Читать книгу Tabulose Seitensprünge - Lulanda - Страница 7

Ein Quickie in drei Akten

Оглавление

„Du siehst bezaubernd aus!“, sagt Stefan, während ich in meinem Schuhschrank kniend nach so etwas wie damenhaften Schuhen suche. Ich kann seinen Blick förmlich spüren, wie er genüsslich auf meinem Hinterteil verweilt. „Vielen Dank, der Herr!“, summe ich zurück. Mit einem Klaps auf meinen Po verlässt er gut gelaunt pfeifend das Zimmer: „In zehn Minuten geht es los. Schaffst Du das?“ „Natürlich!“, antworte ich überzeugend. Innerlich bekomme ich Stress. Wo sind nur meine Pumps? Ich kann jawohl schlecht in meinen Boots dort auftauchen. Obwohl, es wäre ein interessanter Stilbruch. Und wie würden sich meine Lackstiefel dort so machen? Komm, Du verlierst Zeit, suche lieber die Pumps. Ah, immerhin. Da ist zumindest schon mal einer. Halbe Miete! Und… Bingo! Da ist der zweite. Na, wer sagt’s denn? Stefan wird entzückt sein, dass ich tatsächlich pünktlich zum Aufbruch bereit sein werde.

Ich weiß nicht wie er es immer schafft, auf die Sekunde genau fertig zu sein. Erst zögert er den Zeitpunkt zum Umkleiden, Stylen und all den anderen kleinen Feinheiten hinaus, sodass ich mir immer wieder sicher bin, dass ich dieses Mal auf ihn warten werde. Wenn er dann aber knapp vor dem Aufbruch lässig startet - er sucht ja noch nicht einmal seine Kleidung vorher aus - ist er keine fünf Minuten später umgezogen und gestylt und sieht dabei auch noch verdammt gut aus. Ist das bei allen Männern so? Oder bin ich die einzige Frau, die mindestens zwei Stunden vorher total gestresst mit dem Schön-Mach-Ritual im Badezimmer beginnt? Das kann ich mir nicht vorstellen. Ich möchte nicht von mir behaupten, dass ich besonders eitel bin. Wenn mir das Gesamtbild gefällt und ich mich wohl fühle, dann kann der Abend nur gut werden. Der Punkt ist jedoch, dass der Moment an dem mir mein Gesamtbild gefällt, immer ganz schön auf sich warten lässt. Was den heutigen Abend betrifft, so bin ich total entspannt. Mit meinem rückenfreien, dunkelroten Minikleid und den schwarz-roten Schnürpumps kann ich nichts falsch machen.

Und wenn es auch ein gewagter Fummel ist, der eng anliegt und meinen Körper betont, so möchte ich mir das in meinem Alter noch leisten können. Was kann ich dafür, wenn die anderen Damen im Laufe ihres Lebens immer verschlossener und grauer aus der Tür gehen? Heute Abend bin ich eine stolze Frau, die im Arm ihres geliebten Partners den Raum betreten und alle Anwesenden strahlend begrüßen wird. Stefan soll um seine Frau beneidet werden. Wir sind ein Paradebeispiel dafür, dass eine Ehe nicht das Ende des guten Geschmackes bedeutet. Und überhaupt - wenn ich meinen Stefan so betrachte steigt ein Glücksgefühl in mir hoch. Ich liebe ihn wie am ersten Tag. Sicher, er hat im Laufe der Zeit ernstere Züge bekommen, nimmt seine Arbeit manchmal zu wichtig und ist immer korrekt. Allerdings kann er auch ganz anders: Total wild, sehr fordernd und aufregend dreckig. Während wir vor der Haustür auf unser Taxi warten, freue ich mich in Gedanken schon wieder auf die Heimkehr. Ich bin extrem scharf auf Stefan! Sobald wir später unsere Wohnungstür hinter uns zugezogen haben, werde ich ihn wollüstig überfallen. Er wird gar nicht wissen wie ihm geschieht. Innerlich seufze ich sehnsüchtig bei dem Gedanken.

Tabulose Seitensprünge

Подняться наверх