei dem Toten handelt, macht es nicht leichter.«

»Was, wenn Sie das nie herausfinden?«

Gamache sah Clara an. Hörte er da einen Unterton in ihrer Stimme? Den heimlichen Wunsch, dass sie niemals erfuhren, wer der Tote war?

»Das erschwert unsere Arbeit«, gab er zu, »macht sie aber nicht unmöglich.«

Seine Stimme wurde auf einmal ernst, verlor aber nicht ihre Gelassenheit. Sie sollte wissen, dass sie den Fall lösen würden, so oder so. »Waren Sie gestern Abend im Bistro?«

»Nein. Wir waren mit Myrna auf dem Jahrmarkt. Haben lauter böse Sachen wie Pommes, Burger und Zuckerwatte gegessen. Sind Karussell und Autoscooter gefahren, haben beim Talentwettbewerb vorbeigeschaut und sind dann wieder heimgefahren. Myrna wollte noch ins Bistro, aber wir waren zu müde.«

»Wir wissen, dass der Tote nicht aus dem Dorf stammt. Es sieht so aus, als wäre er hier fremd gewesen. Haben Sie irgendwelche Fremden in der Gegend gesehen?«

»Hier tauchen öfter mal Rucksack- oder Fahrradtouristen auf«, sagte Clara, während sie an ihrem Wein nippte und nachdachte. »Aber das sind meistens jüngere Leute. Wenn ich es richtig verstanden habe, war der Tote schon ziemlich alt.«

Gamache verschwieg ihr, was ihm die Rechtsmedizinerin gesagt hatte.

»Roar Parra hat Agent Lacoste erzählt, dass er im Sommer jemanden im Wald herumschleichen sah. Wissen Sie etwas darüber?« Er beobachtete sie genau.

»Herumschleichen? Das klingt nach Horrorfilm, oder? Nein, ich habe niemanden gesehen und Peter auch nicht. Er hätte es mir gesagt. Wir haben viel Zeit im Garten verbracht. Wenn jemand hier gewesen wäre, hätten wir das bemerkt.«

Sie deutete auf den Garten, der inzwischen dunkel dalag. Gamache wusste, dass er groß war und zum Bella Bella hin sanft abfiel.

»In der Richtung hat Mr. Parra ihn nicht gesehen«, sagte Gamache. »Sondern dort.«

Er zeigte zu dem alten Hadley-Haus auf dem Hügel, der sich hinter dem Dorf erhob. Die beiden nahmen ihre Drinks und traten aus der Haustür auf die Veranda. Gamache trug seine graue Flanellhose und dazu ein Hemd mit Krawatte und Jackett. Clara hatte einen Pullover an, den sie auch brauchte. Anfang September wurden die Nächte schon länger und frischer. Überall im Dorf brannten in den Häusern die Lichter, sogar in dem Haus auf dem Hügel.

Sie blickten eine Weile still hinauf zum Hadley-Haus.

»Ich habe gehört, es ist verkauft«, sagte Gamache schließlich.

Clara nickte. Aus dem Wohnzimmer drangen Gesprächsfetzen, und von hinten fiel Licht auf Claras Profil.

»Das war vor ein paar Monaten«, sagte sie. »Was haben wir jetzt? Labour Day? Es muss im Juli gewesen sein, seitdem sind sie mit Renovierungsarbeiten beschäftigt. Ein junges Paar. Na ja, vielleicht auch in meinem Alter.«

Clara lachte.

Gamache fiel es schwer, in dem alten Hadley-Haus ein Haus wie jedes andere im Dorf zu sehen. Es gehörte nie richtig dazu. Wie eine Anklage, ein Voyeur hockte es auf dem Hügel und sah auf die anderen herab. Richtete über sie. Lauerte. Und manchmal nahm es einen der Dorfbewohner und tötete ihn.

Schreckliche Dinge waren dort oben passiert.

Anfang des Jahres waren er und seine Frau Reine-Marie nach Three Pines gekommen und hatten beim Streichen und Herrichten des Hauses geholfen. In der Überzeugung, dass jeder eine zweite Chance verdiente. Sogar Häuser. In der Hoffnung, dass es eines Tages jemand kaufen würde.

Und jetzt hatte es jemand gekauft.

»Ich weiß, dass sie Roar für die Außenarbeiten angeheuert haben«, sagte Clara. »Um den Garten herzurichten. Er hat sogar einen Stall gebaut und damit begonnen, die Wege zu räumen. Zu Timmer Hadleys Zeiten haben bestimmt fünfzig Kilometer Reitwege durch die Wälder geführt. Die sind natürlich zugewuchert. Roar hat viel zu tun.«

»Er sagte, dass er einen Fremden im Wald gesehen hat. Dass er sich während der Arbeit eine Zeit lang beobachtet gefühlt hat. Aber nur einmal hat er tatsächlich jemanden gesehen. Als er hinter ihm herrannte, ist er verschwunden.«

Gamaches Blick wanderte von dem alten Hadley-Haus nach Three Pines. Kinder spielten auf dem Dorfanger Fußball, um das Letzte aus den Sommerferien herauszuholen. Er fing Wortschnipsel von den umliegenden Veranden auf, wo die Bewohner der Häuser den frühen Abend genossen. Das große Gesprächsthema waren nicht die reif werdenden Tomaten, die kühleren Nächte oder das Herbeischaffen des Feuerholzes für den Winter.

In das nette Dorf hatte sich etwas Böses geschlichen. Wörter wie Mord, Blut, Leiche schwebten durch die Nacht und noch etwas anderes. Der zarte Duft nach Rosenwasser und Sandelholz, der von dem großen ruhigen Mann neben Clara ausging.

