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Fragen zum weiteren Nachdenken

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• Welche bewussten und unbewussten motivationalen Tendenzen könnten sich hinter dem von Van der Kolk (2007) beschriebenen im psychiatriegeschichtlichen Verlauf schwankenden Interesse am Traumakonzept annehmen lassen?

• Welche Faktoren tragen zur Marginalisierung des psychoanalytischen Beitrags zur Psychotraumatologie bei?

• Worin könnte die aktuelle Bedeutung des psychoanalytischen Beitrags zur Psychotraumatologie liegen?

1 Ein besonders schönes Beispiel hierfür findet sich natürlich in der Eye Movement and Desensitization Therapy (EMDR). Welch spektakuläre Erklärungsansätze für die faszinierende Wirkung der sakkadischen Augenbewegungen wurden angeführt, von einer besseren Verbindung der Hirnhemisphären (Schnabel & Schneider, 2012) bis hin zu einer Parallele der Augenbewegungen in EMDR und REM-Schlaf (Stickgold, 2002). Heute wissen wir, dass das Fixieren eines Punktes an der Wand während der Exposition genauso effektiv ist und nehmen bis auf weiteres bifokale Aufmerksamkeit als Wirkmechanismus an (Sack et al., 2016).

2 Ich war nicht wenig beeindruckt, als mir das erste Mal ein im Auftrag der Schweizer Invalidenversicherung erstelltes und auf dedektivistischen Methoden (vgl. Brotschi, 2018) basierendes Gutachten zu einem meiner Patienten vorgelegt wurde. Der Patient – ein schwersttraumatisierter Mensch mit psychoseähnlichen Symptomen des Wiedererlebens, über dessen weitgehende Arbeitsunfähigkeit kein Zweifel bestehen konnte – wurde hierbei fotografisch in allen möglichen Alltagssituationen erfasst; das Tragen von Einkaufstüten in Begleitung ihm nahestehender Personen wurde bspw. als Indiz seiner angeblichen Arbeitsfähigkeit angeführt.

3 Z. T. zitiert nach Lehmacher (2013) bzw. Van der Kolk (2007)

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