Drinnen bediente sich Isabelle Lacoste mit einem weiteren mit Wasser verdünnten Scotch von dem Getränketablett auf dem Klavier. Sie sah sich um. Ein vollgestopftes Bücherregal nahm eine ganze Wand ein, unterbrochen nur von dem Fenster und der Verandatür, durch die sie den Chef mit Clara sehen konnte.

Auf der anderen Seite des Wohnzimmers unterhielt sich Myrna mit Olivier und Gabri, während Peter in der Küche werkelte und Ruth vor dem Kamin saß und trank. Lacoste war schon einmal im Haus der Morrows gewesen, aber nur dienstlich. Nie als Gast.

Es war so gemütlich, wie sie gedacht hatte. Sie stellte sich vor, wie sie zurück nach Montréal fuhr und ihren Mann überredete, ihre Wohnung zu verkaufen, die Kinder von der Schule zu nehmen, ihre Jobs hinzuschmeißen und sich hier niederzulassen. Sich ein Häuschen am Dorfanger zu suchen und im Bistro oder in Myrnas Buchladen zu arbeiten.

Sie ließ sich in einen Sessel sinken und beobachtete, wie Beauvoir aus der Küche kam, eine Scheibe Baguette mit Pâté in der einen Hand und ein Bier in der anderen, und sich in Richtung Sofa bewegte. Plötzlich stoppte er, als wäre er gegen eine unsichtbare Mauer gelaufen, änderte die Richtung und ging nach draußen.

Ruth erhob sich und humpelte mit einem bösartigen Grinsen im Gesicht zu den Drinks. Mit aufgefrischtem Scotchvorrat kehrte sie zum Sofa zurück, wie ein Meeresungeheuer, das unter der Wasseroberfläche auf ein Opfer wartete.

»Haben Sie eine Ahnung, wann wir das Bistro wieder öffnen können?«, fragte Gabri, als er sich zusammen mit Olivier und Myrna zu Agent Lacoste gesellte.

»Gabri«, sagte Olivier verärgert.

»Wieso, ich frage doch nur.«

»Wir haben unsere Arbeit dort beendet«, sagte sie zu Olivier. »Sie können wieder öffnen, wenn Sie mögen.«

»Du kannst das Bistro nicht lange geschlossen halten«, sagte Myrna. »Sonst verhungern wir noch alle.«

Peter streckte den Kopf durch die Tür und verkündete: »Abendessen!«

»Gut, vielleicht nicht sofort«, sagte Myrna, während sie in die Küche gingen.

Ruth schleppte sich vom Sofa in Richtung Verandatür.

»Seid ihr taub?«, brüllte sie Gamache, Beauvoir und Clara zu. »Das Essen wird kalt, kommt rein!«

Beauvoir spürte tief in seinem Rektum ein Ziehen, als er schnell an ihr vorbeiging. Clara folgte Beauvoir zum Tisch, nur Gamache zögerte.

Erst nach einer Weile bemerkte er, dass er nicht allein war. Ruth stand neben ihm, aufrecht und gerade auf ihren Stock gestützt. Ihr tief gefurchtes Gesicht ein Spiel aus Licht und Schatten.

»Ein sonderbares Geschenk für Olivier, meinen Sie nicht?«

Die alte Stimme, scharf und rau, schnitt durch das Gelächter, das vom Dorfanger herwehte.

»Wie bitte?« Gamache drehte sich zu ihr.

»Der Tote. Selbst Sie können nicht so beschränkt sein. Irgendjemand hat ihn Olivier bewusst untergeschoben. Der Mann ist gierig, träge und wahrscheinlich auch ein Schwächling. Aber er würde niemanden töten. Warum hat sich jemand das Bistro für einen Mord ausgesucht?«

Gamache zog die Augenbrauen hoch. »Sie glauben, das hat jemand absichtlich getan?«

»Ja, Zufall war es jedenfalls nicht. Der Mörder wollte im Bistro töten. Er hat Olivier die Leiche untergeschoben.«

»Um sowohl einen Menschen als auch ein Geschäft zu vernichten?«, fragte Gamache. »Wie wenn man Goldfischen Weißbrot gibt?«

»Arschloch«, sagte Ruth.

»Aber nichts, was ich dir gab, war gut für dich«, zitierte Gamache, »es war wie Weißbrot für Goldfische

Ruth Zardo neben ihm erstarrte, und leise grummelnd rezitierte sie ihr eigenes Gedicht zu Ende.

Sie stopfen sich voll und voller, und es bringt sie um,

und sie treiben im Teich, den Bauch nach oben,

mit Staunen im Gesicht,

und mit unserem Gewissen spielen sie,

als wäre ihre fatale Völlerei

nicht ihre eigene Schuld.

Gamache hörte ihr zu, es war eines seiner Lieblingsgedichte. Dann sah er hinüber zum Bistro, dunkel und leer um eine Zeit, in der es geöffnet haben und voller Leben sein sollte.

Hatte Ruth recht? Hatte irgendjemand absichtlich das Bistro gewählt? Das würde jedoch bedeuten, dass Olivier irgendwie in den Fall verwickelt war. Hatte er sich das selbst eingebrockt? Wer im Dorf hatte den Landstreicher so sehr gehasst, dass er ihn getötet hatte, und Olivier so sehr, um es im Bistro zu tun? Oder war das Mordopfer nur ein nützliches Werkzeug? Ein bedauernswerter Mann am falschen Ort? Der als Waffe gegen Olivier missbraucht wurde.

»Wer könnte Ihrer Meinung nach Olivier so etwas antun wollen?«, fragte er Ruth.

Sie zuckte mit den Achseln und wandte sich zum Gehen. Er sah zu, wie sie zwischen ihren Freunden Platz nahm, die einander so vertraut waren und inzwischen auch ihm.

Auch dem Mörder?

Wenn die Blätter sich rot färben

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